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Die Klinge

Titel: Die Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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eben gesagt haben, schon gleich dreimal. Was geht da nur vor sich, Roy?«
    »Aus irgendeinem Grund soll der Mord an Holgate unter den Teppich gekehrt werden. Aber wer sollte ein echtes Interesse daran haben? Ich weiß es nicht. Die Verantwortlichen müssen jedenfalls ziemlich weit oben sitzen - irgendjemand hat den Commissioner offensichtlich unter Druck gesetzt. Jemand, der sehr mächtig ist. Sobald ich mehr weiß, melde ich mich wieder bei Ihnen. Falls Sie sich mit mir in Verbindung setzen wollen, rufen Sie mich zu Hause an. Ich muss jetzt los...«
    Nachdem Tweed aufgelegt hatte, erzählte er den anderen, was Buchanan gesagt hatte.
    Paula war außer sich vor Wut. »Buchanan ist der beste Polizeibeamte von ganz Scotland Yard.«
    »Was höchstwahrscheinlich genau der Grund ist, weshalb sie ihn kaltgestellt haben - wer immer auch dahinter steckt. Ach, übrigens... ich will nicht, dass Sie beide sich streiten. Ist das klar?«
    »Tut mir Leid«, sagte Paula.
    »Mir auch«, fügte Newman hinzu. »Wie fanden Sie eigentlich Snyder? Er hat doch tatsächlich gehofft, er könnte Ihnen irgendwelche nützlichen Informationen entlocken. Wie dumm von ihm.«
    »Aber woher wusste er, dass wir in Bray waren?«, fragte Paula verwundert.
    »Er hat jede Menge Informanten«, erklärte Newman. »Unter anderem auch bei der Polizei. Und er verfügt über ein schier unerschöpfliches Spesenkonto. Zweihundert Pfund auf die Hand, und einer von den Polizisten aus Bray macht bestimmt den Mund auf. So weit ist es schon gekommen.«
    »Was halten Sie eigentlich von Snyder?«, wandte Tweed sich an Paula. »Ihre Meinung kenne ich ja, Bob.«
    »Ich halte ihn für einen ausgesprochen intelligenten Menschen. Und für einen, der nicht locker lässt, wenn er
meint, einer wichtigen Geschichte auf der Spur zu sein. Ich glaube, er wird weiter an dem Fall dranbleiben.«
    »Snyder hat in der Tat ein paar Dinge gesagt, die mir sehr interessant erscheinen«, sagte Tweed und schaute nachdenklich aus dem Fenster. »So allmählich beginnt sich ein Bild zu formen. Ein sehr seltsames Bild.«
    »Das Sie uns aber leider noch vorenthalten müssen«, mutmaßte Paula. Sie stand auf, stellte sich ans Fenster und spähte durch die dichten Stores. »Da draußen steht ein Wagen, der uns vom ACTIL-Gebäude bis hierher gefolgt ist. Ein brauner Volvo mit einem Mann am Steuer.«
    »Wahrscheinlich von der Special Branch«, sagte Newman. »Ist Harry Butler im Haus?«
    »Ja, er ist da«, antwortete Monica.
    »Könnten Sie ihn anrufen und bitten, hinauszugehen und den Fahrer zu überreden, ein Stück weiter zu fahren?«
    »So wie ich Harry kenne, tut mir der arme Kerl in dem Volvo jetzt schon Leid«, sagte Paula und lachte.
     
    Harry Butler war nur eins fünfundsechzig groß, aber fast ebenso breit. Seinem Gesicht war meistens keine Regung anzusehen, und jeder Ganove machte einen weiten Bogen um ihn. Seine schwere Windjacke war schon ziemlich schäbig und abgetragen, und seine stämmigen Beine steckten in billigen Jeans. Klobige Stiefel vervollständigten seinen Aufzug.
    Harry verließ das Gebäude durch den Hinterausgang und schlich sich lautlos an den geparkten Volvo heran. Obwohl es bereits dunkel wurde, konnte er durch die Heckscheibe den gedrungenen Rücken des Fahrers sehen, der mit einem Feldstecher die Fenster von Tweeds Büro beobachtete.
    »Na, dann wollen wir mal«, sagte Harry und begab sich auf die Fahrerseite, wo er an die Scheibe klopfte. Der rundliche Fahrer ließ den Feldstecher sinken und funkelte Butler, der mit dem Fingerknöchel an die Scheibe trommelte,
aus kleinen Augen böse an. Als er endlich das Fenster herunterfuhr, streckte ihm Butler, ohne lange zu fackeln, die geballte Faust entgegen.
    »Was soll das?«, knurrte der Fahrer.
    »Das hier ist ein anständiges Viertel«, erwiderte Harry frohgemut. »Für Spanner haben wir hier nicht viel übrig. Wahrscheinlich läuft dir der Geifer nur so aus dem Mund, wenn du irgendein armes Ding unter der Dusche beobachtest. Sieh zu, dass du wieder in das elende Loch im East End zurückkommst, aus dem du gekrochen bist. Zisch ab, Kamerad.«
    Der Mann drückte auf den Knopf, um das Fenster zu schließen, aber Harrys starke Arme hielten dem Druck der Scheibe stand. Entnervt gab der Fahrer auf und stierte Harry böse an. »Nimm gefälligst deine Pranken von meinem Wagen.«
    »Apropos Pranken«, sagte Butler. »Ich habe einen ziemlich nervösen Daumen.« Er öffnete die rechte Faust und zeigte dem Fahrer eine kleine

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