Die Klingen der Rose: Jenseits des Horizonts (German Edition)
auf. Ihre Augen funkelten wie feurige Smaragde, und ihre Hand schloss sich fest um seine.
»Gute Nacht«, sagte Gabriel zu Altan.
Der Anführer nickte und zog schweigend an seiner Pfeife.
Als Thalia und Gabriel die Gruppe verließen, ertönte in ihrem Rücken anzügliches Gelächter, begleitet von groben Worten. Sie achteten nicht darauf. Thalia wartete, während Gabriel den Kessel, den Rubin und eine Decke aus ihrem Gepäck holte. Dann ergriff er wieder ihre Hand und schritt mit ihr in die Dämmerung.
Sie liefen schweigend nebeneinander her. Schon ging sein Atem schneller. Er konnte Thalias Gesicht in der Dunkelheit nicht erkennen, hörte aber ihren flachen Atem und spürte, wie Hitze in ihre Hand strömte. Jesus, er war nicht sicher, ob sie es überhaupt bis zur Oase schafften.
Flink wie die Bergziegen sprangen sie über Steine hinweg und blieben hin und wieder stehen, um sich gegenseitig beim Überqueren einer besonders unebenen Stelle zu helfen. Sie ließen einander nur los, wenn es unbedingt nötig war. Der Weg schien länger, als es Gabriel lieb war. Doch besser, sie waren vorsichtig, als dass sie sich einen Knöchel verstauchten. Wenn er doch nur fliegen könnte, um sie schneller voranzubringen. Zumindest hatten sich seine Augen nun an die Dunkelheit gewöhnt. Alles verwandelte sich in graue und violette Schatten, einschließlich Thalia – ein hübscher Anblick.
»Oh, Tenger sei Dank«, keuchte sie. »Ich dachte schon, wir kommen nie an.«
Inmitten von Felsen lag ein Teich, nicht größer als ein Ger . Am Ufer standen dicht gedrängt Gräser und ein paar Saxaulsträucher, die sanft im Wind raschelten. Das Ufer um den Teich herum wirkte schmal und steinig. Über ihnen wölbte sich der unendliche dunkelblaue Himmel, an dem wie schüchterne Vögel langsam die Sterne auftauchten. Altan hatte recht. Hier war nur Platz für zwei. Ein Kamel oder ein Pferd konnte die Felsen rings um die Oase nicht überwinden. Wenn sich jemand näherte, bemerkte man ihn sofort. Endlich einmal vollkommene Abgeschiedenheit. Den verdammten Göttern sei Dank.
Gabriel sprang von den Felsen herab. Er legte die Decke, den Kessel und den Rubin ab, drehte sich um und griff Thalias Taille. Dann hob er sie herunter. Als ihre Stiefel den Boden berührten, ließ er sie nicht los. Sie schlang ihre Arme um seine Schultern und drängte sich an ihn. Die Berührung ihrer Körper entfachte eine überwältigende Lust in ihnen.
Sie küssten sich mit geöffneten Lippen und ohne jegliche Zurückhaltung. Nicht zärtlich oder romantisch. Schlicht zwei Leute, die ungeheures Verlangen füreinander empfanden. Er strich mit der Zunge über ihren Mund, ihre sanften, warmen und willigen Lippen, und sie berührte seine Zunge mit ihrer. Er spürte ihre feste schlanke Taille und ihre Lenden. Und darunter diese kleine Mulde in ihrem Rücken. Er wollte sie mit seiner Zunge berühren. Gabriel presste sie dicht an sich und sie stieß einen Ton aus, der nur eines bedeutete: mehr.
Gabriel rückte von ihr ab und zerrte an seiner Kleidung. Er zog alles aus. Thalia tat es ihm geschickt und leidenschaftlich gleich. Während sie Stück für Stück ihre Körper entblößten, ließen sie sich nicht aus den Augen. Bald lagen ihre Kleider auf einem Haufen am Ufer des Weihers.
Als sie beide vollkommen nackt voreinander standen, trat Thalia auf ihn zu. Er schüttelte den Kopf und wich mit ausgestreckten Händen in Richtung Teich zurück.
»Bin ich so dreckig, dass du mich nicht berühren willst, solange ich nicht gebadet habe?«, fragte sie amüsiert.
»Ich will dich waschen.« Seine Stimme war kaum mehr als ein Knurren. »Überall.«
Mit entschlossenen Schritten folgte Thalia ihm in den Weiher. Ihre dunklen Haare fielen über ihre nackten Schultern und strichen über ihre rosa Nippel. Das Wasser an seinen Knöcheln war kalt, fast frisch. Doch sie kam weiter auf ihn zu, sodass er es kaum spürte, als das Wasser seine Waden und dann seine Schenkel erreichte. Er nahm nichts mehr wahr außer ihr.
Jetzt standen sie beide bis zum Bauch im Teich. Selbst in dem eisigen Wasser hing sein Glied nicht schlaff herab oder zog sich zusammen, sondern stand aufrecht nach oben und streckte sich ihr entgegen. Es zeigte, wie stark er sie begehrte. Thalia versuchte ihn zu fassen, doch er wich ihr aus.
»Erst kümmere ich mich um dich«, sagte er.
Er schöpfte mit den Händen Wasser aus dem Teich und goss es über ihre Schultern. Sie zuckte zusammen und lachte. »Oh, ist das kalt!« Mit
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