Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Knickerbocker Bande - 08 - Wo ist der Millionenstorch

Die Knickerbocker Bande - 08 - Wo ist der Millionenstorch

Titel: Die Knickerbocker Bande - 08 - Wo ist der Millionenstorch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
Vom Netzwerk:
überschlugen sich zweimal in der Luft. Rolf ruderte in Panik mit den Armen.
    „Der Fallschirm ist kaputt!“ dachte Axel und schrie aus Leibeskräften: „Lieselotte! Lieselotte!“
    Tränen rollten ihm über die Wangen. Vor Entsetzen biß er sich die Lippen blutig. Er konnte nicht mehr hinsehen. Seine Knie versagten, und er sank auf den Betonboden. Diese Machtlosigkeit! Axel würde zuschauen müssen, wie seine Freundin zerschellte.
    Warum hatte er sie aufgehetzt, diesen Wahnsinn zu versuchen? Warum hatte er gesagt: „Das traust du dich nie!“

Frau Luster hat eine Idee
    „Axel!“ Wie aus weiter Ferne drang die Stimme der Haushälterin in sein Bewußtsein. „Axel! Axel! Axel!“
    Täuschte er sich ... oder klang ihre Stimme nach Freude?
    Eine Hand griff nach seiner Schulter und rüttelte ihn. „Axel ... es ist alles gut! Alles! Schau nur! Schau!“ rief Klara.
    Der Junge hob den Kopf.
    Am Himmelszelt schwebten zwei Fallschirme! Einer höher oben und einer ein großes Stück darunter. Roh 0 mußte es geschafft haben! Lilo war gerettet!
    „Jipiiiiii!“ jubelte Axel und sprang wie verrückt um die Haushälterin herum. Ihm war plötzlich so leicht ums Herz. Die ganze Welt wollte er umarmen. Doch da das nicht ging, drückte er ganz einfach Frau Luster an sich.
    „Halt, halt, nicht so stürmisch!“ wehrte diese ab.
    Der Fallschirm, der Lilo und Rolf trug, war nur noch wenige Meter vom Boden entfernt. Allerdings näherte er sich drei hohen Bäumen, die am Rande des Flugfeldes standen.
    In letzter Sekunde gelang es dem Sprunglehrer auszuweichen. Nur die äußersten Spitzen der Zweige streiften den Stoff, als der Schirm niederging.
    Axel und Frau Luster stürmten zum Zaun, der den Flugplatz begrenzte. Der Junge lief zu seiner Freundin.
    Rolf und das Mädchen lagen im Gras und rappelten sich gerade mühsam auf.
    „Lilo! Lieselotte!“ Axel konnte nicht anders: er mußte sie in die Arme nehmen.
    „Was hast du denn? Bist du übergeschnappt?“ fragte ihn das Mädchen kühl.
    Der Junge starrte sie entgeistert an. „Wir wären fast gestorben vor Angst“, stieß er empört hervor.
    „Warum?“ Lilo blickte ihn lächelnd an.
    Jetzt erst verstand Axel, daß seine Freundin anscheinend von den Schwierigkeiten nichts mitbekommen hatte. Der Sprunglehrer gab dem Jungen ein Zeichen, den Mund zu halten.
    „Warum?“ schrie Lieselotte und wurde schlagartig käseweiß im Gesicht.
    „Beruhige dich ... Es ist alles gutgegangen“, brummte Rolf. „Aber ein Geistesgestörter hat das Pull-out-System zerstört. Der Kerl hat ganze Arbeit geleistet. Er hat auch den Zug des Reservefallschirms kaputt gemacht. Zum Glück war er nicht auf dem allerneuesten Stand. Wir haben jetzt einen zweiten Reserveschirm. Allerdings war dieser verklemmt und ist erst in letzter Sekunde aufgegangen. Wir waren nur noch 600 Meter vom Boden entfernt! Wenn ich den in die Finger kriege, der das verbrochen hat, dann lasse ich ihn mit dem Kopf nach unten zwei Stunden lang aus dem Flugzeug hängen! In 5000 Meter Höhe!“ schwor Rolf.
    Es war gegen sieben Uhr, und die Knickerbocker saßen auf dem Hinterdeck der Dschunke. Das abendliche Konzert der Grillen und Frösche hatte begonnen, und es zirpte und quakte, daß es eine Freude war.
    Lieselotte lag in einem Liegestuhl und schwieg. Sie hatte einen ziemlichen Schock erlitten. In Todesgefahr war sie geschwebt! Wann immer dieser Gedanke in ihrem Kopf auftauchte, begann sie schwer zu atmen, und Schweiß trat ihr auf die Stirn.
    Man hatte ihr ein leichtes Beruhigungsmittel gegeben und strengste Ruhe verordnet. Lilos Kumpel saßen nun bei ihr und versuchten sie abzulenken.
    „So, Kinder, das ist mein neuester Milchmix!“ verkündete die Haushälterin. Auf einem Tablett balancierte sie vier Gläser mit einer rötlichgelben Flüssigkeit.
    „Erdbeer-Kirsch-Banane!“ stellte sie ihre Mischung stolz vor. Ohne große Begeisterung schlürften die vier Knickerbokker ihre Drinks.
    Frau Luster blickte sie nachdenklich an. „Kinder“, sagte sie schließlich, „ich bin dafür, daß ihr abreist. Euer Leben wurde bedroht, und ich kann einen weiteren Aufenthalt auf dieser Dschunke nicht verantworten.“
    „Warum will jemand, daß ich sterbe?“ fragte Lilo leise.
    Axel hatte eine Idee. „Unter Umständen weißt du etwas, das niemand erfahren soll. Vielleicht hast du etwas beobachtet oder gehört!“
    Lieselotte hatte keinen Schimmer, was das sein konnte. „Und woher wußte der Irre, daß ich diesen Sprung mache? Ich

Weitere Kostenlose Bücher