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Die Klinik

Die Klinik

Titel: Die Klinik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noah Gordon
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erstes rief er Onkel Calvin an. Er versuchte die Geschichte sachlich zu erzählen und schonte sich nicht, übersah jedoch auch keinen wichtigen Punkt.
    »Überlaß nur alles mir«, sagte Calvin.
    »Das will ich nicht«, sagte Spurgeon.
    »Versicherungswesen ist mein Beruf. Ich kenne viele Leute. Ich kann die Sache ohne viel Aufhebens in die Hand nehmen.«
    »Nein, ich will sie selbst in die Hand nehmen.«
    »Warum hast du mich dann angerufen?«
    »Mein Gott, Calvin, kannst du mich nicht ausnahmsweise einmal verstehen? Ich wollte einen Rat. Ich will nicht, daß du es für mich erledigst. Ich wollte nur, daß du dir mein Problem anhörst und mir sagst, was ich tun soll.«
    »Die Versicherungsgesellschaft hat einen guten Anwalt in Boston. Setz dich sofort mit ihm in Verbindung. Wie hoch bist du versichert?«
    »Diesbezüglich ist alles in Ordnung, auf 200000, doppelt so hoch als die meisten meiner Kollegen.« Es war Calvin gewesen, der darauf bestanden hatte, daß er sich auf mindestens diese Summe gegen ärztliche Kunstfehler versichern ließ.
    »Schön. Gut. Brauchst du sonst noch etwas?«
    Calvin fühlte sich zurückgewiesen; Spurgeon merkte es an seiner Stimme. »Nein. Wie geht’s meiner Mutter?«
    »Roe-Ellen?« Die Stimme wurde weich. »Gut. Sie verbringt ihre Vormittage im Geschenkladen der Vereinten Nationen, hat großen Spaß daran und verkauft Dschungeltamtams an kleine weiße Mädchen aus Dubuque.«
    »Erzähle ihr nichts von dieser Angelegenheit.«
    »Nein. Paß gut auf dich auf, Junge.«
    »Auf Wiedersehen, Calvin«, sagte Spur und fragte sich, warum er nach diesem Anruf deprimierter war denn je.
    Vier Tage später waren sie in Boston.
    »Calvin mußte geschäftlich herkommen«, erzählte ihm Roe-Ellen, als sie ihn im Krankenhaus anrief. »Er meinte, es wäre eine gute Gelegenheit für mich, meinen Sohn zu sehen«, sagte sie bedeutungsvoll.
    »Es tut mir leid, daß ich euch nicht öfter besucht habe, Mamma«, sagte er bedauernd.
    »Nun, wenn der Berg nicht zum Propheten kommt…«
    Sie waren im Ritz-Carlton abgestiegen. »Kannst du mit uns hier Abendessen?«
    »Ja, sicher.«
    »Um sieben Uhr?«
    Blitzschnell rechnete er, wie lange er brauchen würde, um nach Natick und zurück zu kommen. »Acht Uhr wäre besser. Ich möchte jemanden mitbringen.«
    »Oh?«
    »Ein Mädchen.«
    »Oh, Spurgeon, Liebling! Wie nett.«
    Zum Teufel, dachte er resigniert. »Bei näherer Überlegung möchte ich drei Leute mitbringen.«
    »Drei Mädchen?« fragte sie hoffnungsvoll.
    »Sie hat Mutter und Vater.«
    »Wunderbar.«
    Er hörte die Vorsicht heraus, die sich während des einen Wortes in ihre Stimme schlich.
     
    Als sie jedoch Dorothy sah, bemerkte Spurgeon die Erleichterung seiner Mutter, und wußte, daß sie befürchtet hatte, er habe mit irgendeinem weißen Gänschen angebändelt. Als die Priests sie in ihrem einfachen braunen Seidenkleid und mit ihrem kurzen afrikanischen Haar sahen, schlossen sie sie sofort ins Herz. Ihre Eltern gefielen ihnen. Die Williams’ waren noch nie in einem Lokal wie dem Ritz gewesen, aber sie besaßen Würde, und Calvin und Roe-Ellen waren einfache Leute. Als der Nachtisch serviert wurde, waren sie alle vier Freunde geworden, und die New Yorker hatten versprochen, bei ihrem nächsten Bostonbesuch zum Abendessen in das Haus nach Natick zu kommen.
    »Kannst du auf dem Rückweg auf einen Sprung vorbeikommen?« fragte Calvin, als Spur sich bereitmachte, Dorothy und ihre Eltern nach Hause zu fahren.
    »Wirst du noch auf sein?«
    Calvin nickte. »Deine Mutter nicht. Aber ich habe noch einige Schreibarbeiten zu erledigen.«
    »Gut, ich komme zurück«, sagte Spurgeon.
     
    Als er an die Tür klopfte, kam Calvin sofort und hielt den Finger an die Lippen.
    »Sie schläft«, flüsterte er.
    Sie hatten zwar einen Salon, aber die beiden Männer beschlossen, in den öffentlichen Park gegenüber zu gehen.
    Die Nachtluft war ziemlich kühl, so daß sie die Kragen ihrer Wintermäntel hochschlugen. Sie fanden eine Bank neben einem Hyazinthenbeet, das im Lampenlicht leuchtete. Sie saßen mit dem Gesicht zur Boylston Street und sahen dem vorbeiflutenden späten Verkehr zu.
    »Ein nettes Mädchen«, sagte Calvin.
    Spurgeon lächelte. »Der Meinung bin ich auch.«
    »Deine Mutter hat sich Sorgen um dich gemacht.«
    »Das tut mir leid«, sagte Spurgeon. »Das Jahr der Spitalspraxis ist das schwerste. Ich hatte nicht viel Freizeit.«
    »Du könntest sie hie und da anrufen.«
    »Ich werde von nun an öfter

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