Die Klinge

Titel: Die Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes

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Zwischenzeit neben der Tür zur Tanzfläche postiert und auf Black Jack Diamond gewartet. Als dieser endlich erschienen war, hatte sie auf Newman gedeutet, der mit dem Rücken zu ihnen saß.
    Tweed hatte sich den ganzen Abend lang mit Roman Arbogast unterhalten und war zusammen mit Newman und Paula unter den Letzten, die den Saal verließen. Als sie die Treppen hinuntergingen, sah Paula, wie Black Jack schnell seinen Mantel überstreifte und ihnen folgte. Draußen war es kalt, und aus dem schwarzen Nachthimmel fiel ein eiskalter Sprühregen. Während Tweed versuchte, ein Taxi aufzuhalten, wartete Paula unter der Markise am Eingang des Restaurants. Newman ging ein paar Schritte die Straße hinab.
    Aus den Augenwinkeln sah Paula, wie Black Jack hinter ihr aus dem Eingang trat und sich eine Zigarette anzündete. Jetzt wäre der beste Moment für den Exspieler gewesen, um den vermeintlichen Tweed anzugreifen, aber verblüffenderweise sprach er Paula an.
    »Na, wie wär’s, trinken wir noch einen zusammen? Ich kenne da eine nette Bar am Piccadilly. Sie heißt Marino’s.«
    »Danke für die Einladung, aber ich bin hundemüde und will nur noch nach Hause.«
    »Ein andermal vielleicht? Wie sieht es denn morgen bei Ihnen aus?« Mit diesen Worten hakte er sich bei ihr unter.
    »Ich glaube, die Dame möchte nicht belästigt werden«, sagte Newman, der auf die beiden zugetreten war.
    »Ja, wen haben wir denn da?«, sagte Black Jack höhnisch und ließ Paulas Arm los. »Das ist doch der berühmte Auslandskorrespondent Bob Newman. Sehr erfreut.«
    Auch Tweed kam jetzt herbei. »Sie ist wirklich müde«, sagte er. »Wieso lassen Sie sie nicht in Ruhe?«

    »Ich dachte, Paula wäre vielleicht an ein paar Informationen über Adam Holgate interessiert, Informationen, die außer mir niemand kennt. In diesem Artikel von Sam Snyder in der Daily Nation steht jedenfalls nichts darüber.« Er zog eine Zeitung aus der Tasche seines Trenchcoats, entfaltete sie und zeigte Tweed die Schlagzeile.
    GEKÖPFTE LEICHE IN BRAY GEFUNDEN US-VIZEPRÄSIDENT BESUCHT LONDON
    Black Jacks Stimme klang freundlich, und er hatte bisher auch keinerlei Anstalten gemacht, jemanden zu verprügeln.
    »Wo haben Sie die Zeitung her?«, fragte Tweed.
    »Ich war mal kurz frische Luft schnappen und habe vor einem Kiosk ein Bündel Zeitungen gesehen. Da habe ich mir einfach eine stibitzt. Es ist die Ausgabe von morgen - oder vielleicht sollte ich besser sagen, die von heute. Mitternacht ist ja längst vorbei.«
    »Was wissen Sie über Holgate?«, fragte Tweed und musterte ihn scharf. »Oder war das nur ein Scherz?«
    »Keineswegs«, erwiderte Black Jack und wandte sich erneut an Paula. »Meine Einladung steht noch. Sie gehen mit mir einen trinken, und ich erzähle Ihnen, was ich weiß. Und das ist höchst interessant, glauben Sie mir.« Er klang ganz freundlich und gar nicht aufdringlich. »Es muss ja nicht heute sein. Geben Sie mir Ihre Telefonnummer, ich rufe Sie an.«
    Hinter Black Jacks Rücken nickte Tweed seiner Assistentin zu. Paula zögerte kurz, überreichte Black Jack dann aber eine ihrer Visitenkarten. Sie lautete auf die Tarnfirma des SIS, die General & Cumbria Versicherung, und trug Monicas zweite Telefonnummer für Anrufe von draußen.
    »Treffen wir uns doch übermorgen um sieben im Marino’s«, schlug Paula vor.

    »Ich klingle vorher noch mal durch«, sagte Black Jack und verschwand dann mit großen Schritten in der Regennacht.
    Newman gelang es schließlich, ein Taxi anzuhalten, und die drei stiegen ein. Tweed gab die Adresse in der Park Crescent an und schloss dann die Glasscheibe, damit der Fahrer nicht hören konnte, worüber sie sprachen. Tweed war nicht entgangen, dass Paula, die auf dem Klappsitz ihm gegenüber hockte, ein merkwürdiges Gesicht machte.
    »Was haben Sie sich denn dabei gedacht?«, fragte sie. »Gut, der Kerl war vorhin ausgesucht höflich, aber Sie hätten mal sehen sollen, wie der sich beim Tanzen aufgeführt hat.«
    »Wie denn?«, fragte Tweed.
    »Er war besoffen und hat sich benommen wie ein Schwein. Und jetzt verlangen Sie von mir, dass ich mich mit ihm in einer Bar verabrede. Wahrscheinlich ist seine Behauptung, er wisse etwas über Holgate, nur ein Vorwand. Ich habe keine Lust, mir von ihm irgendein Märchen auftischen zu lassen.«
    »Das sehe ich ähnlich«, sagte Newman. »Black Jack lügt, wenn er den Mund aufmacht. Paula hat er vorhin doch glatt erzählt, jemand habe ihm zehntausend Pfund dafür geboten, dass er Ihnen