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Die Knickerbocker Bande 26 - Im Dschungel verschollen

Die Knickerbocker Bande 26 - Im Dschungel verschollen

Titel: Die Knickerbocker Bande 26 - Im Dschungel verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Form eines Zuckerhutes und erhebt sich auf einer großen Halbinsel vor der Stadt.
    „Am Fuß des Zuckerhutes lebt Diego de Riviera“, rief Duarte den Junior-Detektiven zu. Für kurze Zeit hatten diese die schwierige Aufgabe, die sie meistern mußten, verdrängt.
    „Wir müssen es schaffen, wir müssen, wir müssen, wir müssen!“ murmelte Axel vor sich hin.
    Das Unternehmen, in das die beiden Gefangenen hineingeraten waren, schien gründlich geplant. Auf dem Flugplatz wartete bereits ein klappriger Lieferwagen. Axel und Poppi mußten im Laderaum sitzen. Duarte drückte ihnen einige alte Kissen in die Hand, die die Fahrt angenehmer machen sollten.
    Der Pilot, der nach dem langen Flug sehr erschöpft war, schob sich hinter das Lenkrad und fuhr los. Durch zwei kleine Guckfenster in den Seitenwänden des Wagens konnten die Knickerbocker nach draußen schauen. Vor ihnen tauchte eine fremde Welt auf.
    Rio hat viele Gesichter: Da leben die Ärmsten der Armen, und einige Straßen weiter die Reichsten der Reichen. Hinter gigantischen Hochhäusern stehen verwahrloste Wellblechhütten.
    Die zwei Freunde kamen aus dem Staunen nicht heraus. Auf einem Platz fand eine Samba-Vorführung statt. Frauen in glitzernden, goldbesetzten Kostümen und Männer in engen, schneeweißen Anzügen tanzten ausgelassen zum Rhythmus der beschwingten Musik. Auf demselben Platz fand auch ein lautstarkes Fußballmatch statt. Eine Schar Kinder kickte mit einer leeren Coladose. Vielleicht hoffte der eine oder andere, eines Tages ein großer Fußballstar zu werden.
    Nach einer langen Fahrt bog Duarte in eine ruhige Straße ein. Hier waren die Häuser sehr luxuriös. Sie schmiegten sich an einen Felsen, über dem sich der Zuckerhut erhob.
    Schon bald hielt Duarte in einer engen Gasse und öffnete die Ladeklappe. „Seht ihr dort vorne das hell beleuchtete weiße Haus?“ fragte er Axel und Poppi, die aus dem Wagen krochen.
    Die beiden nickten.
    „Dort wohnt Diego de Riviera.“
    Axel musterte den sehr hohen eisernen Zaun. Er hatte lange, lanzenförmige Spitzen. Darüberzuklettern war völlig ausgeschlossen. Zwischen den Büschen und Bäumen brannten gleißend helle Scheinwerfer, die den Garten grell erleuchteten. „Normalerweise haben nur Leute, die sich sehr vor Einbrechern fürchten, so eine Festbeleuchtung!“ dachte sich Axel. „Oder dieser Diego de Riviera ist ein Angeber, der mit seinem Haus protzen will.“
    „Hat dir dieser Atalpacoa verraten, wie wir an diesen de Riviera herankommen sollen?“
    Duarte verzog das Gesicht und nickte. „Doch! Es gibt einen einzigen Weg, und der heißt... Mitleid!“
    Ohne Eile schlenderte er zur Fahrerkabine und öffnete sie. Er rief etwas und pfiff leise. Poppi und Axel konnten nicht erkennen, was er vorhatte.
    Ein Schatten sprang heraus. Duarte schrie etwas, und der Schatten geriet in Bewegung. Er raste auf die beiden KnickerbockerFreunde zu.
    Axel brüllte aus Leibeskräften. Er starrte nämlich in das weit aufgerissene Maul eines Jaguars, in dem vier lange scharfe Reißzähne prangten. Das Tier ging auf ihn los, riß ihn zu Boden und versuchte, sich in seinen Hals zu verbeißen.
    „Hilfeeee!“ kreischte Poppi. „Hilfeeeee!“
    Duarte dachte nicht daran, den beiden zu helfen. Er stieg ins Auto und rief ihnen zu: „Kein Wort! Vergeßt nicht, ihr seid stumm!“
    Dann fuhr er einfach davon.
    Axel wehrte sich verzweifelt. Doch er hatte keine Chance. Das Tier bewegte sich nicht. Es stand mit seinen dicken Tatzen auf seiner Brust und knurrte angriffslustig. Den Kopf warf es unruhig hin und her. Nun fiel Axel das Blut auf, das aus dem Maul der Wildkatze tropfte. Auch ihr Fell war blutverschmiert.
    „Er hat mich... verletzt!“ schoß es dem Knickerbocker durch den Kopf.
    Poppi stand völlig hilflos daneben und zitterte am ganzen Körper. Sie wußte nicht, wie sie Axel helfen sollte. Wenn sie den Jaguar anfaßte, stürzte er sich vielleicht auf sie. Er hatte ungeheure Kraft und konnte einen Menschen durch einen bloßen Prankenhieb schwer verwunden oder sogar töten. Warum hatte ihn Duarte auf sie gehetzt?
    Hinter dem Mädchen wurde das Brummen eines Motors hörbar. Kam Duarte zurück, um sie von der Raubkatze zu befreien? Zwei grelle Scheinwerfer blendeten Poppi.
    Aufgeregt winkte sie mit beiden Armen und deutete dem Auto anzuhalten. Sie durfte kein Wort sagen, mußte aber unter allen Umständen den Fahrer des Wagens dazu bewegen, ihnen zu helfen.
    Der Wagenlenker war über das Hindernis sehr ungehalten.

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