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Die Knickerbocker Bande 045 - Der Mann ohne Gesicht

Die Knickerbocker Bande 045 - Der Mann ohne Gesicht

Titel: Die Knickerbocker Bande 045 - Der Mann ohne Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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siehst schon Gespenster!“, brummte Axel.
    Der Mann, den Lilo meinte, trug einen schlecht sitzenden grauen Anzug mit zu kurzen Hosenbeinen. Sein Haarschnitt war altmodisch. Sowohl im Nacken als auch über den Ohren waren die Haare viel zu kurz geschnitten. Die dunkelrandige Brille wirkte, als hätte sie schon sein Großvater getragen.
    Lieselotte schlenderte auf den Mann zu. Sie tat so, als würde sie die Tafel neben einem Bild studieren, und kam dann schnell wieder zurück.
    „Er heißt Joost van Mellen und arbeitet hier im Museum. Er hat ein Schildchen an seiner Jacke!“, berichtete sie.
    „Na und? Kennst du einen Joost van Mellen?“, fragte Axel.
    Lieselotte begann ihre Nasenspitze zu bearbeiten. Normalerweise half ihr das beim Nachdenken.
    „He, kommt ihr endlich?“, riefen Dominik und Poppi. Ihre Stimmen hallten laut durch den Raum.
    Die Knickerbocker stürmten die breite Treppe hinunter und traten zu Lindas Schwester ins Freie.
    „Wie wäre es mit einer Portion Eis? Ich kenne da einen netten Platz!“, schlug Annabel vor.
    Bald saßen die vier mit ihrer Gastgeberin unter einem Sonnenschirm auf der Terrasse des Cafe’s gegenüber.
    Lilo war völlig abwesend.
    Auf einmal erhellten sich ihre Züge. „Ich hab’s!“, rief sie. „Ich weiß jetzt, woher ich den Mann kenne!“

 
     
Der Chef des Sicherheitsdienstes
    „Wovon redest du?“, fragte Annabel.
    „Gestern auf dem Schiff haben wir im Kielraum ein Versteck entdeckt. Auch wenn die Polizei uns nicht glaubt, es ist da. Und an der Wand hingen Fotos von einigen Männern. Einer davon ist der Typ im Museum!“ Lieselotte war nicht mehr zu bremsen. Sie sprang auf und rannte zum Rijksmuseum zurück.
    Lilo lief durch alle Säle und hielt nach dem Mann Ausschau, aber er war verschwunden.
    Als sie an dem Tresen vorbeikam, hinter dem zwei Frauen standen, die Taschen und Mäntel zur Aufbewahrung übernahmen, erinnerte sie sich daran, dass eine von ihnen Deutsch sprach. Lieselotte beschrieb ihr den Mann. „Er heißt Joost van Mellen!“, fügte Lilo hinzu. „Welche Aufgabe hat er hier im Museum?“
    „Er ist der Chef des Sicherheitsdienstes!“, lautete die Antwort der Garderobenfrau. „Es gibt insgesamt vier. Sie wechseln sich ab, denn Sicherheit ist für das Museum von größter Wichtigkeit.“
    Lilo überlegte fieberhaft: vier Fotos, vier Sicherheitschefs. Was sollten die Bilder im Versteck des Mannes ohne Gesicht? Hatte er den Auftrag, die Männer . zu beseitigen?
    Nein, Lilo verwarf den Gedanken. Dann hätte es genügt, ihm beizeiten ein Foto in die Hand zu drücken. Er sollte sich ihre Gesichter einprägen. Wozu?
    Joost van Mellen kam die Treppe herunter und ging an Lilo vorbei. Sie beobachtete, wie er sich die Hände an die Schläfen legte und das Gesicht verzog, als ob er starke Kopfschmerzen hätte.
    „Entschuldigen Sie! Darf ich Sie etwas fragen“, rief Lilo.
    Herr van Mellen blieb stehen und drehte sich zu ihr um.
    „Könnte es sein, dass . dass . jemand das Museum berauben ... ich meine ... die wertvollen Gemälde?“, stammelte Lilo herum.
    Herr van Mellen war sichtlich ungehalten, dass das Superhirn ihn angesprochen hatte. Mehrfach kniff er die Augen fest zusammen, als könnte er damit die Schmerzen dämpfen.
    „Das Rijksmuseum ist heute eines der sichersten Museen der Welt. Dafür verbürge ich mich. Ich betreue die Sicherungsund Alarmanlagen, die sich auf keine Weise außer Betrieb setzen lassen - außer über die zentrale Steuerung. Doch nur vier Leute kennen die Zahlenkombinationen und Codes, die dafür nötig sind. Und jetzt guten Tag!“ Mit schnellen Schritten ging er davon.
    Nachdenklich durchquerte Lilo die Halle und strebte auf den Ausgang zu. Es herrschte viel Betrieb an diesem Sonntag. Lieselotte ließ sich vom Besucherstrom auf den Ausgang zutreiben.
    „Hilfe!“, hörte sie plötzlich jemanden hinter sich flüstern.
    Sie drehte sich um und sah das Gesicht eines ihr unbekannten Mannes. Er hatte die Menschenschlange, die das Museum verlassen wollte, gekreuzt und ging bereits weiter.
    Der Mann war groß und hatte langes dunkles Haar, das zu einem Pferdeschwanz gebunden war. Er trug eine Sportjacke und Jeans und eine getönte Brille. Wer war das?
    Lilo schaute ihm verwundert nach und wurde von den Besuchern ungeduldig weitergeschubst.
    Und dann sah sie noch jemanden. Zum Glück blickte er nicht in ihre Richtung, sondern auf den Langhaarigen.
    Es war der Mützenmann! Er hatte einen Austellungskatalog in der Hand und tat so, als

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