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Die Knickerbocker Bande 25 - Der grüne Glöckner

Die Knickerbocker Bande 25 - Der grüne Glöckner

Titel: Die Knickerbocker Bande 25 - Der grüne Glöckner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezins
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sich die drei durch die feuchte Kälte nach unten. „Siehst du schon was?“ wollte Poppi wissen. „Nein, nichts!“ meldete Dominik. Er hatte das Ende der Leiter erreicht und setzte seine Schuhe auf matschigen, lehmigen Boden. Links und rechts von ihm bewegte sich etwas. Entsetzt leuchtete der Junge hin und sah, wie eine Schar grauer Ratten das Weite suchte. Er wich angeekelt zurück. Nun waren auch Poppi und Nicole bei ihm angelangt.
    Die Knickerbocker-Freunde ließen die starken Lichtstrahlen ihrer Taschenlampen zuerst links in den unterirdischen Gang gleiten und dann nach rechts. Dieser endete bereits nach wenigen Metern, weil der Tunnel an dieser Stelle eingebrochen war. „Das... das ist einer der vielen Stollen, die sich kreuz und quer durch die Stadt ziehen“, vermutete Nicole. „Paris ist durchlöchert wie Emmentaler Käse. Es gibt auch Gänge, in denen Skelette und Knochen lagern. Man nennt sie das Totenreich.“ Poppi hielt sich die Ohren zu. „Hör auf!“ flehte sie.
    „Wo sind Axel und Lieselotte?“ fragte sich Dominik. „Ob sie dieser Pierre tiefer in den Gang hineingebracht hat?“
    Während der Junge darüber nachdachte, setzte über ihnen ein lautes Donnern und Dröhnen ein. Mit schreckgeweiteten Augen schauten die drei nach oben, wo sie durch die Bodenöffnung ein kleines Stück Abendhimmel sahen. Gleich darauf schob sich aber etwas davor...
Ein unerwarteter Telefonanruf
    Sie hatte ab halb sieben alle fünf Minuten angerufen, aber keiner hatte sich gemeldet. Darüber war das Superhirn äußerst besorgt. Wo steckte Dominik? Was war mit Axel? Wo blieben Poppi und Nicole?
    Sie ließ Onkel Henry allein weitersuchen und fuhr zu Nicole zurück. Kurz nach 19 Uhr 30 stand sie vor der Wohnung. Mehrere Male preßte Lilo ihren Daumen auf den Klingelknopf neben der Eingangstür. Aber keiner öffnete. Das Mädchen wurde unruhig. Was war geschehen?
    Im Erdgeschoß wurde das Haustor geöffnet. Langsame Schritte hallten durch das Stiegenhaus. Lieselotte beugte sich über das Geländer, um zu sehen, wer es war. Sie atmete erleichtert auf. Axel kam zurück. Er schien völlig erschöpft zu sein und humpelte. Und wie sah er aus? Sein Haar, das normalerweise wild nach allen Seiten stand, klebte am Kopf.
    „Hallo, Axel!“ begrüßte das Superhirn seinen Kumpel. Er hob müde den Arm. „He, was ist geschehen?“ wollte Lilo erfahren. Als der Junge im Dachgeschoß angelangt war, ließ er sich auf den Boden sinken und ächzte: „Ich kann nicht mehr. Wieso stehst du eigentlich hier? Hast du auf mich gewartet?“ Lilo erklärte ihm den Grund und setzte sich zu ihm. „Wo ist Pierre Remy hingefahren?“ wollte sie wissen.
    „Es war alles so entsetzlich!“ Axel kostete es einige Mühe, Lieselotte seine Erlebnisse zu schildern.
    „Was??? Ein Krokodil? Du bist in ein Becken gefallen, in dem ein Krokodil geschwommen ist?“ fragte Lilo entsetzt. Axel schüttelte den Kopf. „Nein, es waren drei Krokodile.“ Lieselotte verstand nichts mehr. „Wie bist du denen entkommen?“ wollte sie wissen. Axel schnaubte. „Zuerst habe ich gedacht, meine letzte Stunde hat geschlagen, aber dann wurde das Licht eingeschaltet, und ich habe gesehen, wo ich war.“ Lilo wurde ungeduldig: „Ja, wo?“
    „In einem riesigen Theater... auf der Bühne... dort gibt es ein Riesen-Aquarium, in dem die Krokodile schwimmen. Sein Rand war ungefähr auf der Höhe des Bühnenbodens, und deshalb bin ich auch reingestolpert.“
    „Haben dich die Biester angefallen?“
    „Nein, sie waren völlig friedlich. Aber das habe ich erst später bemerkt. Zuerst habe ich wie ein Irrer gestrampelt, gebrüllt und herumgefuchtelt. Irgendwie - frag mich nicht wie - habe ich die Bühnenkante erreicht und mich mit letzter Kraft aus dem Wasser gezogen. Da ist eine Frau neben nur aufgetaucht. Sie hat auf mich eingeredet. Französisch natürlich. Sie hat sich irre aufgeregt und geschrien. Deshalb bin ich aufgesprungen und davongerannt. Stell dir vor, sie hätte die Polizei geholt. Zum Glück habe ich im Licht die Tür gefunden, durch die ich auf die Bühne gekommen bin. Ich bin dann gerannt, als wäre der Teufel mit einer glühenden Zange hinter mir her. Mein Bein hat höllisch weh getan, aber nicht geblutet. Ich glaube, es hat mich doch kein Schuß, sondern etwas anderes getroffen, und ich bin vor Schreck umgekippt und habe mir den Knöchel nur verstaucht. Meine Schmerzen sind mir aber erst wieder auf der Straße eingefallen. Ich bin einfach drauflos

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