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Die Klingen der Rose: Jenseits des Horizonts (German Edition)

Die Klingen der Rose: Jenseits des Horizonts (German Edition)

Titel: Die Klingen der Rose: Jenseits des Horizonts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoe Archer
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antwortete sie nach einem Augenblick. »Wer den Hammer schwingt, kann einen Sturm heraufbeschwören, der Asgard aus seiner Festung lockt. Er bringt starken Regen mit sich, der eine Flut verursacht, die wilder als hundert Wölfe ist. Man hat den Hammer vor zwei Jahren aus dem heiligen Grabhügel in Norwegen entwendet, ihn aber erst zum dritten Mal benutzt.«
    »Jemand hat einen alten Hammer in einem Haufen Erde gefunden?«, fragte Huntley, »Und benutzt ihn, um uns damit zu ertränken?« Er machte keinen Hehl aus seinem Zweifel.
    Thalia sah ihn scharf an. »Sie haben mich um eine Erklärung gebeten. Wenn Sie mir nicht glauben, ist das nicht mein Problem.«
    »In Ordnung«, gab Huntley zu. »Nehmen wir an, Sie sagen die Wahrheit. Wer hat dann diesen Hammer gestohlen?«
    Sie biss die Zähne zusammen. »Das darf ich Ihnen nicht verraten.«
    »Glauben Sie, Sie könnten mir nicht vertrauen?« Huntley lachte freudlos auf. »Schätzchen, man hat auf mich geschossen, und zwar nicht mit Kugeln, sondern mit Metallwespen. Ich bin allein in die Steppe geritten, wäre fast von einem Blitz erschlagen worden und um ein Haar ertrunken. Und das alles nur, um Ihnen bei Ihrer verdammten Mission zu helfen, worin immer diese auch besteht. Ich bin vertrauenswürdiger als der verdammte Erzbischof von Canterbury.«
    »Ich könnte Ihnen einige abenteuerliche Geschichten über ihn erzählen.« Thalia schenkte ihm ein zartes Lächeln.
    Davon ließ er sich nicht ablenken, obwohl er nichts dagegen hatte, ihr geheimnisvolles Lächeln häufiger zu sehen. »Ein anderes Mal. Jetzt erzählen Sie mir, wer diesen Hammer gestohlen hat.«
    Als sie einsah, dass er nicht nachgab, nickte sie. »Ich glaube, ich fange am besten von vorne an. Oder jedenfalls so weit am Anfang wie möglich.«
    »Kommen Sie zur Sache.«
    »Sie können es sich vielleicht nur schwer vorstellen, Hauptmann«, sie sah ihn mit beleidigter Miene an, »aber die Welt steckt voller Magie. Richtiger, echter Magie. Was Sie heute erlebt haben, ist nur ein Bruchteil der Macht, die dort draußen herrscht. Was wir als Mythen oder Legenden bezeichnen, sind in Wahrheit Geschichten über diese Magie. Einschließlich der Erzählungen über Thor, den Donnergott der Nors.«
    »Es gibt Kinderbücher über ihn«, sagte Huntley und erinnerte sich an einige Geschichten, die er vor langer Zeit in der Schule gehört hatte.
    »Für die meisten Leute ist die Magie nur Gegenstand von Kindermärchen und sinnlosen Forschungen«, fuhr sie fort. »Aber die Magie ist überaus echt und ziemlich gefährlich. Diese geheimnisvolle Macht existiert in Form von magischen Gegenständen wie Mjölnir, Thors Hammer. Man bezeichnet diese Objekte als Quellen und findet sie überall auf der Welt, in jedem Land und jedem Volk. In England, Schottland, Spanien, Indien und Amerika. Selbst hier, in der Äußeren Mongolei.«
    »Wenn das wahr ist«, unterbrach Huntley, während er versuchte zu begreifen, »wieso haben dann nicht längst machtgierige Idioten die Welt zerstört? Und wieso wissen nicht mehr Menschen davon?«
    »Das haben sie durchaus versucht«, erklärte sie. »Aber um das zu verhindern, sind die Quellen gut verborgen. Sie werden vor der Welt versteckt und geschützt.«
    Huntley dachte einen Moment nach. »Von Männern wie Ihrem Vater und Morris.«
    Sie nickte. »Eine Gruppe, bestehend aus Männern und Frauen, sucht und schützt die Quellen. Diese Gruppe existiert seit über tausend Jahren. Als die europäischen Nationen anfingen, sich für ferne Länder zu interessieren und sich gegenseitig zu bekriegen, um riesige Imperien zu schaffen, hat sich die Gruppe stärker organisiert. Sie sorgt nicht nur zum Wohle der dortigen Bewohner, sondern zum Wohle aller dafür, dass die Quellen nicht von ihren ursprünglichen Orten entfernt und missbraucht werden.« Sie blickte überaus ernst und grimmig in das Feuer. »Wenn die großen europäischen Nationen die Quellen für ihre kriegerischen Pläne nutzen könnten, würden sie sich gegenseitig vernichten.«
    »Was Narren noch nie davon abgehalten hat, es zu versuchen«, ergänzte Huntley.
    »Ja, sie versuchen es«, bestätigte sie. »Napoleons Flucht von Elba wäre ohne den Umhang von Nephthy, der ihn vor den britischen Patrouillen der Insel verborgen hat, niemals geglückt.«
    »Aber in Waterloo ist er gescheitert.«
    »Man hat den Umhang vor der Schlacht zurückgeholt.«
    Huntley lehnte sich zurück und dachte nach. Er hatte sich nie für besonders schlau gehalten und war ein

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