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Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Titel: Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Archer
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finsteren Blick. Auch Athene wirkte verstimmt. Er zuckte mit den Schultern, wie um zu sagen: »Was will man machen?« Mit einer wedelnden Handbewegung bedeutete London ihm fortzufahren.
    »Es ist bedauerlich, dass ihr uns nicht helfen könnt«, sagte Bennett, wieder an die Wassernymphen gewandt. »Wie meine Freunde bereits dargelegt haben, müssen wir den Schwarzen Tempel unbedingt finden.«
    »Wir schützen diesen Ort zum Wohle aller vor den Augen der Menschen«, erklärte eine Nereide, die ein Diadem aus Muscheln trug.
    »Und das ist gut so«, bekräftigte Bennett. »Denn die meisten Menschen sind gierig und gedankenlos wie Kinder.«
    »Du auch?«, fragte die Meeresnymphe mit den Korallenohrringen.
    »Ich bin kein Kind, Gnädigste, sondern durch und durch ein Mann«, erwiderte er mit einem anzüglichen Lächeln. Er spielte die Rolle, die er den größten Teil seines Lebens über mit Freude ausgefüllt hatte. Jetzt wollte er eigentlich nur noch London auf diese Weise anlächeln. Was dieses Lächeln versprach, wollte er nur bei London einlösen. Doch das wussten die Nereiden nicht. Er hoffte nur, dass es London klar war.
    Die Meerjungfrau mit dem Diadem trieb ihren Delfin dichter an das Kaik heran und blickte mit Schlafzimmerblick zu Bennett auf. »Woher wissen wir, dass deine Absichten ehrenhaft sind?«
    »Ihr habt mein Wort. Und das gebe ich nicht leichten Herzens.«
    »Gibt es denn irgendetwas, das du leichten Herzens gibst?«, fragte die Nereide. »Einen Kuss vielleicht?«
    Bennett meinte London knurren zu hören. Eine Tigerin. Oh, er hatte später so viel mit ihr vor. Aber jetzt musste er sich mit diesen ziemlich fordernden Meeresnymphen befassen. Früher hatte ihm das Spiel der Verführung gefallen. Jetzt schürte es nur noch seine Ungeduld. Er wollte es rasch zu Ende bringen, damit ihrer Aufgabe nichts mehr im Wege stand und er mit London allein sein konnte.
    »Meine Küsse sind nur einer Frau vorbehalten«, erklärte Bennett und war froh darüber.
    »Wie schade«, seufzte die Nereide mit den Ohrringen. »Was ist mit deinem attraktiven Freund? Er singt so schön.« Sie blickte zu Kallas.
    Der Kapitän errötete und schaute sich nach Athene um. Die Hexe wandte sich ab und gab vor, sich auf einmal stark für die Maserung des Holzdecks zu interessieren. Kallas schien auf ihren Einwand zu warten, doch sie schwieg.
    »Die Männer meiner Familie lassen in den Häfen der ganzen Welt seufzende Frauen zurück«, behauptete der Kapitän und wandte sich wieder der Nereide zu.
    Sogleich begannen die Wassernymphen zu schnattern und führten eine hitzige Debatte. Als sie ihren Höhepunkt erreichte, brachte die Nereide mit dem Diadem ihre Schwestern mit einer beschwichtigenden Geste zum Schweigen. Ihre Schwestern machten einen äußerst gereizten Eindruck.
    »Es ist entschieden«, erklärte die Nereide an Bennett und Kallas gewandt. »Ich werde euch sagen, wo ihr den Schwarzen Tempel findet. Doch das hat seinen Preis.«
    »Und der wäre?«, fragte Bennett.
    »Ihr müsst mich beide küssen.«
    London und Athene schnaubten empört. Bennett schnitt innerlich eine Grimasse. Warum gelüstete es magischen Frauen so nach sterblichem Fleisch?
    Die Nereide musterte Kallas und Bennett prüfend aus ihren meergrünen Augen und ließ den Blick genüsslich über ihre Körper gleiten. »Meinen Schwestern und mir begegnen so selten attraktive Sterbliche, eigentlich gar nicht mehr, seit Odysseus und Jason die Meere verlassen haben.«
    »Mein Herz gehört einer anderen«, erklärte Bennett.
    Die Nereide tat seinen Einwand mit einer Kopfbewegung ab. »Ich bitte dich nicht um dein Herz. Nur um einen Kuss.« Sie lenkte ihren Delfin dicht an das Kaik heran und hob voll majestätischer Erwartung das Gesicht.
    Bevor Bennett reagieren konnte, murmelte London auf Englisch. »Es ist in Ordnung. Küss die verdammte Meeresdirne.«
    Bennett seufzte innerlich erleichtert auf, denn in dieser Angelegenheit blieb ihm keine Wahl. Er beugte sich über die Reling und gab der Nereide einen flüchtigen geschwisterlichen Kuss auf den Mund. Ihre Lippen waren kühl und schmeckten nach Meerwasser. Er wollte sich zurückziehen, doch die Nereide schlang die Arme um seinen Hals und riss ihn beinahe über Bord. Ihr Kuss wurde leidenschaftlicher. Fordernd stieß sie mit ihrer Zunge gegen seine Lippen. Es fühlte sich an, als küsste er einen verliebten Tintenfisch.
    Bennett schaffte es, sich aus den Armen der Nereide zu befreien und zurückzuweichen. Sie schmollte, und er

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