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Die Knickerbocker Bande 28 - Titanic, Bitte melden

Die Knickerbocker Bande 28 - Titanic, Bitte melden

Titel: Die Knickerbocker Bande 28 - Titanic, Bitte melden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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verzog er keine Miene, sondern neigte nur höflich den Kopf zur Begrüßung. Er wirkte überhaupt nicht wie ein Panzerknacker. Aber seine guten Manieren konnten auch täuschen. Ob ihn der Kapitän befragt hatte?
    „Machen Sie Morgensport?“ fragte Lieselotte mit gespielter Fröhlichkeit. Der Mann überlegte kurz und antwortete: „Schwimmen ist für mich sehr wichtig!“ Lilo stieß ihren Kumpel mit dem Ellbogen an und sagte deutlich und eindringlich: „Für meinen Freund Axel auch, nicht wahr?“
    Axel kapierte und beteuerte, daß er ohne Schwimmen gar nicht leben könne. „Geh mit ihm und fühl ihm auf den Zahn!“ raunte ihm das Superhirn zu.
    „Darf ich Ihnen ein bißchen Gesellschaft leisten? Allein macht mir das Schwimmen keinen Spaß!“ fragte der Junge höflich. Mister Forsyth zögerte, willigte aber schließlich ein. Kaum war Axel mit dem Engländer verschwunden, verabschiedete sich Lieselotte auch.
    Poppi war verwirrt. „Aber Emil... im Frachtraum?“ stammelte sie.
    „Geht allein, ich... ich komme vielleicht nach!“ rief Lieselotte.
    Was hatte sie vor?

 
     
Wer noch ?
    Das Mädchen hastete die breiten Treppen nach unten zur Rezeption. Eine dunkelhaarige Frau mit eingefrorenem Lächeln trug gerade Namen in eine Liste ein. „Entschuldigen Sie, aber ich suche meinen Onkel, Herrn Forsyth“, schwindelte das Superhirn. „Ich habe seine Kabinennummer vergessen.“ Die Frau lächelte in einem fort und ließ den Zeigefinger über die Liste gleiten. Neben den meisten Kabinennummern waren Striche zu sehen. Das bedeutete, die Zimmer standen leer. „Mister Forsyth bewohnt Suite Nummer 9“, lautete die Auskunft der jungen Frau. Lilo beugte sich ein wenig vor und spähte über den Tresen. Bei Suite 8 und bei Suite 10 sah sie Striche. Sie bedankte sich und lief wieder nach oben.
    Der Mann wohnte ein Deck unter den Räumen der Knickerbocker-Bande. Lieselotte ging an der weißen, mit kunstvollen Schnitzereien reich verzierten Wand entlang, bis sie vor der Tür stand, auf der sich ein Messingschild mit der Nummer 9 befand. Sie klopfte und wartete. Vielleicht reiste Mister Forsyth nicht allein, und es war jemand in der Suite. Als keine Antwort kam, klopfte das Mädchen abermals und heftiger. Wieder blieb es still. Lilo blickte sich nach beiden Seiten um, und als niemand kam, packte sie den Türknauf. Sie drehte, aber er gab nicht nach. Die Tür war abgesperrt.
    Damit hatte Lieselotte gerechnet. Sie schlich ein Stück weiter, erreichte die Tür der Suite Nummer 8 und versuchte dort ihr Glück. Abermals hatte sie Pech. Abgesperrt. Nun blieb nur noch Nummer 10. Das Mädchen atmete tief durch, bevor es den Drehknopf packte. Es hatte Glück. Die Tür sprang auf. Die junge Detektivin schlüpfte in den halbdunklen Raum und schloß die Tür hinter sich.
    Die Luft war muffig, weil hier niemand untergebracht war. Lieselotte schlich an der Tür zum Badezimmer vorbei in den
    Schlafraum, durchquerte ihn und betrat den luxuriösen Wohn- raum. Von dort führte eine Tür hinaus auf das Deck, das eine Art Balkon darstellte. Das Mädchen trat ins Freie und wendete sich nach links. Dort befanden sich, hinter einer niedrigen Absperrung, das Sonnendeck, die Fenster und die Tür von Kabine Nummer 9. Lieselotte hoffte sehr, daß die Tür zum Deck nicht abgeschlossen war. Schließlich hatte keiner außer den Bewohnern der Suite Zutritt zur Deckpromenade. Das Superhirn kletterte über die Absperrung, schlich näher und hob erfreut die Augenbrauen. Die Tür stand eine Handbreit offen. Lilo zog sie weiter auf und betrat die Kabine. Sie blickte sich im Wohnraum um und runzelte die Stirn. Entweder war Mister Forsyth der ordentlichste Mensch der Welt - oder er wohnte gar nicht hier. Das Zimmer sah aus wie eine Auslage in einem Möbelhaus. Es lag nichts herum, und jeder Stuhl stand exakt an seinem Platz. Hier würde Lilo nichts finden.
    Also faßte sie Mut und trat in den Schlafraum. Das Bett war zerwühlt. Ein Beweis, daß der Mann hier geschlafen hatte. Außer einem kleinen Aktenkoffer stand aber kein persönlicher Gegenstand von ihm herum. Lieselotte begann zu schwitzen. Sollte sie so frech sein und den Koffer öffnen? Sie holte tief Luft und bückte sich. Als sie ihre Finger an die Schlösser legte, stutzte sie. Die Messingverschlüsse waren verschrammt und verbogen. Das paßte überhaupt nicht zu dem sonst so ordentlichen Mister Forsyth.
    Hinter Lilo bewegte sich etwas. Das Mädchen sprang auf und drehte sich erschrocken um. Das

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