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Die Klinge

Titel: Die Klinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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läuft.«
    »Allerdings.«
    »Dann will ich Ihnen mal erzählen, was ich beim Tee mit Marienetta erlebt habe.«
    Tweed, der bisher ruhelos hin und her getigert war, setzte sich und sah Paula mit interessiertem Gesichtsausdruck an.
    »Bevor ich anfange, möchte ich Ihnen noch sagen, was mir kürzlich durch den Kopf ging. Ich finde es nämlich ziemlich merkwürdig, dass alle drei Opfer unseres Mörders Männer waren. Vielleicht hat das etwas zu bedeuten.«
    »Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Aber jetzt bin ich gespannt auf das, was Sie mir zu erzählen haben.«

    »Ich habe in der Tat etwas Interessantes herausgefunden …«
    Paula hielt inne, weil von draußen heftig an die Zimmertür geklopft wurde. Tweed stand auf und ging zur Tür, die er erst einen kleinen Spalt, dann ganz öffnete. Beck kam hastig herein.
    »Es hat einen weiteren Mord gegeben«, sagte er. »Ganz in der Nähe des Hotels.«

21
    Beck führte Tweed und Paula durch den Haupteingang hinaus in die eiskalte Nacht. Draußen bog Beck nach links in eine Parallelstraße zur Bahnhofstraße ab. Zwei Polizeibeamte in Zivil folgten ihnen in sicherem Abstand.
    »Haben Sie das Opfer schon identifiziert?«, fragte Paula.
    »Noch nicht. Ich warte noch auf Dr. Zeitzler. Er hat verlangt, dass wir nichts anrühren, bis er sich die Leiche angesehen hat. Und damit hat er natürlich Recht. Ah, da ist ja schon sein Wagen …«
    Wieder wandten sie sich nach links. Paula bemerkte, dass sie sich in der Verlängerung der Straße befanden, in die sie Roman Arbogast von der Bahnhofstraße aus hatte verschwinden sehen. Es kam ihr so vor, als wäre das schon ewig lange her.
    »Am Ende der Straße fließt die Sihl«, erklärte Beck. »Das ist ein kleiner Nebenfluss der Limmat, die nicht weit von hier in den Zürichsee mündet.«
    Die Straße war eng und stockdunkel, nur hier und da erhellte eine Straßenlaterne die Szenerie. Als sie um die Ecke bogen, sah Paula mehrere geparkte Streifenwagen. Polizeischeinwerfer erhellten die Straße, die mit einem Absperrband abgeriegelt war.
    »Hat Roman Arbogast hier in der Nähe zufälligerweise ein Büro?«, fragte sie aufs Geratewohl.
    »Und ob, gleich dort vorn.« Beck deutete auf ein Gebäude, das etwas weiter vorn auf der anderen Straßenseite lag. In ein paar Fenstern im zweiten Stock brannte Licht.
»Das ist die Zentrale für Arbogasts Fabriken in der Schweiz und in den angrenzenden Ländern. Es arbeiten eine Menge Leute in dem Büro.«
    »Ist es noch weit bis zu dem kleinen Flüsschen?«, fragte Paula voller Ungeduld.
    »Nein, Sie werden es jeden Moment sehen. Hier liegen im Winter viele teure Boote vor Anker.« Auf einmal blieb Beck stehen und drehte sich zu Paula und Tweed um. »Das ist kein schöner Anblick. Ich weiß nicht, ob Paula sich das unbedingt ansehen muss. Ich zweifle nicht an ihrem Mut, aber das ist wirklich grauenvoll.«
    »Ich habe bestimmt schon Schlimmeres gesehen«, versetzte Paula leicht gereizt.
    Beck hob beschwichtigend beide Hände und gab sich geschlagen. Er führte sie um eine Ecke herum an die Sihl, die in der Dunkelheit fast schwarz wirkte. Nur die Scheinwerfer der Polizei spiegelten sich auf der Oberfläche. Plötzlich war auch Dr. Zeitzler zur Stelle. Als er Paula sah, ergriff er sie am Arm und redete auf Englisch auf sie ein, aber nicht barsch, sondern sanft und eindringlich.
    »Miss Grey, ich bitte Sie, gehen Sie keinen Schritt weiter. Das hier ist eine Eskalation des Schreckens. Ja, ich glaube, so kann man es ausdrücken.«
    »Ich weiß Ihre Fürsorge zu schätzen, Dr. Zeitzler. Aber das ist nicht die erste kopflose Leiche, die ich zu Gesicht bekomme. Bitte, lassen Sie mich durch.«
    Zeitzler warf Beck einen Blick zu, der wohl besagen sollte, dass er sein Bestes getan habe.
    Paula ging um die Ecke. Am Flussufer lagen in regelmäßigen Abständen Boote vertäut, die zum Schutz gegen das winterliche Wetter mit grünen Planen bedeckt waren. Davor standen mehrere Polizisten, deren Unterhaltung sofort verstummte, als sie Paula sahen. Eine unheimliche Stille legte sich über die Promenade entlang des kleinen Flüsschens. Im Lichtkegel eines besonders starken Polizeischeinwerfers
lag ein Boot, dessen grüne Segeltuchplane zurückgeschlagen war. Auf der Sitzbank am Heck saß eine zusammengesunkene Gestalt.
    Es war eine Frau mit weit aufgerissenen Augen, deren grüner Pelzhut abenteuerlich schief auf dem Kopf saß. Paula blieb abrupt stehen und starrte entsetzt auf die grässliche Szene.
    »Großer Gott,

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