Die Knickerbocker Bande 24 - Der weisse Gorilla
Sie hat geschrien!“
Hilfe, Dr. Mato!
Sebastian Fernandez und Poppi verließen das Gehege und rannten in den Hof vor dem Hauptgebäude. Dort hockte Lieselotte auf dem Boden und hielt sich den Arm, der rot vor Blut war. „Aua... ah... jammerte das Superhirn und kämpfte mit den Tränen. „Mädchen, was ist? Wie ist das geschehen?“ rief Senor Fernandez. „Ich bin gestolpert und auf einen Stein gefallen“, stieß Lieselotte zwischen den zusammengebissenen Zähnen hervor. „Es ist halb so wild, die Wunde blutet nur, aber ich bin nicht gegen Tetanus geimpft. Ich kann einen Wundstarrkrampf bekommen. Ich glaube, ich brauche eine Injektion!“
„Bleib still sitzen, ich hole meine Frau!“ meinte Senor Sebastian etwas hilflos. Isabella Fernandez war bereits unterwegs und kam aus der Tür gestürzt. Als sie das Unglück sah, machte sie kehrt und rief: „Ich rufe sofort Dr. Mato an!“
Lieselotte mußte ein Grinsen unterdrücken. Das klappte ja prima. Nichts anderes hatte sie gewollt. In Wirklichkeit war Lilo nämlich unverletzt. Sie hatte sich nur ein wenig von dem künstlichen Blut auf den Arm geschmiert. „Spiel mit und halt die Klappe!“ zischte Axel in Poppis Ohr. Sie war die einzige der vier, die nicht eingeweiht war. Poppi verstand und nickte kurz.
Gemeinsam hoben sie Lilo auf und brachten sie in das Mädchenzimmer. Sebastian Fernandez, der ihnen nachgekommen war, schlugen sie die Tür vor der Nase zu. „Ich... ich lege mich kurz hin, meine Freunde sind bei mir“, rief Lieselotte schwach, als der Schloßbesitzer ungeduldig an die Tür klopfte. Er gab sich zum Glück mit dieser Antwort zufrieden.
Bis zum Eintreffen des Arztes hatten die Knickerbocker-Freunde Zeit, einander von ihren Erlebnissen in der vergangenen Stunde zu berichten.
„In diesem Castillo ist etwas oberfaul! Was heißt etwas? Eine ganze Menge!“ stellte Lieselotte fest. „Wir brauchen jetzt unbedingt einen Verbündeten, sonst wird die Sache zu heiß.“
Es war kurz nach drei Uhr, als Alfons Mato im Schloß eintraf. Herr und Frau Fernandez wollten selbstverständlich mit ihm in das Zimmer der Mädchen, aber Poppi drängte sie zurück. „Lieselotte... ist das unangenehm... bitte...“, sagte sie sanft.
„Ich kann das verstehen. Ich war als Mädchen auch so!“ meinte Senora Fernandez und wartete auf dem Gang.
„Laß mal die Wunde sehen“, sagte Dr. Mato und setzte sich zu Lieselotte ans Bett. „Es gibt keine Wunde!“ erklärte ihm das Superhirn. „Alles nur Farbe!“
Der Arzt sprang auf und schleuderte seine Tasche wütend auf den Boden. „Was??? Und deshalb jagt ihr mich aus der Stadt hierher? Soll das witzig sein?“ Die Freundlichkeit war völlig aus seinem Gesicht verschwunden. „Pssst!“ zischte Lilo. „Regen Sie sich nicht auf. Wir... müssen etwas mit Ihnen besprechen. Wir... machen uns nämlich große Sorgen.“
Alfons Mato blickte mißtrauisch von einem Junior-Detektiv zum anderen. „Sorgen, weswegen?“ Leise und hastig erzählten ihm die vier Junior-Detektive von ihren Beobachtungen, Funden und ihren Überlegungen. „Wir... fühlen uns nicht mehr sehr sicher... hier!“ sagte Lieselotte schließlich zaghaft. „Deswegen der Trick, damit Sie kommen. Entschuldigen Sie, falls wir Ihnen Ärger bereitet haben.“
Dr. Mato schien aber nicht mehr verärgert zu sein. Ganz im Gegenteil. Er war sehr interessiert und mitfühlend. „Ich... kann euch verstehen“, meinte er. „Es ist mir hier in letzter Zeit auch einiges sonderbar vorgekommen. Diese Ereignisse geben mir allerdings sehr zu denken. Das Schloß ist ein einziger Alptraum. Senora Fernandez hat mir gesagt, daß sie euch nach Hause schicken möchte.“
Poppi fand die Idee gar nicht schlecht. Dominik hatte auch wenig Lust, in dem Gruselschloß zu bleiben. „Denkt vielleicht einmal kurz an unser Motto“, erinnerte Lieselotte ihre Freunde.
„Echte Knickerbocker lassen niemals locker!“ sagte sie leise. „Ich möchte eigentlich gerne wissen, was hier im Gange ist.“ Die anderen schwiegen. Lieselotte nahm das als „stumme Zustimmung“ und reichte Alfons Mato die Quittung, die sie im geheimen Stockwerk entdeckt hatten.
Der Arzt bestätigte den Verdacht des Superhirnes. „Es handelt sich tatsächlich um die Quittung für eine Wachspuppe. Das Studio, das die Figur hergestellt hat, befindet sich nicht weit von meiner Praxis entfernt. „Können wir vorbeifahren?“ drängte Lilo.
„Gut“, willigte Dr. Mato ein. „Ich werde Senor und Senora
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