Die Knickerbocker Bande 26 - Im Dschungel verschollen
verzweifelt an.
„Was ist das hier für ein Irrenhaus?“ stöhnte das Superhirn. „Wie kommen wir hier bloß wieder raus?“
Gloria nahm ihnen alle Hoffnung. „Nicht, gar nicht. Atalpacoa wird verhindern, verhindern mit jede Mittel, daß seine Geheimnis wird getragen weg.“
Die Knickerbocker horchten auf. „Geheimnis? Was für ein Geheimnis?“
Stotternd und mit großer Mühe erzählte ihnen Gloria, was sie über diese Stadt im Dschungel und ihren Beherrscher wußte.
Lilo faßte schließlich die Lage zusammen: „Der Mann, der sich hinter der Vogelmaske versteckt, ist also der Anführer einer Art Sekte. Er schart Menschen um sich, die das Gefühl haben, daß ihnen im normalen Leben unrecht getan wird. Alle, die sich gegen die Mächtigen wehren wollen, holt er zu sich. Er verspricht ihnen in der Dschungelstadt ein Leben nach alten Gesetzen. Deshalb auch der Aztekenfirlefanz und die Verkleidungen. Seine Anhänger wollen wie vor Jahrhunderten leben, da alles noch gerecht und in Ordnung war - was natürlich nicht stimmt.“
Gloria war ihrem Freund zu Atalpacoa gefolgt, um ihn aus den Fängen des Betrügers zu befreien. Sie hatte so getan, als wollte sie ein Mitglied der Sekte werden, hatte aber das Rauschgift nie zu sich genommen. In den vergangenen Wochen hatte sie nach und nach die Wahrheit über Atalpacoa herausgefunden und versucht, seine Anhänger gegen ihn aufzuhetzen. Vergeblich! Er hatte sie fest im Griff, und dank des roten Saftes waren sie zu keinem Widerstand fähig. Atalpacoa wollte die für ihn unbequeme Gloria den Vögeln opfern.
Wer sich allerdings hinter der Maske des Atalpacoa verbarg, wußte auch Gloria nicht. Der „Herrscher“ ließ sich selten blicken und trat nur in seinem Vogelkostüm auf.
„Bestimmt ist er ein hundsgemeiner, mieser Typ, der alle Leute ausbeutet“, fauchte Lilo wütend. „So sind alle Sektenführer. Sie nutzen die Not, die Angst und die Verzweiflung anderer, um sich zu bereichern.“
Das leuchtete Axel in diesem Fall nicht ein. „Die Stadt hier im Dschungel, diese Kostüme und der ganze Plunder haben bestimmt eine schöne Stange Geld gekostet. Wie soll dieser Atalpacoa damit reich werden können?“
Dominik vermutete: „Wenn die Leute zu ihm kommen wollen, müssen sie ihm möglicherweise ihr Geld und ihren Besitz überlassen!“
„Aber warum hat Atalpacoa dann uns geholt?“ fragte Poppi. „Woher kennt er uns? Was will er?“
Die Tür, die zur Pyramide des Atalpacoa führte, wurde geöffnet, und der Jaguar-Mann trat ein. Er deutete mit dem Speer auf die Knickerbocker und verkündete mit bedeutungsvoller Stimme: „Ihr werdet bald gehen! Fort von hier!“
Diese Neuigkeit gab den Junior-Detektiven Mut. Sie durften die Sektenstadt im Dschungel also doch verlassen!
„Ihr geht!“ wiederholte der Magier und deutete auf Poppi und Axel. Dann wandte er sich an Lieselotte und Dominik und sagte: „Ihr bleibt, und wenn eure Freunde unseren Auftrag nicht erfüllen oder ein Wort sagen, das sie nicht sagen dürfen, werdet ihr in das Donnerloch gestürzt!“
Der Auftrag
Die vier Knickerbocker erbleichten: „Und... und... w... wa... was ist das für ein Auftrag?“ fragte Axel mit bebender Stimme.
„In der Stadt Rio de Janeiro lebt ein Mann namens Diego de Riviera. Er hat dem mächtigen Atalpacoa etwas geraubt. Einen goldenen Pavian. Diese Figur sollt ihr zurückbringen!“ schilderte der Magier den Plan.
Lieselotte holte tief Luft und stammelte: „Warum... warum holt sich dieser... Atalpacoa die Figur nicht selbst? Sie ist doch ihm gestohlen worden... Wozu braucht er uns dazu?“
„Diego de Riviera ist ein mißtrauischer und böser Mensch, der niemanden in sein Haus läßt. Bestenfalls Kindern ist er wohl gesonnen. Ihr werdet daher in der Nähe seines Hauses betteln. Ihr müßt sein Herz erweichen, sein Mitleid erwecken. Ist euch das gelungen, wird er euch sicher in sein Haus einladen. Ihr müßt dann den goldenen Pavian suchen und ihn zu uns bringen. Wenn ihr ihn nicht findet, fragt ruhig de Riviera. Euch händigt er ihn bestimmt aus, wo doch das Schicksal eurer Freunde auf dem Spiel steht. Ihr müßt bei ihm kräftig auf die Tränendrüse drücken! Drei Tage gibt euch Atalpacoa Zeit. Schafft ihr es in dieser Zeit nicht, meinem Gebieter die Figur zu überreichen, werdet ihr eure Freunde niemals wiedersehen.“
„Ist der goldene Pavian eine Figur, die hier verehrt wird?“ fragte Lilo.
Der Jaguar-Mann riß die Augen weit auf und sprach
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