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Die Knickerbocker Bande 16 - SOS vom Geisterschiff

Die Knickerbocker Bande 16 - SOS vom Geisterschiff

Titel: Die Knickerbocker Bande 16 - SOS vom Geisterschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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uns doch nicht foltern!“ schrie Poppi. Das hämische Grinsen im Gesicht des Blonden ließ das Mädchen Böses ahnen. „Nein“, schrie es, „ich will raus!“
    „Das wollten alle, die früher einmal hierher gebracht wurden“, antwortete der Mann. Das nackte Grauen packte die Knickerbocker. Der Mann war verrückt. Er schreckte offenbar vor nichts zurück. Außerdem redete er in Rätseln. Sie konnten ihm sicher nicht die Auskunft geben, die er von ihnen hören wollte.
    „Nun, eigentlich seid ihr nun an der Reihe mit dem Reden“, stellte der grausame Mann fest. Lilo atmete wieder tief durch und begann dann stockend die Ereignisse des Vortages zu erzählen.
    „Und das soll ich dir glauben?“ lautete die spöttische Antwort des Mannes. Er gab Boris ein Zeichen, worauf dieser Axel schnappte und zu dem Pranger zerrte.
    „Neeein! Lassen Sie Axel! Loslassen!“ brüllten die anderen. Lilo wollte ihrem Freund zu Hilfe eilen, doch Boris ließ ihr keine Chance. Er hob wieder drohend die Axt und schwang sie durch die Luft. Entsetzt wich das Mädchen zurück.
    Diesem Henker war es zuzutrauen, daß er das scharfe Werkzeug auch niedersausen ließ.
    Mit großen Augen mußten die Knickerbocker mitansehen, wie der Folterknecht versuchte, Axels Hände in den Pranger einzuspannen. Doch der Junge kämpfte wie ein Tiger. Er trat um sich, bespuckte, kratzte und biß seinen Peiniger.
    Der blonde Mann im grauen Mantel lehnte lässig an der Mauer und verfolgte das Geschehen mit kühlem Lächeln. Ihn schien dies alles nicht aus der Ruhe zu bringen.
    Wieder einmal hatte es der Mann mit der Henkersmaske geschafft, einen Arm Axels in die Rundung zu drücken, die aus dem Balken ausgesägt war. Mit eisernem Griff preßte er sie hinunter. Um nun auch Axels zweite Hand einzufangen, ließ er das Beil fallen.
    „Nein... nein... nicht!“ jammerte Poppi, und ihr Unterkiefer begann heftig zu zittern. Es war dem Henker gelungen, nun auch Axels Linke zu erwischen, und obwohl sich der Junge mit allen Kräften, die er nur aufbringen konnte, wehrte, zwang ihn der Mann in die Einkerbung im Holz.
    Lieselotte hielt es nicht mehr aus. Sie konnte doch nicht einfach dastehen und zusehen. Mit einem langgezogenen, wütenden Schrei stürzte sie sich auf den Folterknecht. Es war ihr im Augenblick völlig egal, welche Folgen das haben konnte.
    Seit einigen Monaten besuchte sie einen Karatekurs und hatte dort bereits gute Fortschritte gemacht. Aber würde sie einen Schlag oder einen Wurf auch in so einer Notlage anwenden können?
    Lilo zögerte nicht, sondern sprang in die Höhe und ließ beide Beine gleichzeitig auf den Henker sausen. Dieser wurde vom Angriff des Mädchens völlig überrascht und ließ augenblicklich Axels Hände los. Der Junge zog die Arme zurück, und wieder einmal kam der Zufall den Junior-Detektiven zu Hilfe.
    Der obere Teil des Prangers mit den spitzen Nägeln klappte nach unten. Der Folterknecht bemerkte es zu spät und konnte seinen rechten Arm nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit bringen.
    Er brüllte aus Leibeskräften, als sich die Dornen in seine Haut bohrten.
    Das alles war innerhalb weniger Sekunden geschehen, und der Blonde schien nicht im geringsten damit gerechnet zu haben. Diese Schrecksekunden konnten die Knickerbocker nutzen, die Tür aufreißen und auf den Gang stürzen. So schnell sie ihre Beine trugen, rasten sie durch die Gänge und über die Treppen.
    „Laßt euch das eine Warnung sein!“ hallte die Stimme des eiskalten Blonden hinter ihnen durch die Gänge. „Falls ich euch noch einmal erwische, mache ich ernst!“
    Ohne sich nur ein einziges Mal umzudrehen, rasten die vier nach oben und flitzten zum Ausgang aus der Burg. Keuchend und völlig außer Atem erreichten sie das Tor, wo Fräulein Hegemann schon ungeduldig auf sie wartete.
    „Beeilung, Beeilung!“ trieb sie die vier Freunde an. „Wo habt ihr denn so lange gesteckt?“
    „Wir haben uns auf der Uhr verschaut!“ log Lieselotte. Der erstaunte Blick der Erzieherin gab ihr zu verstehen, daß sie diese
    Ausrede von einem Superhirn nicht glaubte. „Weil... weil es so interessant war“, schwindelte Dominik.
    Fräulein Hegemann lächelte zufrieden. Diese Entschuldigung ließ sie gelten. „Aber nun Marsch zum Bus“, befahl sie. Zum ersten Mal folgten ihr die Knickerbocker gerne.
    Nach diesem Vorfall war eines klar: Das Geisterschiff mußte ein entsetzliches Geheimnis bergen. Ein Geheimnis, das auch etwas mit dem „Superhirn“-Bewerb zu tun hatte, denn

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