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Die Knickerbocker Bande 28 - Titanic, Bitte melden

Die Knickerbocker Bande 28 - Titanic, Bitte melden

Titel: Die Knickerbocker Bande 28 - Titanic, Bitte melden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Luxusdampfer zur „Titanic II“ um. Wie das Original besaß dieses Schiff vier majestätische Schornsteine und bot jeden Luxus, den man sich nur vorstellen konnte. Alle prunkvollen Speisesäle, Hallen, Cafes und Leseräume waren nachgebaut worden. Auf die billigen Kabinen und Räume der 2. und 3. Klasse, die sich auf der ursprünglichen „Titanic“ befunden hatten, war allerdings verzichtet worden.
    Die Jungfernfahrt der neuen „Titanic“ war für den 1. Oktober anberaumt worden. Doch sie stand unter keinem guten Stern. Die Preise für die einwöchige Fahrt von England nach New York waren ungeheuer hoch. Es fanden sich kaum Leute, die so viel bezahlen wollten. Außerdem waren in den Wochen zuvor viele Zeitungsartikel erschienen, die an den Untergang der echten „Titanic“ erinnerten und viele Reiselustige abschreckten. Lieselottes Vater, Herr Schroll, hatte jeden Winter einen Skischüler, der in England lebte und überaus wohlhabend war. Dieser Mann hatte zwei der Luxus-Suiten auf der „Titanic II“ gebucht und freute sich schon auf die Fahrt. Doch seine Familie streikte. Niemand wollte auch nur einen Fuß auf das Schiff setzen. Da die Schiffahrtsgesellschaft die Tickets nicht zurücknehmen wollte, schenkte er sie Familie Schroll. Lilo und ihre Eltern waren aber
    *
    = Schiffslinienbesitzer

nur zu dritt. Wer würde als vierter mitkommen? Ein Knickerbocker-Kumpel, das stand fest. Aber welcher? Lilo fiel die Wahl schwer.
    Der Zufall kam ihr zu Hilfe. Zuerst brach sich ihre Mutter das Bein und mußte drei Wochen lang das Bett hüten. Die Lust auf die Seereise war ihr damit gründlich vergangen. Also war bereits Platz für zwei Knickerbocker-Freunde. Aber wer sollte zu Hause bleiben? Jetzt war die Wahl noch schwieriger geworden. Doch Dominiks Blinddarm nahm dem Mädchen die Qual ab. Er kam nämlich darauf, daß er sich entzünden könnte, und tat es auch. Der Junge mußte operiert werden. So waren nur noch Lieselotte, Poppi, Axel und Herr Schroll übriggeblieben. Gemeinsam gingen sie auf große Fahrt.
    Bereits am ersten Tag der Reise kamen ihnen Zweifel, ob sie das Richtige getan hatten. Die neue „Titanic“ wirkte wie ein verwunschenes Schiff. Nur ein Viertel der Kabinen war belegt. Im prächtigen, weißen Speisesaal herrschte bei jeder Mahlzeit Grabesstille, und an Deck tauchten die wenigen Passagiere immer wie zu einem Begräbnis auf. Keinem schien das Schiff geheuer zu sein. Ob die schrecklichen Bilder des sinkenden Schiffes und der Ertrinkenden schuld waren, die die Zeitungen abgedruckt hatten? Oder stimmte mit dem Schiff tatsächlich etwas nicht? Hätte man die Legende der „Königin der Meere“ nicht Wiederaufleben lassen dürfen?
    Diese Gedanken gingen Lilo durch den Kopf, als sie durch die menschenleeren Gänge lief. Auch im Hallenbad, das durch die farbenprächtigen Fliesen, vergoldeten Säulen und Bronzelampen wie aus einem orientalischen Palast wirkte, herrschte gähnende Leere. Einzig und allein Axel tummelte sich im klaren Wasser. „He, raus mit dir, Poppi hat drei wandelnde Leichen gesichtet!“ rief Lilo ihrem Kumpel zu. Axel hielt ihre Worte für einen Witz. „Spinnst du?“ fragte er lachend. Aber Lieselotte meinte es sehr ernst. „Beeilung, sonst hauen die Geister ab!“ trieb sie den Jungen an.
    Fünf Minuten später waren die beiden bereits zum Bug des Schiffes unterwegs, wo sich der Frachtraum befand. In Stichworten schilderte Lieselotte, was sie von Poppi erfahren hatte. Axel hielt allerdings die Geschichte für einen Scherz.
    Schließlich erreichten sie den bedeutend weniger prachtvollen Abgang zum Frachtraum und tasteten sich in die dunkle Tiefe. Im Gang war das Licht wieder erloschen.
    Mit einem Mal war Axels Unbeschwertheit verschwunden. Er fühlte sich unbehaglich und erschauderte. Wieso war ihm mit einem Schlag kalt? Er spürte, wie seine Beine nur widerstrebend vorangingen. Irgend etwas schien ihn zurückzuhalten.
    „Ich... ich hab’ Schiß!“ gestand er seiner Freundin. Lieselotte, die kein lautes Wort herausbrachte, krächzte: „Mir geht’s nicht anders!“
    Das Mädchen setzte seinen Fuß auf den Boden des Ganges, in dem sich der Zugang zum Lagerraum befand. Es sah wenige Meter entfernt den roten Lichtknopf leuchten und steuerte darauf zu. Als Lieselotte ihn aber drücken wollte, verschwand er plötzlich. Lilo hatte ihre Hand bereits in die Richtung ausgestreckt und war höchstens noch einen Schritt entfernt. Sie ließ sich jedoch nicht abschrecken und versuchte, den

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