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Die Knickerbocker Bande - 15 - Das Zombie-Schwert des Sultan

Die Knickerbocker Bande - 15 - Das Zombie-Schwert des Sultan

Titel: Die Knickerbocker Bande - 15 - Das Zombie-Schwert des Sultan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Raum unter der Schräge der Treppe von der Halle trennte. Es gab keinen Zweifel. Das Mädchen war hier durchmarschiert. In der Wand mußte sich eine Geheimtür befinden. Lilo atmete tief durch und begann vorsichtig mit den Handflächen über die Bretter zu tasten. Sie klopfte nur sehr leise dagegen und versuchte, jedes unnötige Geräusch zu vermeiden. Schließlich wußte sie nicht, wer sich hinter der Wand befand, und dieser Jemand sollte auf keinen Fall aufmerksam werden. Fieberhaft suchte das Superhirn nach verräterischen Ritzen oder Rillen, konnte aber keine entdecken.
    „Aber es klingt auf jeden Fall hohl“, überlegte das Mädchen. „Hinter der Bretterwand befindet sich keine Mauer, sondern ein Raum. Vielleicht sogar ein Gang. Aber wohin führt er, und wieso versteckt sich das Mädchen hier?“
    Als Lieselotte die Suche nach der Geheimtür fortsetzte, geschah es. Plötzlich schob sich das Holz unter ihren Händen zur Seite. Das Knickerbocker-Mädchen konnte sich gerade noch mit einem Sprung hinter eine hohe, bauchige Bodenvase retten und dort in Deckung gehen.
    Wieder huschte die kleine Gestalt im weißen Kleid aus dem Versteck und trippelte zur Küche. Lieselotte zögerte nicht lange und schlich schnell durch den schmalen Spalt, den die Geheimtür offenbarte. Nun war ihr auch klar, wieso sie keine Ritzen in der Verkleidung entdeckt hatte. Die gesamte Wand ließ sich in die Mauer zur Seite schieben.
    Ein niederer, kühler Gang erstreckte sich hinter der Geheimtür. In der Ferne flackerte eine Kerze auf einem Tisch. Sie erhellte einen kleinen Raum, der höher zu sein schien.
    Die Junior-Detektivin zögerte einen Augenblick. Sollte sie weiter vordringen? „Aber ja, ich muß herausfinden, was hier los ist“, beschloß Lilo und tappte geduckt voran. Schnell hatte sie den Raum erreicht und streckte vorsichtig den Kopf hinein. Es handelte sich um ein winziges Zimmer mit einer Matratze auf dem Boden und einem niederen Tisch. Auf ihm lagen durcheinander Kuscheltiere, Bilderbücher, schmutzige Pullover, verklebte Teller, die Limoflasche und einige trübe Gläser.
    Hinter sich hörte Lieselotte das Knarren und Knirschen der Holztür. Das Mädchen kehrte zurück. Lilo geriet in Panik. Sie durfte nicht entdeckt werden, konnte aber auch kein geeignetes Versteck finden.
    Doch! Da war etwas. In einer Ecke stand eine Art Falt-Paravent aus Stroh. Lieselotte zwängte sich dahinter und hätte beinahe einen altmodischen Waschtisch und einen hohen Wasserkrug aus Blech umgestoßen. Im letzten Augenblick konnte sie beide vor dem Umfallen bewahren. Mit angehaltenem Atem stand das Superhirn nun gegen die Wand gepreßt und spähte an der Paraventkante vorbei in das geheime Zimmer.
    Das kleine Mädchen schlich mit hängendem Kopf herein, ließ sich auf die Matratze plumpsen, preßte eine Puppe an sich und begann zu schluchzen.
    Lilo hatte das Bedürfnis zu ihm zu gehen und es zu trösten, aber sie wartete noch ab. Es war doch nicht möglich, daß ein kleines Kind freiwillig in diesem feuchten Kellerloch hockte.
    Ein Schlüssel wurde im Schloß gedreht und wieder einmal zuckte der Schreck wie ein glühender Blitz durch Lilos Glieder. Sie drehte den Kopf und entdeckte erst jetzt eine Tür in der gegenüberliegenden Wand. Wer auch immer durch sie eintrat, er durfte sie nicht sehen. Lilo duckte sich, versuchte aber trotzdem in die Richtung des Eintretenden blinzeln zu können.
    Die Tür wurde aufgestoßen, und ein bulliger Mann stapfte herein. Lilo traute ihren Augen nicht. Das war ein Sultan wie aus dem Bilderbuch. Er steckte in roten Pluderhosen und einem perlenbestickten Silberwams und hatte einen riesigen Turban auf dem Kopf.
    Das kleine Mädchen kroch ängstlich zur Wand und drückte die Puppe noch fester an sich. Der Sultan stolzierte mit großen, zackigen Schritten durch den Raum und begutachtete die wenigen Spielsachen. Verdutzt starrte er auf die Limoflasche. Er nahm sie in die Hand und streckte sie dem Mädchen unter die Nase. Ohne Türkisch zu können, verstand Lieselotte, daß er ihr nicht gerade freundliche Worte entgegenschleuderte. Das Mädchen zuckte erschrocken zusammen und starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Noch dazu zog der Sultan jetzt ein Krummschwert hervor und fuchtelte dem Kind damit unter der Nase herum.
    „Sermin!“ Immer wieder fiel dieser Name. Es handelte sich also tatsächlich um Jussufs kleine Schwester. Sie wurde seit zwei Wochen im eigenen Haus gefangen gehalten.
    Lieselottes Wut kannte

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