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Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Titel: Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Archer
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Widerrede«, zischte er, als der Kapitän widersprechen wollte. »Das dulde ich nicht. Wir brechen noch vor fünf Uhr auf.« Zuversichtlich, dass man seinem Befehl Folge leisten würde, schritt Edgeworth davon und begab sich unter Deck. Niemand hatte ihm je den Gehorsam verweigert.
    * * *
    Die Städte der Welt faszinierten Bennett ungemein. Er hatte mehr bereist, als die meisten Menschen von sich behaupten konnten. Alle europäischen Hauptstädte sowie Moskau, Kairo, Bombay und Peking. Jede von ihnen bot eine unendliche Fülle an Erlebnissen – und Frauen. Aber trotz all der exotischen Vergnügungen in den Großstädten, empfand Bennett nirgends eine so unumschränkte Freude wie auf dem Meer.
    Als er und seine Besatzung die Segel setzten und den Hafen von Piräus verließen, erwies sich Nikos Kallas als sicherer und tüchtiger Kapitän. Geschickt wichen sie anderen Booten und Schiffen aus, die entweder in den vollen Hafen ein- oder, wie sie, auf die See hinausfuhren, und entfernten sich von der Küste, die sich östlich in die Ägäis schob. Klippen und Küstenstädte schrumpften zu dunklen Felsformationen zusammen, während sich das herrlich wie Lapislazuli schimmernde Wasser um sie herum ausdehnte. Als sie die Bucht verließen und das offene Meer erreichten, glitt Kap Sounion mit dem Poseidon geweihten Bergtempel an ihnen vorbei. Das Wasser wirkte glatt wie Seide, eine sanfte Brise blähte die im Schein der untergehenden Sonne golden leuchtenden Segel. Meer und Wind konnten sie nun überall hintragen. So fühlte sich unendliche Freiheit an. Deshalb fuhren Männer immer wieder zur See. Und nur Frauen, mit ihrer Weltlichkeit dem Land verbunden, lockten sie wieder zurück.
    Doch auch jetzt folgte er einer Frau. Sie befand sich auf dem Dampfschiff der Erben, das mit hoher Geschwindigkeit nach Osten fuhr. Poseidon sei Dank war Kallas ein erfahrener Kapitän. Bennett musste London Harcourt einholen, bevor die Erben Delos erreichten. Sein Plan würde nur funktionieren, wenn die Erben noch nicht angelegt hatten.
    Kallas trieb das Kaik voran, sodass es wie ein Pfeil durchs Wasser schnellte.
    Athene war in der Stadt, die ihren Namen trug, zur Welt gekommen und aufgewachsen. Auf See fühlte sie sich indes nicht recht zu Hause. Bennett sah ihr zu, wie sie mit der Präzision eines um sein Gleichgewicht kämpfenden Trunkenbolds über das Deck auf ihn zuwankte. Kaum war das Kaik auf dem offenen Meer, wich die Farbe aus ihrer dunklen Haut. Sie stellte sich schwankend neben ihn ans Bugspriet.
    »Du bist etwas grün im Gesicht«, bemerkte er. »Wie eine unreife Olive.«
    Athene schenkte ihm ein blasses Lächeln. »Charmant wie immer. Welche Frau wäre wohl so verrückt, dich gehen zu lassen?«
    »Du«, sagte Bennett.
    »Ich bin besser als die meisten Frauen.«
    »Stimmt. Unser Kapitän dürfte ganz deiner Meinung sein.«
    Athene schnaubte verächtlich, obwohl das in ihrem angeschlagenen Zustand eine Herausforderung darstellte. »Nikos Kallas hat keinen Hehl aus seiner Abneigung gegen kultivierte, gebildete Frauen gemacht. Was mich angesichts seiner niederen Herkunft nicht überrascht.«
    Bennett hob die Brauen, schwieg aber. Gespannt blickte er der weiteren Entwicklung entgegen, schließlich mussten sie es auf absehbare Zeit auf diesem nicht gerade großen Boot miteinander aushalten. Stattdessen fragte er: »Fühlst du dich gut genug für das nächtliche Abenteuer?«
    »Vollkommen«, versicherte sie umgehend. »Auch wenn ich noch nie einen Zauberspruch dieser Größenordnung zur Anwendung gebracht habe«, fügte sie hinzu.
    »Ich vertraue dir voll und ganz.«
    »Entführung ist ein neues Gebiet für mich.«
    »Zu meinen Fachgebieten gehört es auch nicht gerade«, erklärte er. »Aber keine Sorge. Wenn es um mächtige Quellen ging, haben die Klingen schon früher Menschen › verschwinden lassen ‹. «
    »Und die Tatsache, dass es sich bei unserem Entführungsopfer, wie du sagst, um eine außergewöhnlich schöne junge Frau handelt, hat deine Entscheidung nicht beeinflusst?«, bemerkte Athene trocken.
    Bennett grinste. »Es verletzt mich, dass du an der Reinheit meiner Motive zweifelst.«
    »Bennett Day kennt keine reinen Motive. Aber Harcourts Witwe wird irgendwann erfahren, wer du wirklich bist.«
    »Ich weiß«, sagte er tonlos. Wenn es nach ihm ging, würde er diesen unerfreulichen Moment so lange wie möglich hinausschieben.
    Athene rang nach Luft. »Ich seh mal nach, ob es einen Zauberspruch gegen Seekrankheit gibt. Ich habe

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