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Die Klinge von Namara: Roman (German Edition)

Die Klinge von Namara: Roman (German Edition)

Titel: Die Klinge von Namara: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly McCullough
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tut.« Sie trat zu mir und schenkte weitere zwei Finger hoch Whiskey in mein Glas, ehe ich Gelegenheit hatte, Einwände zu erheben.
    Mit der Flasche zeigte sie dann auf Qethar. »Wenn Ihr also meine Hilfe wünscht, Steinmann, dann dürft Ihr ruhig ein bisschen höflicher sein. Und Ihr dürft auch gern warten, bis ich ein bisschen Zeit hatte, mich zu erholen und nachzudenken. In den letzten drei Tagen habe ich keine zwei Stunden richtig geschlafen, und da drin haben sie mir gleich ein paarmal die Scheiße aus dem Leib geprügelt.« Sie führte den Flaschenhals an die Schnittwunde an ihrer Wange heran und verzog das Gesicht. »Wenn Ihr irgendetwas von mir wollt, dann bittet mich nett darum, wenn ich wieder aufgewacht bin, und dann sehen wir weiter. Ich gehe jetzt ins Bett.« Damit machte sie sich auf den Weg zur Treppe.
    Nun erst wurde mir bewusst, wie müde ich selbst war, ganz abgesehen davon, wie befriedigend es war, zuzusehen, wie Fei Qethar ausmanövrierte. »Wisst Ihr, das hat etwas für sich.« Ich erhob mein Glas. »Auf den Schlaf.«
    Fei drehte sich um und sah mich an. »Decken sind im Schrank, gleich oben an der Treppe. Das Sofa steht neben dem Steinarsch.« Mit dem Daumen deutete sie auf Qethar. »Oben gibt es noch ein zweites Schlafzimmer. Ihr dürft mit der Dyade darum ringen, wer es bekommt, falls keiner von euch seiner marmornen Hochmütigkeit Gesellschaft leisten möchte.«
    »Wir können auch einfach zum Spaß ringen und dann alle zusammen ins Bett gehen«, verkündete Hera, die gerade aus dem Badezimmer kam. Sie hatte sich ein Handtuch um den Kopf gewickelt und bedachte mich mit einem vielsagenden Grinsen.
    Aber ich war nicht in Stimmung für Geschäker. »Nein, schon gut. Ich kann auch oben im Korridor auf dem Boden schlafen.Das dürfte bequemer sein als es meine Brauerei-Reserve je war.« Ich drehte mich zu dem Durkoth um und hob mein Glas zu einem spöttischen Salut, ehe ich es leerte. »Wir sehen uns morgen, Qethar.«
    Einige Herzschläge lang blickte mich das hässliche, unmenschliche Etwas, das ich schon einmal gesehen hatte, aus seinem Gesicht an, und ich ertappte mich bei der Frage, wie es möglich war, dass innere Hässlichkeit mit äußerer Schönheit koexistierte. Dann kehrte der neutrale Ausdruck in seine Züge zurück, und ich konnte kaum noch glauben, dass ich etwas Lebendiges vor mir sah.
    Oben am Ende der Treppe wartete Hera darauf, dass Stal in dem Schlafzimmer verschwand, ehe sie mir einen Kuss gab, der dafür sorgte, dass sich die Welt um mich drehte. Nun ja, dass sie sich noch mehr drehte.
    »Wenn das alles vorbei ist und wir immer noch am Leben sind, dann möchte ich   …« Ihre Stimme verlor sich, und plötzlich wirkte sie sehr ernst und nachdenklich. »Eigentlich bin ich nicht sicher, was ich möchte. Ich mag dich, Aral, vielleicht mehr, als ich sollte, wenn ich bedenke, was du bist und was ich bin. Ich würde gern ein bisschen mehr als nur ein Schäferstündchen mit dir erleben, aber ich weiß nicht, ob das funktionieren würde.«
    Darauf hatte ich keine Antwort. Ich mochte sie auch sehr, aber ich hatte andere Pflichten, und die gegenüber einem Mädchen namens Faran hatte alle Chancen, sich zwischen uns zu stellen, ganz zu schweigen davon, was ich Fei noch schuldig war. Ehe ich etwas tun oder sagen konnte, kehrte Heras gewohntes, schelmisches Grinsen zurück, und sie zwinkerte mir zu.
    Dann drückte sie meinen Arm. »Also, ich schätze, wir werden einfach mit dem Schäferstündchen anfangen müssen und sehen, was sich daraus entwickelt.« Dann gab sie mir noch einen Kuss, einen, der sich ernsthafter anfühlte als der vorangegangene, und folgte Stal in das Schlafzimmer.
    Damit blieb ich allein mit Triss auf dem Treppenabsatz zurück. Also setzte ich mich mit dem Rücken zur Wand, so, dass ich Qethars Füße im Blick hatte und meinen Kopf vom Kreisen abhalten konnte. Ich wollte schlafen, aber vorher wollte ich mich noch einmal in aller Stille mit Triss unterhalten.
    Was meinst du? , telepathierte ich, ehe er mich wegen meiner Trinkerei ins Gebet nehmen konnte.
    Er schnaubte grantig, verzichtete aber darauf, mir einen Vortrag zu halten. Wozu? Hera? Das, worüber du mit Fei gesprochen hast? Faran und Ssithra?
    Alles zusammen, schätze ich. Ich weiß nicht, was wir als Nächstes tun können. Es fällt mir schwer, mir vorzustellen, wie das alles funktionieren soll, ohne dass wir jemanden hintergehen müssen. Oder mehrere Jemande.
    Ich weiß. Also, was ist am wichtigsten?
    Mein

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