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Die Klinge

Titel: Die Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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die Feuertreppe in das Gewirr kleiner Gassen fliehen. Zunächst habe ich mich bei Freunden versteckt, bis mir die Flucht von Bukarest nach Paris gelang. Schließlich bin ich hier gelandet.«
    »War es das, was Sie mir erzählen sollten?«
    »Nein, nein. Buchanan wollte, dass ich Ihnen mitteile, welch schreckliches Unheil ich beinahe körperlich spürte, als ich diese Menschen beim Betreten des ACTIL-Gebäudes beobachtete.«
    »Verstärkte sich dieses Gefühl denn bei einer Person besonders?«, fragte Tweed beiläufig.
    »Ich weiß nicht recht. Ich habe mir ebenfalls Abzüge von den Fotos machen lassen. Ich werde sie mir sehr genau
ansehen, und früher oder später werde ich mehr wissen.« Sie beugte sich zu Tweed vor und fuhr mit eindringlicher Stimme fort: »Dieses Gefühl eines drohenden Unheils war so stark, dass mir sogar die Hände zitterten.« Als sie sich zu Paula umdrehte, kehrte das Lächeln wieder auf ihr Gesicht zurück. »Zum Glück habe ich in dem Moment nicht fotografiert.«
    »Sie scheinen sich Ihrer Sache aber sehr sicher zu sein«, sagte Paula.
    »Oh, ich bin mir dessen absolut sicher«, erwiderte Elena bestimmt. »Jetzt habe ich aber genug von Ihrer kostbaren Zeit verschwendet.« Sie holte einen großen Umschlag aus ihrer bestickten Handtasche und legte ihn auf den Schreibtisch. »Hier sind die Fotos.«
    »Ich bitte Sie, es war mir ein Vergnügen und keineswegs eine Zeitverschwendung«, sagte Tweed galant zu Elena, die sich zum Gehen anschickte. »Vielen Dank für die Fotos. Wir werden sie uns in aller Ruhe ansehen. Und vielleicht machen Sie mir mal die Freude und leisten mir auf eine Tasse Tee Gesellschaft.«
    »O ja, gerne, vielen Dank. Ich liebe englischen Tee - er ist der beste der Welt.«
    »Ich bringe Sie noch hinaus.«
    »Das ist nett, danke. In dem Umschlag ist übrigens auch eine Visitenkarte mit meiner Adresse und meiner Telefonnummer. Ich wohne ganz in der Nähe von Roy Buchanan...«

6
    »Paula, Bob, morgen fliegen Sie mit mir nach Maine«, sagte Tweed, nachdem er Mrs. Brucan hinausbegleitet hatte.
    »Nach Maine?«
    Paula konnte kaum glauben, dass sie Tweed richtig verstanden hatte. Aus heiterem Himmel heraus wollte er plötzlich nach Amerika fliegen? Nicht, dass er solche einsamen Entschlüsse nicht schon früher gefasst hätte, aber nie waren sie so abrupt gekommen.
    »Ist ja toll«, sagte sie mit etwas zu lauter Stimme. »Aber warum?«
    »Gestern Abend habe ich vor dem Einschlafen noch lange nachgedacht. Und heute früh habe ich die Entscheidung getroffen. Warum? Weil ich mir ansehen will, wo dieser Hank Foley umgebracht wurde. Ich möchte mir die Gegend anschauen und den Leuten von dem Sanatorium, in dem er Hausmeister war, einige Fragen stellen. Damals, als ich noch für Scotland Yard ermittelte, war ich bekannt dafür, dass ich immer alles, was mit einem Fall zusammenhing, mit eigenen Augen sehen musste. Aber ich möchte Sie warnen, diese Reise könnte sich als schwierig, vielleicht auch als gefährlich erweisen.«
    »Warum?« Jetzt war es Newman, der fragte.
    »Weil wir nicht wissen, was uns erwartet. Von zu Hause aus habe ich bereits meinen alten Freund Cord Dillon von der CIA angerufen...«
    »Ist er dort immer noch Stellvertretender Direktor?«, wollte Paula wissen.

    »Ja. Auch er geht ein Risiko ein. Drüben in den Staaten haben wir keinerlei Befugnisse. Cord hat mich zwar dem Polizeipräsidenten von Portland empfohlen, aber ich bin mir sicher, dass es einigen Leuten dort nicht gefallen wird, wenn ich meine Nase in ihre Angelegenheiten stecke.«
    »Dann fliegen wir also direkt nach Portland?«, fragte Newman.
    »Nein, das geht nicht. Ich habe schon mit Monica telefoniert, die wieder mal lange vor Ihnen beiden im Büro war. Sie hat die einzig mögliche Route herausgesucht und mich gleich zurückgerufen. Wir fliegen mit der United nach Boston, wo wir nach sechseinhalb Stunden am späten Abend landen werden. In Boston steigen wir dann in eine Maschine nach Portland um. Zurück fliegen wir übrigens genauso: erst von Portland nach Boston, dann von dort nach Hause. Ich schätze, wir werden nicht viel länger als vierundzwanzig Stunden drüben bleiben.«
    »Dann werde ich mal meine Sachen packen«, sagte Paula
    »Nehmen Sie sich lieber etwas Warmes zum Anziehen mit«, warnte sie Tweed. »Cord sagt, dass es drüben eiskalt ist.«
    »Das habe ich mir schon gedacht. Mist! Ich bin ja heute Abend mit Black Jack Diamond in der Bar verabredet. Ich muss schauen, wie ich das alles auf die

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