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Die Knickerbocker Bande 26 - Im Dschungel verschollen

Die Knickerbocker Bande 26 - Im Dschungel verschollen

Titel: Die Knickerbocker Bande 26 - Im Dschungel verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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jemand?
    Verdammt! Ja! Hinter der Tür unter dem goldenen Vogel ertönten Stimmen und Schritte.
    „Wir müssen hier raus!“ flüsterte Lilo. Aber es war bereits zu spät! Die Tür wurde aufgesperrt. „Unter den Thron!“ lautete Lieselottes nächstes Kommando. Der Thron hatte ungefähr kniehohe Beine. Von der Kante der Sitzfläche baumelten lange Federn und Lederstücke, die bis zum Boden reichten.
    Blitzschnell glitten die vier Freunde geschickt unter den Thron und preßten sich aneinander. Als Axel seine Füße anzog, weil sie noch immer zwischen den Federn hervorguckten, wurde die Tür geöffnet, und zwei Menschen betraten den Raum.
    Lieselotte, die auf dem Rücken lag, drehte den Kopf nach rechts und konnte die Füße der Unbekannten sehen. Das eine Paar steckte in goldenen Sandalen, die - wie alles im Reich des Atalpa- coa - mit Federn verziert waren.
    Das zweite Paar trug Turnschuhe! Ölige, zerschlissene Tennisschuhe, die irgendwann einmal weiß gewesen sein mußten.
    Nur einen halben Meter von ihrem Kopf entfernt blieben die Füße stehen, und eine barsche Männerstimme ertönte: Atalpacoa!
    Den Knickerbockern wurde siedend heiß. Alle ihre Muskeln spannten sich an. Wollte der Herrscher abermals seinen Thron
    besteigen, um sich aus der Pyramide tragen zu lassen? Dann würde er sie natürlich entdecken, und wer weiß, was dann mit ihnen geschah...

 
     
Vogelfütterung
    Die Worte Atalpacoas hatten bewirkt, daß die Turnschuhe kehrt machten und wieder verschwanden. Die Goldsandalen setzten sich in Bewegung. Lilo zitterte am ganzen Körper, was natürlich ihren Kumpeln nicht entging. Das Superhirn flehte im stillen: „Bitte, bitte, nicht setzen! Bitte!“
    Vergeblich! Atalpacoa ließ sich wie ein Sack auf den goldenen Prunkstuhl fallen und schnaufte. Unruhig wetzte er hin und her und klatschte mehrmals in die Hände.
    Die vier Freunde rutschten noch enger zusammen und hielten den Atem an.
    Atalpacoa begann mit seinem rechten Fuß im Takt zu wippen. Er schien überaus nervös und unruhig zu sein. Endlich kam sein Begleiter zurück. Die Turnschuhe hatte er gegen Mokassins aus weichem Leder getauscht.
    „Einer allein kann den Thron ja gar nicht tragen!“ dachte Lilo. „Ob der Typ nach weiteren Trägern gerufen hat?“
    Es war wie das schönste Weihnachtsgeschenk, als sich nun Atalpacoa erhob. Anscheinend hatte er sich hier nur ausgeruht. Die Knickerbocker hörten ein leises Knirschen, worauf sich die Tür öffnete, die links von dem Prachtsessel lag. Der Herrscher und sein Begleiter verschwanden dahinter. Sofort schloß sich die Pforte wieder.
    Erleichtert atmeten die vier Junior-Detektive auf. Das war gerade noch gutgegangen. „Kriechen wir wieder raus?“ fragte Axel leise. „Ja!“ erwiderte Lieselotte. „Aber warte noch ein bißchen.“ Die Bande verharrte fünf Minuten regungslos unter dem Thron, aber nichts geschah. Es war nicht das leiseste Geräusch zu hören. Also robbten sie hervor und richteten sich stöhnend auf.
    „Seht nur, die Tür... die Tür mit dem Goldvogel... sie ist nicht ganz zu!“ wisperte Poppi. Lilo zögerte nicht. „Wir müssen aufs Ganze gehen!“ entschied sie. „Hier ist etwas megafaul. Ich glaube, hier wird nur Theater gespielt. Seit wann tragen Azteken Turnschuhe?“ Schnell erklärte sie den anderen, was sie beobachtet hatte.
    Nun war keine Zeit mehr zu verlieren. Die vier Abenteurer schlichen zu der offenen Tür. Dahinter lag ein Raum, der von zwei Petroleumlampen erhellt wurde. Nachdem sie ihn durchquert hatten, gelangten sie zu einer Steintür, die keine Klinke hatte. Statt dessen war ein goldener Knauf angebracht, der sich wie ein Riegel zur Seite schieben ließ. Lilo packte ihn und zog daran. Der Knauf rutschte nach rechts, und die Tür schwenkte auf.
    Der Raum dahinter lag in völliger Dunkelheit. Die Knickerbocker knipsten ihre Taschenlampen an. Lieselotte blies vor Erstaunen die Backen auf. Die Einrichtung dieses Zimmers stammte sicherlich nicht aus der Aztekenzeit.
    Hier standen zwei moderne Schreibtische mit tragbaren Computern, Aktenschränken und Telefon und eine Funkanlage. Auf modernen Stühlen lagen Hosen, Hemden und Jacken verstreut, und auf dem Boden entdeckte das Superhirn die öligen Turnschuhe. In einer kleinen Nebenkammer fanden die vier Freunde farbenfrohe Federkronen und Lederumhänge. An einer Wand hingen mehrere goldene Vogelmasken, wie sie Atalpacoa bei ihrer ersten Begegnung getragen hatte.
    Während Lieselotte einige Kisten untersuchte, die

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