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Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Titel: Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Archer
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Anblick der perfekten Körper und der hübschen Gesichter der Seejungfrauen keine lustvollen Gefühle. Er wunderte sich nur, dass in dieser unvollkommenen Welt etwas so Perfektes existierte.
    London starrte ebenso verzückt wie Bennett auf die Jungfrauen. Vor Freude waren ihre Wangen gerötet. Er hatte vergessen, ihr zu sagen, dass magische Wesen nicht immer in Form von Ungeheuern auftraten wie etwa der Rakshasa -Dämon. Jetzt erlebte sie, dass die Magie viele Gesichter besaß, und er freute sich, dieses Erlebnis mit ihr zu teilen.
    Als das Lied verhallte, rief eine der Nereiden in klassischem Griechisch nach Kallas. »Meine Schwestern und ich sind erfreut über deine Geschenke, Seemann. Du erweist uns und unserer Heimat Ehre.«
    »Eure Heimat ist meine Heimat«, erwiderte Kallas ebenfalls in klassischem Griechisch. »Mein Vater und sein Vater und alle Männer meiner Familie verdanken euch Wassernymphen ihr Leben. Kein Geschenk für euch kann groß genug sein.«
    Noch nie hatte Bennett den Kapitän derart förmlich und eloquent reden gehört. Wenn es darauf ankam, war Kallas offenbar dazu in der Lage. Bennetts Blick wanderte zu Athene, die den Kapitän musterte, als hätte sie ihn noch nie gesehen.
    Alle Meerjungfrauen lächelten ob der respektvollen Worte des Kapitäns. »Dafür sollten wir dir einen Dienst erweisen«, trällerte eine andere Nereide. »Bitte uns um etwas.«
    »Eure Großzügigkeit beschämt mich.« Kallas verbeugte sich und legte dabei eine Hand auf seine Brust. »Aber wenn ich wirklich um etwas bitten darf, dann wäre eure Führung ein großes Geschenk für uns. Wir suchen nämlich einen bestimmten Ort und können ihn nicht finden. Wir wissen jedoch, dass die Töchter von Nereus, dem barmherzigen und gütigen Meeresgott, die Gewässer besser als alle anderen Meeresbewohner kennen.«
    Das ehrte die Wassernymphen. Majestätisch und nicht ohne Stolz sagte die Erste: »Das ist wahr. In diesen Gewässern gibt es nichts, was wir nicht kennen. Welchen Ort sucht ihr?«
    »Den Schwarzen Tempel.«
    Die funkelnden Augen der Meerjungfrauen weiteten sich. Sie plapperten in einer unbekannten Sprache miteinander.
    Mit Bedauern in der glockenklaren Stimme erklärte eine: »Dieses Geheimnis behalten wir für uns.«
    »Aber es ist sehr wichtig, dass wir ihn finden«, sagte London und trat vor.
    Die Nereiden betrachteten London mit kühlem Blick. »Das kümmert uns nicht«, erklärte eine von ihnen überheblich.
    Athene mischte sich in die Diskussion ein und versuchte die Meerestöchter zu überzeugen: »Es geht um das Schicksal der Magie dieser Welt.«
    Das beeindruckte die Meeresnymphen allerdings noch weniger als Londons Flehen. Sie verhielten sich zunehmend reservierter und schürzten missbilligend die rosigen Lippen, die wie Muscheln glänzten. Warum waren sie plötzlich so abweisend, nachdem sie Kallas eben noch so freundlich angelächelt hatten?
    Nun, sie hatten Kallas angelächelt, nicht London oder Athene.
    Bennett neigte sich zu London hin und flüsterte ihr ins Ohr: »Entschuldige.«
    »Was denn?«, fragte sie. Zwischen ihren Brauen bildete sich eine kleine Falte.
    Er küsste sie flüchtig auf den Hals. »Entschuldige das …« Bennett trat neben Kallas. »Seid gegrüßt, edle Damen«, sagte er zu den Nereiden. Er schenkte den Jungfrauen, was Catullus Graves als Bennetts »Feuchte-Höschen-Lächeln« bezeichnete. Die Nereiden trugen zwar keine Höschen, doch hoffte er, dass es seine Wirkung auch auf sie nicht verfehlte.
    »Du bist kein Seemann«, stellte eine Nereide mit Ohrringen aus Korallen fest. Ihre Stimme klang jedoch eine Spur atemlos.
    »Leider bin ich kein Seemann, das stimmt wohl«, bestätigte Bennett. »Aber mein Freund Nikos Kallas hat mir das Leben auf dem Meer nahegebracht.« Er schlug Kallas brüderlich mit der Hand auf die Schulter. »Ich muss ehrlich gestehen, wenn meine Arbeit mich nicht ans Festland bände, dann würde ich den Busen des Meeres nie verlassen.«
    Obwohl keine der Nereiden ein Stück Stoff am Leib trug und ihre eigenen Brüste gänzlich entblößt waren, erröteten fast alle, als Bennett das Wort »Busen« aussprach.
    »Es wäre eine Schande, dich an das Land zu verlieren«, sagte die erste Nereide. »Wir können auf See stets gute Männer gebrauchen.«
    »Es besteht doch gewiss kein Mangel an kräftigen Seeleuten«, erwiderte Bennett.
    Einige der Meerjungfrauen kicherten. Es klang wie ein Glockenspiel. Bennett blickte kurz über seine Schulter zurück und bemerkte Londons

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