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Die Klingen der Rose: Jenseits des Horizonts (German Edition)

Die Klingen der Rose: Jenseits des Horizonts (German Edition)

Titel: Die Klingen der Rose: Jenseits des Horizonts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoe Archer
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das hübsche Gesicht gedonnert, nur um zu sehen, wie er sich mit einer gebrochenen Nase machte. Obwohl auf Days Nase bereits ein kleiner Hubbel saß. Offenbar hatte schon einmal jemand das Vergnügen gehabt. Ein eifersüchtiger Ehemann?
    »Ich vertraue ihm vollkommen«, erklärte Thalia aufrichtig. Sie verschränkte ihre Finger mit Gabriels. Sofort spürte er die Wirkung ihrer Berührung und ihrer Worte, die wie warme Seide über seine Haut glitten.
    Ein älterer Mann in gelber Mönchsrobe kam auf sie zu und sprach mit Hsiung Ming, der rasch übersetzte. »Haben Sie die Quelle?«, fragte er Gabriel.
    Gabriel zog den Stoff von dem Kessel und zeigte ihn dem Mönch, dessen Augen sich daraufhin weiteten. »Bitte, tretet ein«, sagte der Mönch. »Schnell.«
    »Aber wer sind diese Männer?«, fragte Day und blickte auf die Stammesbrüder.
    »Freunde«, erwiderte Thalia.
    »Eine ziemlich raue Truppe«, murmelte Day mit Blick auf Altan und seine Männer, die etwas weiter entfernt standen.
    »Die Erben haben über hundert Männer bei sich«, sagte Gabriel. Er zog Thalia dichter an sich, bis ihre Hüften sich berührten. Das war nicht gerade unauffällig, doch das war Gabriel verdammt egal. »Wir können es uns nicht erlauben, wählerisch zu sein.«
    Der Anführer wirkte auf einmal hektisch und wedelte mit den Armen. Daraufhin öffnete sich knarrend das riesige Tor, sodass alle, einschließlich der Kamele, das Kloster betreten konnte. Mönche jeden Alters beobachteten, wie die seltsame Parade aus Räubern, Nomaden und Engländern sowie einem Schwarzen, einem Chinesen und einer weißen Frau in mongolischer Kleidung den großen Vorhof des Tempels betraten. Nachdem sich alle im Kloster befanden, verschlossen und verriegelten sie so schnell wie möglich das Tor, was allerdings alles andere als schnell ging.
    »Eine beeindruckende Verteidigungsanlage für ein Gotteshaus«, bemerkte Gabriel. Er stellte fest, dass die Steinpagode, die er zuvor gesehen hatte, sieben Stockwerke maß. Sie stand nahe am Tor direkt hinter den Mauer und war als Wachtturm hervorragend geeignet.
    »Das Kloster wird nicht selten von Banditen angegriffen«, erklärte der Abt und blickte argwöhnisch zu den Räubern hinüber. Die Männer starrten auf die vergoldeten Säulen an den Gebäuden, als überlegten sie, wie sie das Gold abtransportieren könnten. Gabriel fragte sich, ob die Banditen die Säulen einfach herausreißen und auf ihre Kamele packen würden.
    »Dann seid ihr auf einen Angriff vorbereitet.«
    Der Mönch schüttelte den Kopf. »Wir sind nicht für einen Krieg gerüstet, nur dafür, uns selbst zu verteidigen.«
    Fluchend ließ Gabriel den Blick über das Kloster gleiten und suchte nach den besten Verteidigungsstellungen. Sie hatten zwar etwas Verstärkung erhalten, doch das erhöhte nur geringfügig ihre Chancen, die Erben nicht nur abzuwehren, sondern sogar zu besiegen. Während er den Hof inspizierte, sprach Thalia mit den Klingen der Rose.
    »Erzählt mir, wie ihr hergekommen seid«, drängte sie.
    »Am Morgen nach Tonys Tod haben wir von seinem Schicksal erfahren«, erklärte Graves finster. »Wir wussten, dass er auf dem Weg in die Mongolei war. Deshalb haben Day und ich das erstbeste Schiff genommen, doch das ging erst Wochen später. Wie Hsiung Ming schon sagte, haben wir ihn in Peking abgeholt und sind gemeinsam zu deinem Vater nach Urga gereist. Er hat uns erzählt, dass du und der Hauptmann bereits die Spur aufgenommen habt.«
    »Während wir dort waren«, fuhr Day fort, »ist Franklins Diener Batu aufgetaucht und erzählte, was passiert ist. Dass ihr versucht, die Quelle an einen sicheren Ort zu bringen. Eine ziemlich beeindruckende Geschichte. Du hast Unglaubliches geleistet, Thalia. Du und Hauptmann Huntley, und dabei seid ihr noch nicht einmal Klingen der Rose.«
    Obwohl Gabriel wusste, dass ihr das Lob einiges bedeutete, schien Thalia nicht richtig zuzuhören. »Wie um alles in der Welt habt ihr es so schnell hierher geschafft?«, fragte sie.
    »Graves«, sagte Hsiung Ming voller Bewunderung, »hat etwas gebaut … Ich glaube, ihr würdet es als Schiff bezeichnen, das über Land segelt. Es hat uns schneller hergebracht als jedes Pferd oder jeder Wagen, und es ermüdet nicht.«
    Gabriel drehte sich um und starrte den Erfinder beeindruckt an. » Das muss ich unbedingt sehen.«
    »Später vielleicht«, entgegnete Graves lächelnd. »Zuerst müsst ihr und eure Truppe etwas essen, dann besprechen wir unsere Strategie. Ich glaube, Lan

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