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Die Knickerbocker Bande 26 - Im Dschungel verschollen

Die Knickerbocker Bande 26 - Im Dschungel verschollen

Titel: Die Knickerbocker Bande 26 - Im Dschungel verschollen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Fluchtversuch der Bande verhindern wollten, dann hatten sie das geschafft. Sollten die Junior-Detektive auf den schwimmenden Blättern ihr Ende finden?
    An Schlaf war für den Rest der Nacht nicht mehr zu denken. Die vier Knickerbocker hockten jeder auf seiner Insel und starrten in die Dunkelheit. Das leiseste Plätschern und jede Welle versetzten sie in Panik. Dazu kam quälender Durst und Hunger. Die vier wurden von Stunde zu Stunde mutloser.
    Schließlich brach der Morgen an, und die Sonne erhob sich über die hohen Baumwipfel. Die Knickerbocker mußten feststellen, daß der Fluß mindestens zwanzig Meter breit war und es keine Möglichkeit gab, von den Blättern ans Ufer zu gelangen. Schwimmen wäre viel zu gefährlich gewesen.
    Lieselotte faßte Mut und formte die Hände vor dem Mund zu einem Trichter. „Hallo, hört ihr mich?“ rief sie über den Fluß. Die Antwort war ein heftiges Plätschern. Das Mädchen zuckte erschrocken zusammen: ein braunes, haariges Tier schwamm in unmittelbarer Nähe an ihr vorüber. Es hatte einen länglichen Kopf, der entfernt an einen Biber erinnerte, und kleine Ohren. Sein Körper war von einem drahtigen, rötlich-braunen Fell bedeckt. Lieselotte hatte dieses Tier schon irgendwo gesehen. Sie erinnerte sich, daß Dominik ihr ein Bild davon gezeigt hatte. Es handelte sich wahrscheinlich um ein Wasserschwein. Die mit dem Meerschweinchen verwandten Tiere waren die größten Nager der Welt - doch zum Glück völlig harmlos!
    „Lieselotte, hier ist Axel!“ meldete sich ihr Kumpel, der irgendwo flußaufwärts sein mußte. Aus noch größerer Entfernung kam Poppis Stimme. Dominik gab flußabwärts ein Lebenszeichen von sich. „Was sollen wir machen?“ schrie Axel. Lieselotte rief: „Warten! Sonst fällt mir auch nichts ein!“
    Das Superhirn zermarterte sich den Kopf: Die Krieger hatten gewußt, warum sie die vier mitten auf dem Fluß ausgesetzt hatten. Eine Flucht war unmöglich. Verdammt! Was hatten sie mit ihnen vor? Lilo konnte ihre Tränen kaum zurückhalten.
    Die Stunden verstrichen. Je höher die Sonne stieg, desto heißer wurde es. Die Insekten suchten summend nach Nahrung und umschwirrten die Knickerbocker gierig.
    Daß sie kein Trinkwasser hatten, machte den vier Freunden schwer zu schaffen. Immer wieder warfen sie flehende Blicke auf das Wasser rings um sie. Es war so nahe, aber trotzdem wagten sie nicht, davon zu trinken. Die Bakterien, die sich darin tummelten, hätten ihren sicheren Tod bedeutet.
    Bald lagen Dominik und Axel keuchend auf dem Bauch, Arme und Beine von sich gestreckt. „Wasser, Wasser!“ war ihr einziger Gedanke. Poppi versuchte krampfhaft, an etwas Schönes zu denken, damit sie nicht durchdrehte, doch das wollte ihr nicht gelingen. Lieselotte wiederum setzte alles daran, eine einzige brauchbare Idee zu entwickeln. Aber ohne Erfolg.
    Als die Mittagshitze ihren Höhepunkt erreicht hatte, wurde rhythmisches Platschen hörbar. Die Kanus kehrten zurück. Die farbenprächtigen Krieger holten die vier Junior-Detektive wortlos von ihren grünen Gefängnissen und zogen sie in die Kanus. Anschließend paddelten sie den Fluß aufwärts, bis sie zu einer Anlegestelle gelangten, die aus großen Steinen gefertigt war. Dort vertäuten sie die Boote und zerrten die Knickerbocker an Land. Zum Gehen waren alle vier zu schwach. Deshalb wurden sie an den Schultern und an den Füßen gepackt und in die Höhe gestemmt.
    Über ihren Köpfen trugen die Krieger die Freunde durch den Dschungel. Matt und wehrlos starrten die Knickerbocker nach oben in die Baumkronen. Erst als sie viele Menschen singen hörten, versuchte Lieselotte den Kopf zu heben und zu sehen, wo sie hingebracht wurden.
    Träumte sie oder befand sie sich in einem Film? Vor ihr erhob sich ein riesiges Bauwerk aus hellem Stein. Hunderte breite Stufen führten zu einer Plattform, auf der links und rechts Pyramiden standen. Allerdings fehlten diesen Pyramiden die Spitzen. Dafür hatten sie hohe, breite Tore, die von weißen Masken umrahmt wurden. Als sie näher kamen, erkannte Lilo, daß es sich nicht um Masken, sondern um Tierschädel handelte. Es waren Totenköpfe von Raubtieren, Rindern und... Nein, das konnte es nicht geben! Lilo riß die Augen weit auf. Waren da etwa auch menschliche Schädel?
    „Ihr dürft jetzt eure unwürdigen Füße in das Reich des mächtigen Atalpacoa setzen!“ verkündete die Stimme, die auch in der Nacht mit ihnen gesprochen hatte. „Der mächtige Atalpacoa wird bald zu euch

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