Die Knickerbocker Bande - 15 - Das Zombie-Schwert des Sultan
auch an Bord der Maschine sein. Oder beide? Oder hatte die Bombe mit der Sache nichts zu tun? Falls die Bombe Kara Mustafa gegolten hat, so bedeutet das, es gibt noch jemanden, der das Schwert haben möchte.
Er hat versucht seinen Rivalen auszuschalten.“ Das Mädchen knetete heftig seine Nasenspitze. Das tat Lieselotte immer, wenn sie sehr angestrengt überlegte. „Eines steht fest: Dieses Zombie-Schwert ist nur der Schlüssel zu etwas. Zu einem Geheimnis, das wahrscheinlich mit sehr viel Geld verbunden ist. Warum sonst nimmt jemand das Risiko auf sich, ein Flugzeug in die Luft zu jagen oder zu entführen?“ Lilo erschauderte bei diesen Gedanken. War wenigstens für sie vorläufig die Gefahr gebannt? Oder lauerte irgendwo schon die nächste Bedrohung?
„Ich muß herausfinden, wo Axel ist. Das ist das Wichtigste. Das Allerwichtigste!“ nahm sich Lilo vor.
In den kommenden zwei Tagen ergab sich dazu aber keine Möglichkeit. Dafür lernten die Knickerbocker-Freunde einige Sehenswürdigkeiten der Türkei kennen. Sie besuchten die über 2.000 Jahre alte Stadt Ephesus, die ausgegraben und zum Teil wieder aufgebaut worden ist und bestaunten die Tempel, die mächtige Fassade der Bibliothek und das riesige Amphitheater. Es waren nicht nur wenige Trümmer, sondern wirklich noch große Teile davon erhalten, und die drei Freunde konnten sich vorstellen, wie das Leben hier früher ausgesehen hat.
Während der Fahrten erzählte ihnen der Fremdenführer, mit dem sie sich angefreundet hatten, von anderen Attraktionen des Landes.
Lilo beeindruckten vor allem die Felsengräber, die es im Süden der Türkei gibt. Sie sehen wie alte Tempel aus, die hoch oben in steile Felswände gebaut sind.
An der Südküste liegt auch die Stadt Myra, wo der Heilige Nikolaus gelebt hat.
Er ist heute der Schutzpatron der Seeleute und verschafft im Dezember Kindern in Österreich und Deutschland Süßigkeiten.
Auch der Berg Ararat befindet sich in der Türkei. Er ist 5.165 Meter hoch, und angeblich soll Noah mit seiner Arche nach der Sintflut dort gestrandet sein.
In den Wäldern des Taurus-Gebirges heulen auch heute noch die Wölfe, und als Haustiere werden auch heute noch Büffel und Dromedare gehalten.
Märchenhaft ist das „Mädchenschloß“, das auf einer kleinen Insel vor der Südostküste liegt. Angeblich hat es ein Sultan für seine Tochter bauen lassen, da bei ihrer Geburt vorausgesagt wurde, daß das Mädchen an einem Schlangenbiß sterben würde. Sein Vater wollte es davor schützen, doch es gelang ihm nicht. Die Prinzessin wurde schließlich doch von einer Schlange gebissen, die sich in einem Korb mit Früchten befand, den ihr Vater auf die Insel geschickt hatte.
Am Nachmittag des dritten Tages ihrer mühsamen und doch wunderschönen Reise erreichten die Touristen schließlich Istanbul. Mit dem Bus kurvten sie durch das geschäftige Treiben der Stadt, das dem Leben in einem Ameisenhaufen glich.
Lilo, Poppi und Dominik sahen die berühmte Blaue Moschee mit ihrer mächtigen Kuppel und den sechs Minaretten { * } , die Hagia Sophia mit ihren neun Kuppeln, die sowohl als Kirche als auch als Moschee gedient hatte, und das Top-kapi, den früheren Sultanspalast.
Sie fuhren zum Goldenen Horn, einer langgestreckten Meeresbucht, von wo man einen traumhaften Blick auf die Kuppeln und Minarette der Altstadt hat.
Nachdem die Engländer ihr Hotel bezogen hatten, machten sich die Knickerbocker und der Fahrer des Busses auf die Suche nach Jussuf und seinen Eltern. „Die Straße der angegebenen Adresse befindet sich auf der anderen Seite des Bosporus“, erklärte der Mann den Junior-Detektiven. An ihren ratlosen Gesichtern erkannte er, daß sie nicht wußten, was der Bosporus ist.
„Das ist eine Meerenge, die das Schwarze Meer und das Marmarameer verbindet. Das eine Ufer liegt noch in Europa, das andere bereits in Asien. Wir fahren jetzt über die Bosporus-Brücke, das ist die längste Hängebrücke Europas. Wenn ich mich nicht auf dem Plan verschaut habe, müßte euer Freund ganz in der Nähe der Brücke auf der asiatischen Seite zu Hause sein.“
Bisher hatten sich die Junior-Detektive von den vielen neuen Eindrücken ablenken lassen. Nun aber wuchs ihre Aufregung. Würden sie Jussuf und damit eine Spur zu Axel finden?
Spuk
Der Bus hielt vor einem alten, baufälligen Holzhaus. Die Bretter waren dunkel und verwittert, aber trotzdem war noch immer die kunstvoll geschnitzte Fassade von früher zu erkennen.
Der Fahrer stieg
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