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Die Klinge von Namara: Roman (German Edition)

Die Klinge von Namara: Roman (German Edition)

Titel: Die Klinge von Namara: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly McCullough
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wie es mit Aral steht, aber die arme Hera war immer schon ein bisschen daneben, falls du weißt, was ich meine.«
    »Zu schade«, sagte Triss. »Wäre es angeeignet, könnte man es ihnen vielleicht wieder abtrainieren. Leckereien für besseres Benehmen, oder ein kräftiger Schlag auf die Nase, wann immer es wieder passiert oder so was   …«
    Hera marschierte zu mir, hakte sich unter und schmiegte sich eng an mich. »In meinem ganzen Leben bin ich noch nie sogekränkt worden.« Sie war so klein, dass sie sich kaum zusammenkauern musste, um sich meinem Körper anzupassen, obwohl ich immer noch saß. »Bring mich fort von all dem, ja?«
    Mein Sinn für Humor mochte ein wenig eingerostet sein, aber tot war er noch nicht, also grinste ich zustimmend. »Gewiss, Gnädigste. Wo gehen wir hin?«
    »Sei vorsichtig, Aral«, sagte Stal. »Sie ist gefährlich, wenn sie erst die Haken in dich geschlagen hat. Tödlich süß und überschlau. Ich muss das wissen.«
    »Ach, ich würde Aral nie wehtun«, sagte Hera, legte den Kopf an meine Schulter und blinzelte mit gespielter Bewunderung zu mir hinauf. »Immerhin ist er auch ein Magier und hat wie ich selbst unter der niederschmetternden Bürde eines allzu anmaßenden Vertrauten zu leiden.«
    Hera drängte sich so fest an mich, dass ich dem Duft ihres Haars und der Wärme ihres Körpers nicht entkommen konnte. Zum ersten Mal empfand ich sie tatsächlich als echte Frau, nicht als eine Hälfte einer Dyade, was meiner Meinung nach einer recht exotischen Kreatur aus einer anderen Dimension ziemlich nahe kam. Diese neue Entdeckung war einigermaßen alarmierend, und ich spürte, wie sich meine Wangen röteten.
    Ich beschloss, die Sache auszusitzen und so zu tun, als wäre gar nichts passiert, aber der ziemlich selbstgefällige Ausdruck, der sich plötzlich in Heras Zügen niederschlug, brachte mich auf den Gedanken, dass ich mich dabei nicht so gut schlug, wie ich gehofft hatte.
    »Aber ich habe versprochen, euch zu erzählen, wie ich von dem Kothmerk erfahren habe«, sagte ich.
    »Das hast du.« Hera ließ nicht von meinem Arm ab und setzte sich auf den Rand meines Fasses. »Dann lass mal hören.«
    Ich war ein wenig abgelenkt, während ich die Geschichte meines Zusammentreffens mit Qethar herunterrasselte, und ich fragte mich, ob die Dyade womöglich exakt das beabsichtigthatte. Trotzdem gelang es mir, den größten Teil meiner Erzählung einigermaßen klar und deutlich vorzutragen. Klar genug, dass HaS und Co. anscheinend gar nicht auf die Lücken aufmerksam wurden, die überall dort auftraten, wo ich etwas ausließ, beispielsweise den Kieselstein, den Qethar mir gegeben hatte oder Einzelheiten von Hauptmann Feis Auftritt. In beiden Fällen hielt ich es für klüger, vorerst darüber zu schweigen. Ach, was für eine Freude, zwei Herren zu dienen und der Gerechtigkeit obendrein.
    Als ich fertig war, sprang Hera auf die Beine und fing an, auf und ab zu gehen   – als die Einzige von uns, die in dem beengten Raum unter dem Dach dazu imstande war. »Diese Qetharsache gefällt mir ganz und gar nicht. Meint ihr, er gehört zu der Gruppe, der wir in die Stadt gefolgt sind? Nach den Spuren auf der Straße zu schließen, waren noch mindestens ein halbes Dutzend übrig, als sie hier angekommen sind.«
    »Ich glaube nicht, dass er dazu gehört.« Vor allem wegen der Dinge, die Fei gesagt hatte. Dass Qethar in gewissen Kreisen von Tien wohl bekannt sei. Aber das konnte ich der Dyade schlecht sagen. »Er schien die Stadt zu kennen wie jemand, der schon länger hier lebt, und dieser Elitemajor hat ihn eher wie eine altbekannte Plage behandelt als wie eine zu Besuch weilende bedeutende Pesönlichkeit.«
    »Das erinnert mich an etwas, das mir zu dem Hund aufgefallen ist«, sagte Stal. »Du hast gesagt, sein Hund wäre beinahe direkt über dir gewesen, als er plötzlich wieder kehrtgemacht hat?«
    Ich nickte, was einige steife Muskeln dehnte und mich daran erinnerte, wie lang dieser Tag inzwischen geworden war. »Ja. Ich war sicher, er hätte uns entdeckt, und dann war er wieder weg. Das war sonderbar, und Qethar hat später angedeutet, das wäre sein Werk gewesen, aber ich verstehe nicht, wie er das gemacht haben will.«
    »Vielleicht kann er die Steinhunde genauso überzeugen wie erdie Erde selbst überzeugen kann. Sie sind schließlich Elementarwesen.«
    Triss richtete sich auf die Hinterbeine auf. »Der Gedanke gefällt mir nicht. Absolut nicht.«
    »Hältst du das denn für möglich?«, fragte

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