Die Knickerbocker Bande - 15 - Das Zombie-Schwert des Sultan
versteckte Tür. Dahinter befanden sich zahlreiche Kontroll-Lichter und Schalter. Sie drückte einen nieder, und ein leises Surren ertönte unter den Füßen der vier Freunde.
„Die Brücke... die Brücke fährt über den Schlangenkäfig. Wir sind frei!“ jubelten Axel, Lilo, Poppi und Dominik und liefen mit großen Schritten nach draußen.
„Boris, wenn sie entkommen, wirst du nie wieder in deinem Leben lachen“, brüllte Kara Mustafa in der Ferne. Das grunzende Schnaufen und die schweren Schritte des Stahlzahn-Monsters kamen näher und näher.
Endlich hatten die Knickerbocker den Strand erreicht und blickten sich suchend um.
„Ein Boot! Da liegt ein Boot!“ rief Dominik und stürmte weiter. Tatsächlich hatte jemand ein schnittiges Boot mit einem großen Außenbordmotor an Land gezogen. Die Schleifspur war noch immer zu erkennen.
„Das nehmen wir!“ entschied Lilo.
„Boris, da kommt Boris!“ kreischte Poppi entsetzt. Der stämmige Mann donnerte gerade aus der Villa und riß drohend den Mund auf, als er die Junior-Detektive entdeckte.
„Schneller... schnell ins Boot!“ schrie Lieselotte ihren Freunden zu. Doch der Weg ins Wasser war weit. Die vier stemmten sich mit aller Kraft gegen das rettende Wasserfahrzeug, aber es bewegte sich nur zentimeterweise dem Meer entgegen.
Stahlgebiß kam näher und näher.
„Schiebt fester!“ keuchte Lilo. „Fester!“
Ein entsetzter Aufschrei, der vom Haus herkam, ließ die vier in die Höhe sausen. Was war geschehen?
Zu früh gefreut
Vor Überraschung vergaßen Axel, Lilo, Poppi und Dominik das Schieben. Sie mußten sogar lachen, obwohl ihre Lage ganz und gar nicht lustig war.
„Die Brücke... die Brücke wird wieder eingezogen!“ kicherte Poppi.
„Sie wird Boris unter den Füßen weggezogen. Er läuft wie auf einem Förderband, aber bald landet er bei den Schlangen!“ lachte Axel.
Tatsächlich sah der Mann mit dem Stahlgebiß nun äußerst lächerlich aus. Er strampelte verzweifelt mit den Beinen und versuchte sich krampfhaft aufrecht zu halten. Er kam nicht auf die Idee stillzustehen und sich von der Brücke zurück zum Haus befördern zu lassen, sondern lief stur vorwärts. Dadurch blieb er immer an der gleichen Stelle, doch das Ende der Brücke kam auch immer näher und näher.
Plötzlich drängte sich eine kleine Gestalt in einem olivfarbenen Overall aus der Tür und stürmte auf ihn zu. Es war die Kämpferin mit dem Säbel, die sich an Boris vorbeizwängte und mit einem mächtigen Satz vom Brückenende über das Schlangenbecken springen wollte. Der Sprung fiel jedoch zu kurz aus, und die Frau landete inmitten der giftigen Tiere, die durch das Gedränge gereizt und angriffslustig waren.
Poppi schrie auf. Mit der Frau war es vorbei. Den Sturz zu den Giftschlangen konnte sie nicht überleben. Auch die übrigen Knickerbocker waren entsetzt.
„Da... die Frau läuft weiter. Sie schlägt mit dem Säbel um sich! Sie hat den Strand erreicht!“ rief Dominik außer sich. Wieder ertönte ein tiefer Schrei, und Boris erlebte das gleiche Schicksal. Wie ein Stein fiel er zu den Schlangen. Aber der Mann gab nicht auf. Blitzschnell griffen seine Riesenhände nach unten, und schon in der nächsten Sekunde hielt er zwei Schlangen in die Luft. Wie Regenwürmer schleuderte er sie fort und versuchte, sich mit riesigen Sprüngen zu retten.
Die Frau im Overall war mittlerweile bei den Knickerbocker-Freunden angelangt, die ihr dankbar entgegenblickten. Für sie stand fest, daß sie von ihr Hilfe zu erwarten hatten. Doch die vier hatten sich getäuscht.
Die Frau packte Axel am Handgelenk und zerrte ihn fort. Sie drohte ihm mit dem Säbel, als er versuchte, sich aus der Umklammerung zu befreien.
Boris war den Schlangen nun auch entkommen und blickte sich verwirrt um. Auf wen sollte er sich stürzen? Auf die Frau und Axel oder auf die anderen drei?
„Haut ab! Haut ab!“ schrie der Junge seinen Kumpels zu. Lieselotte zögerte nicht, sondern stemmte sich wieder gegen das Boot. Axel hatte recht. Sie konnten ihm nicht helfen. Es war nun wichtiger, sich selbst in Sicherheit zu bringen.
Plötzlich gab das Boot nach und glitt fast von allein ins Meer. Lilo watete ein Stück ins Wasser und schob es weiter hinaus, damit sie den Motor anlassen konnten. In fieberhafter Eile kletterten Poppi und Dominik hinein.
Zum Glück ließ sich der Außenborder sofort anwerfen, und als das Mädchen die Schiffsschraube ins Wasser senkte, sauste das Boot wie ein Pfeil
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