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Die Knickerbocker Bande 26 - Im Dschungel verschollen

Die Knickerbocker Bande 26 - Im Dschungel verschollen

Titel: Die Knickerbocker Bande 26 - Im Dschungel verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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    Axel ließ die Videokamera nicht aus den Augen und ging noch ein Stückchen. Dabei prallte er gegen jemanden und riß erschrocken den Kopf nach oben. Der Junge wurde vor Schreck kreidebleich. Vor ihm stand der Jaguar-Mann! Er hatte seinen Kopfschmuck aus Knochen, einem Jaguarschädel und langen, schwarzen Federn tief in die Stirn gezogen, und vor seinen Augen hing ein Fellstreifen, in den zwei Löcher geschnitten waren.
    Wie kam er hierher? Warum war er ihnen denn gefolgt?
    Axel zuckte zurück. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er den Magier an, der drohend seinen Speer hob. Der Jaguar-Mann befahl: „Tu so, als hättest du schreckliche Angst vor mir!“
    Das war die Stimme von Duarte!
    „Keine Fragen“, raunte ihm der Mann zu. Dabei hätte Axel zu gerne gewußt, warum ihnen der Pilot nichts von dem blutverschmierten Jaguar gesagt hatte.
    Jetzt war auch Poppi erwacht und preßte die Hand auf den Mund, um nicht laut loszuschreien.
    Die Gestalt zückte ein Messer, an dem mehrere Jaguarschwänze hingen, und richtete den Speer auf die beiden. Mit einem lauten
    Schrei griff er die Knickerbocker an, die auseinanderstoben und weg rannten.
    Duarte verfolgte Poppi. Das Mädchen war noch ganz verschlafen und stolperte. Sie hatte nicht mitbekommen, daß sie es mit Duarte zu tun hatte. Dieser machte mit dem Speer beschwörende Bewegungen und stach mit dem Messer in die Luft.
    Axel wurde so wütend über Duartes Verhalten, daß er Anlauf nahm und ihn von hinten anfiel. „Was soll das? Hilfst du uns oder... oder bist du doch einer von ihnen?“ keuchte er.
    Der Pilot schüttelte ihn wie eine Fliege ab und zischte: „Was macht das schon für einen Unterschied? Hauptsache, der Kerl kommt heraus, um euch zu retten. Wenn er überzeugt werden muß - bitte!“ Duarte holte mit dem Messer weit aus, und Axel war klar, daß er es ernst meinte.
    Da peitschte ein Schuß durch die Nacht. Und eine sehr tiefe Stimme stieß wilde Drohungen aus. Duarte grinste Axel hämisch an, machte kehrt und verschwand in der Dunkelheit der Nacht.
    Die beiden Junior-Detektive erhoben sich wimmernd und tappten aufeinander zu. An einem langgezogenen Quietschen erkannten sie, daß das Gittertor geöffnet wurde und jemand zu ihnen kam.
    Es war ein sicher zwei Meter großer Mann, der besonders freundliche Augen hatte. Er streckte den jämmerlich und armselig aussehenden Kindern seine Hände entgegen und nahm sie in die Arme. Auf portugiesisch redete er auf sie ein.
    Als die beiden ihm nicht antworteten, schüttelte er sie leicht.
    Poppi deutete auf ihren Mund und machte eine verneinende Bewegung mit der Hand. Damit wollte sie ihm zeigen, daß sie stumm waren. Der Mann schien zu verstehen und nickte. Dabei lächelte er mitfühlend.
    Er nahm Poppi und Axel an der Hand, ließ das Gittertor schließen und im Pförtnerhaus einen Schalter umkippen. Axel vermutete, daß nun der dünne Draht, der von Eisenstange zu Eisenstange gespannt war, unter Strom stand, um ungebetene Gäste von der Villa fernzuhalten.
    Wie zwei geprügelte Hunde trotteten die Knickerbocker neben ihrem Retter dem Haus zu. Sie wollten allerdings verhindern, daß der Eindruck entstand, sie wären wild darauf, mitgenommen zu werden. Deshalb blieb Axel immer wieder stehen und zögerte. Jedesmal redete der Mann beruhigend auf ihn ein, und der Junge folgte ihm wieder ein Stück.
    Schließlich hatten sie die Villa erreicht und wurden in eine große Halle geführt, deren Decke auf mehreren hohen Säulen ruhte. Weiß schien die Lieblingsfarbe des Mannes zu sein. Alle Wände, alle Möbel, alle Leuchten waren weiß. Nur auf der Treppe lag ein grellroter Teppich.
    Der Mann stellte sich vor und nannte seinen Namen. Er klang in den Ohren der Junior-Detektive wie der Hit des Jahres. Nun hatten sie Gewißheit: Sie standen vor Diego de Riviera!
    De Riviera reichte Axel und Poppi Papier und Kugelschreiber und forderte sie auf, ihre Namen aufzuschreiben. Als Axel sofort zu schreiben begann, wurde ihm bewußt, daß er einen Fehler begangen hatte. Ein echtes Straßenkind konnte nicht schreiben. Er zögerte, aber de Riviera hatte bereits gemerkt, daß mit seinen Schützlingen etwas nicht stimmte. Wieder sprach er auf sie ein. Als diese aber nicht reagierten, wurde er mißtrauisch und wandte sich von den beiden ab.
    „Nein, bitte wirf uns nicht raus!“ dachte Axel. Sollte er vielleicht die Wahrheit sagen und gestehen, daß sie Deutsch sprachen?
    Der Junge schnappte den Block und

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