Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition)

Titel: Die Klingen der Rose: Ein unwiderstehlicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoë Archer
Vom Netzwerk:
horchte angestrengt, dann nickte sie und winkte ihm. »Komm her.«
    Bennett sprang erneut über den Fluss hinweg und trat zu London. Er stellte sich dicht hinter sie und legte die Hände auf ihre Schultern. Sie spürte jede Kontur seines festen muskulösen Körpers, seinen warmen Atem in ihrem Haar und seine kräftigen Hände auf ihren Schultern. Konzentriere dich, London, schalt sie sich.
    »Hörst du das?«, fragte sie.
    »Eine Stimme«, bestätigte er.
    »Eine singende Stimme.« Gemeinsam lauschten sie. Erstaunlich. Die Melodie war schlicht, ein einziger Refrain, gesungen von einer Stimme, die weder männlich noch weiblich war, aber von elementarer erdiger Kraft. Und traurig, fast melancholisch. Sie wiederholte dieselben Worte ein ums andere Mal, ließ sie aus dem Wasser steigen und in der Sonne flimmern.
    »Ich verstehe sie nicht«, sagte Bennett.
    »Es handelt sich um einen sehr alten Dialekt.« London neigte den Kopf, um besser zu hören. »Eine Mischung aus Samalisch und Thrakisch.« Sie schloss die Augen und konzentrierte sich, was ihr nicht leicht fiel, weil Bennett so dicht hinter ihr stand. » Komm in meine Arme. Komm in meine Arme. «
    »Später, Liebes«, flüsterte Bennett.
    Sie drehte sich um und bedachte ihn mit einem finsteren Blick. »Das sage nicht ich, das sagt der Fluss. Komm in meine Arme. Das bedeutet der Gesang.« Sie rückte etwas von Bennett ab.
    »Ein reizvoller Gedanke, aber was soll das heißen? In wessen Arme? Und wo?«
    Bennett ging einen Augenblick auf und ab und rieb sich nachdenklich das Kinn. Dann zog er plötzlich mit funkelndem Blick sein Jackett aus, öffnete seinen Gürtel und legte ihn zusammen mit dem Revolver vorsichtig auf dem Boden ab. Nachdem er seine Hosenträger abgestreift hatte, entledigte er sich seiner Weste und knöpfte sein Hemd auf.
    »Ich habe doch gesagt, das sind die Worte des Flusses, nicht meine!«, fuhr London auf. Dennoch verfolgte sie förmlich gebannt, wie er rasch die Hemdknöpfe öffnete und seine wohlgeformten Muskeln zum Vorschein kamen. Auf seiner Brust wuchs ein Flaum aus dunklen Haaren, der sich als Streifen bis zu seinem Hosenbund hinunterzog. Sein Hemd warf er zu Boden. London hatte erst wenige Männer mit nacktem Oberkörper gesehen und hatte keine Erfahrung auf diesem Gebiet. Doch Bennetts Körper kam ihr vollkommen vor. Er übertraf jede Skulptur und jedes Gemälde, denn er war real und durch und durch lebendig.
    Die Narben auf seinem Körper taten seiner Schönheit keinen Abbruch. Sie unterstrichen vielmehr, dass er ein Mann der Tat war.
    Er bemerkte, dass sie seine Narben betrachtete. »Diese hier ist von Lawrence Harcourt«, sagte er leise und zeigte auf eine längliche Narbe an seinem Bauch.
    Sie schnappte erschrocken nach Luft. »Das sieht ja so aus, als hätte er dich schlachten wollen.«
    »Genau das hat er versucht.«
    Die Vorstellung entsetzte sie. »Bennett …«
    Aber er wollte keine Entschuldigung oder Erklärung hören. Er ließ die Vergangenheit ruhen und bannte sie mit seinem lustvollen Blick. »Diese Narbe ist mir die liebste von allen.« Er schaute hinunter auf seine Schulter.
    London folgte seinem Blick und sah die rote Sichel auf seiner Haut – der Abdruck ihrer Zähne, die sie gestern Nacht dort in seine Haut gegraben hatte. Voller Lust zog sich ihr intimster Kern zusammen.
    Er entledigte sich seiner Stiefel.
    »Das geht doch jetzt nicht!«, protestierte London, obwohl ihr Puls wie ein fliehender Hirsch raste.
    »Oh doch, und wie das jetzt geht.« Er blickte ihr in die Augen, während er seine Hose aufknöpfte und in aufreizendem Ton verlangte: »Zieh dich aus.«

9
    DAS SCHIMMERN IM WASSER
    Sie starrte ihn entsetzt und zugleich zutiefst neugierig an. Bennett war nicht entgangen, wie sie ihn beim Ausziehen beobachtet hatte. Unter ihren begehrlich bewundernden Blicken spannte er sich wie ein Bogen, zum Schuss bereit. Ein solcher Blick konnte einen Mann süchtig machen, denn er verriet ihm, dass sich eine Frau von ihm angezogen fühlte. Aber sie zog ihn ihrerseits nicht minder an, sondern im Gegenteil noch heftiger, als ihm wirklich bewusst gewesen war. Das hatte die letzte Nacht gezeigt. Sie hatte ihre Leidenschaft entdeckt, und er war der Glückliche, mit dem sie dieses neue Gefühl teilen wollte.
    Jetzt allerdings zögerte sie.
    » Komm in meine Arme «, zitierte er den singenden Fluss. Als sie wankte, fügte er hinzu: »Wir sollen ins Wasser steigen und darin schwimmen. Das ist mit dem Gesang gemeint.«
    Sie wirkte

Weitere Kostenlose Bücher