Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Klinge

Titel: Die Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
Vom Netzwerk:
Sprühdose mit Tränengas, die direkt auf dessen Gesicht zielte. Harry ließ den Daumen zucken. »Siehst du das? Das ist Tränengas. Ich brauche nur hier draufzudrücken, und du kriegst eine volle Ladung ins Gesicht. Der letzte Spanner hat über eine Woche nichts mehr gesehen. Und weh tut es auch. Sauweh sogar.«
    »Das ist doch verboten«, sagte der Fahrer kleinlaut und starrte auf die kleine Sprühdose.
    Butler lächelte milde. »Deine Aussage gegen meine. Aber bevor du überhaupt was aussagen kannst, brüllst du erst mal vor Schmerzen. Also, sei vernünftig. Du musst doch nur den Zündschlüssel umdrehen und wegfahren.«
    »Dein Gesicht werde ich mir merken«, fauchte ihn der Fahrer an.
    »Tu das. Aber bete zu deinem Herrgott, dass du mir nicht eines Tages in einer dunklen Gasse über den Weg läufst. Und jetzt sieh zu, dass du Leine ziehst, Sohnemann...«

    Der Mann griff nach dem Zündschlüssel, startete den Wagen und trat aufs Gas. Um ein Haar hätte er Butler angefahren, aber der hatte schon damit gerechnet und war schnell zur Seite gesprungen. Grinsend stand er auf dem Bürgersteig, während der Wagen weiter hinaus auf die Straße schoss, wo er mit einem vorbeifahrenden Mercedes kollidierte. Auf dem Rückweg zur Zentrale des SIS sah Butler, wie die beiden Fahrer einander erbost mit den Fäusten drohten.
    »Was heutzutage so alles die Straßen unsicher macht«, sagte er kopfschüttelnd.
     
    »Der braune Volvo ist gerade weggefahren und dabei mit einem anderen Wagen zusammengestoßen«, berichtete Paula, während sie wieder an ihrem Schreibtisch Platz nahm.
    »Das wundert mich ganz und gar nicht«, sagte Newman. »Harry Butler hat eine Menge Tricks drauf. Ich habe den Volvo übrigens im Rückspiegel bemerkt, als wir vom ACTIL-Gebäude zurückgefahren sind, ihn aber nicht für weiter erwähnenswert gehalten.«
    »Es hat sich ja auch alles geklärt, Bob«, sagte Tweed. »Ach übrigens, als wir uns heute vom ihm verabschiedet haben, hat Roman Arbogast erwähnt, dass ein gewisser Black Jack Diamond, ein Freund von Sophie, ebenfalls Gast bei der Geburtstagsfeier sein wird. Ich habe den Namen zwar schon gehört, weiß aber nur wenig über den Mann.«
    »Da kann ich Ihnen weiterhelfen. Ehrlich gesagt, ich wundere mich ein wenig über Sophies Geschmack in puncto Männer. Dieser Typ sieht zwar umwerfend gut aus, aber er ist ein Schürzenjäger, wie er im Buche steht. Er soll auch ziemlich sportlich sein. Außerdem war er mal ein notorischer Spieler, der sich viel im Templeton’s in Mayfair herumgetrieben hat. Vor allem Blackjack hatte es ihm angetan - daher auch sein Spitzname. Sieht so aus, als hätte er
ein goldenes Händchen, so oft wie er riesige Summen gewonnen hat. Einmal musste der Club sich sogar in einem Panzerwagen von der Bank Nachschub an Bargeld kommen lassen, weil Black Jack sie völlig abgezockt hat. Er ist dabei so reich geworden, dass er sich danach das Templeton’s kaufen konnte. Seit er dort der Besitzer ist, hat er schlagartig mit dem Spielen aufgehört. Diamond ist übrigens sein richtiger Vorname.«
    »Ich hätte nicht gedacht, dass Roman Arbogast seiner Tochter den Umgang mit solchen Existenzen erlaubt«, bemerkte Paula. »Wie heißt der Kerl denn mit Nachnamen?«
    »Arbogast. Er ist sein Cousin. Und was Papas Erlaubnis angeht, so glaube ich nicht, dass Sophie lange danach fragt. Sie scheint mir einen starken Willen zu besitzen und nur das zu tun, was ihr beliebt...«
    »Mir ist dieser Black Jack Diamond noch nie über den Weg gelaufen«, sagte Paula nachdenklich.
    »Da haben Sie nichts versäumt«, beeilte Newman sich zu sagen. »Er ist ein ziemlich gefährlicher Bursche. Der typische Sohn eines reichen Vaters, einer, der sich einbildet, dass ihm die ganze Welt gehört. Sein Onkel Alfred, Roman Arbogasts Vater, war im Waffengeschäft. Roman hat ihn ausbezahlt, als der sich zur Ruhe setzte. Armaments steht wie gesagt für Waffen und daher das A in ACTIL. Die Fabrik liegt übrigens drüben in den Staaten.«
    »Wo genau?«, wollte Tweed wissen.
    »In Boston.«

4
    »Ladies and Gentlemen, der Vizepräsident der Vereinigten Staaten von Amerika, der ehrenwerte Russell Straub.«
    Die Augen aller Anwesenden, die an mehreren runden Tischen im ersten Stock des Restaurants Tree Creeper saßen, richteten sich auf die Eingangstür. Zuerst erschienen zwei Leibwächter in grauen Anzügen, die sich links und rechts der Tür postierten, dann kam eiligen Schrittes der in einen Smoking gekleidete Russell Straub

Weitere Kostenlose Bücher