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Die Knickerbocker Bande 26 - Im Dschungel verschollen

Die Knickerbocker Bande 26 - Im Dschungel verschollen

Titel: Die Knickerbocker Bande 26 - Im Dschungel verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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verriegelten.
    „Was... was werden die jetzt mit uns machen?“ wimmerte Dominik.
    „Ich halte das nicht aus!“ kreischte Poppi.
    „Loslassen! Hilfeeee!“ schrie Axel, den die Krieger nicht in den Käfig gesteckt hatten.

 
     
Katz und Maus
    Wahrend sich der Käfig an der Seite der Halle befand, wurde Axel zu einem steinernen Sockel im Zentrum des Raumes gebracht. Rund um ihn scharten sich die Vogelmenschen. Auf dem Sockel waren nur zwei dicke hohe Holzpflöcke zu sehen, die mit Federn und Tierfellen verziert waren und nach oben hin schmal zuliefen. Auf ihren Spitzen steckten Tierschädel.
    Aber nicht nur Axel wurde dorthin gebracht. Von der anderen Seite des Raumes wurde eine junge Frau herbeigeschleift. Sie wehrte sich, ging keinen Schritt, ließ sich zerren und versuchte verzweifelt, sich loszureißen. Zwecklos. Die Krieger, die sie gepackt hielten, waren viel zu stark und kannten keine Gnade.
    Sie führten die Frau zu einem Thron, der genau gegenüber dem Käfig vor der anderen Wand der Halle aufgebaut war.
    Dort saß bereits steif und majestätisch Atalpacoa, der die Gefangene spöttisch musterte.
    Mit einer herrischen Handbewegung gab er den Befehl, sie zu den Holzpfählen zu bringen. Sie wurde auf den Sockel gezerrt und mit Lederriemen festgebunden. Die Zuschauer tobten.
    Lieselotte fielen die Schalen auf, die die Vogelmenschen in ihren Händen hielten. Sie waren mit der roten, süßlich duftenden Soße gefüllt.
    „Axel! Was machen sie mit Axel?“ schrie Dominik und rüttelte an den Gitterstäben. Doch diese waren in den Stein eingelassen und gaben keinen Millimeter nach.
    Der Jaguar-Mann trat neben Atalpacoa und wechselte einige Worte mit ihm. Danach richtete er sich auf und schwenkte seinen Speer. Augenblicklich verstummten alle. Zuerst verkündete der Magier etwas in einer Sprache, die wie Portugiesisch klang. Seine Worte schienen die Bewohner des Reiches von Atalpacoa sehr zu erfreuen, denn sie jubelten, nachdem er seine Rede beendet hatte.
    Nun sprach er auf deutsch weiter und wandte sich an Axel und seine Freunde. „Atalpacoa duldet in seinem Reich niemanden, der die Freiheit seines Volkes gefährdet. Unwürdige werden dem Geist des Donners geopfert!“
    Die junge Frau wand sich hin und her und versuchte, sich loszureißen. Die engen Lederfesseln wurden dadurch aber nur noch stärker festgezogen. Axel war vor Schreck wie versteinert. Er starrte den Mann mit dem Jaguarfell mit ungläubigen Augen an und brachte keinen Ton heraus.
    „Bitte tun Sie Axel nichts! Er ist doch unschuldig!“ tobte Lieselotte, und ihre Stimme überschlug sich. Niemand hörte auf sie.
    Die Frau kreischte etwas auf portugiesisch und brach in hemmungsloses Schluchzen aus. Keiner der Vogelmenschen zeigte sich gerührt.
    Dominik wußte, daß die Azteken ein überaus blutrünstiges und grausames Volk gewesen waren, das auch Menschenopfer darbrachte. Aber es gab keine Azteken mehr. Atalpacoa ahmte ihr Leben und ihre Bauwerke nur nach. Warum war ihm das nicht genug? Warum wollte er ihnen auch in ihrer Grausamkeit nacheifern?
    Der Jaguar-Mann blickte zur Decke der Halle und schwenkte abermals den Speer. Er stieß einen schrillen Schrei aus, worauf sich die Männer mit den schwarzen Schwingen in Bewegung setzten.
    Bisher waren sie auf trapezähnlichen Schaukeln gesessen. Nun aber ließen sie sich nach hinten kippen. Ihre Schnäbel richteten sie drohend auf die beiden Gefangenen in der Mitte der Halle. Sie begannen zu schaukeln und schlugen dabei mit den Flügeln.
    Der Magier brüllte etwas. Das war das Kommando zum Angriff!
    Die Krieger lösten sich von den Trapezen und ließen sich kopfüber nach unten stürzen. Die Vogelmänner hatten dicke Seile um ihre Beine gewickelt. Diese bremsten ihren Fall und bewirkten, daß sie sich um ihre eigene Achse drehten.
    Axel, der bisher stumm und regungslos dagestanden war, schrie verzweifelt auf, als er die spitzen Schnäbel auf sich zurasen sah. Die Krieger hatten es auf ihn und die Frau abgesehen. Da beide mit Armen und Beinen an den Pfahl gebunden worden waren, gab es keine Möglichkeit, auszuweichen oder in Deckung zu gehen.
    Als die Vogelmenschen knapp über ihrer Beute angelangt waren, beendeten die Seile mit einem Ruck ihren Fall. Sie klappten ihre Schwingen zur Seite und änderten auf diese Art ihre Flugrichtung. Wie Trapezkünstler im Zirkus schwebten sie sternförmig auseinander und schwangen den Wänden zu.
    Dort angekommen, stießen sie sich mit den Krallen wieder ab und rasten

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