Die Knickerbocker Bande 28 - Titanic, Bitte melden
Frachtraum. Er tastete neben der Tür nach dem Lichtschalter und fand ihn auch. Die Beleuchtung erhellte den Lagerraum. James Forsyth schüttelte seine Finger, als hätte er in etwas Klebriges gefaßt. Er rümpfte die Nase und wischte sich die Hand an der Hose ab.
Lilo und Axel hielten sich dicht hinter ihm. Der Mann schien mit dem Spuk nichts zu tun zu haben. Also waren sie bei ihm sicher und konnten ihn als „Deckung“ verwenden. Die Köpfe hatten sie tief zwischen die Schultern gezogen, als sie sich zwischen den Transportcontainern immer weiter in den Raum vorwagten. Es gab keine einzige Spur, die auf ein Versteck hingedeutet hätte. Zwischen den verschiedenen Behältern befand sich absolut nichts. Der Verdacht, daß es sich um eine übernatürliche Erscheinung gehandelt hatte, wurde immer größer. Diesmal schienen es die Knickerbocker tatsächlich mit Geistern zu tun zu haben.
Mister Forsyth drehte sich zu Axel und Lilo um und starrte sie argwöhnisch an. „Wieso geht ihr mir nach?“ fragte er barsch. Lilo deutete auf den Hundekäfig, der sich rechts in einem schmalen Gang befand, und grinste. Die Junior-Detektive gingen zu Emil, öffneten die Sperrvorrichtung und hoben ihn aus dem Zwinger. Dankbar wedelte der langhaarige, putzige Hund und leckte den beiden die Hände. „Der könnte uns bestimmt sagen, was hier vorgeht, aber leider kann er nicht sprechen“, flüsterte Axel. „Was tut dieser Kerl hier herunten?“ wisperte Lieselotte. Axel zuckte mit den Schultern.
James Forsyth trat zu ihnen und starrte sie von oben herab an. „Ihr verschwindet besser“, riet er. „Hier geht es nicht mit rechten Dingen zu. Ich werde dem Kapitän Meldung erstatten. Falls sich
jemand einen Spaß erlaubt hat, steckt jetzt eine Kugel in seinem Bein. Spätestens morgen, wenn er sich beim Schiffsarzt meldet, werden wir ihn schnappen.“
Axel und Lieselotte war die Angelegenheit zwar nicht geheuer, aber sie waren für den glimpflichen Abgang dankbar. Emil kam in seinen Käfig zurück - und danach hieß es für die Knickerbocker nichts wie zurück in ihre Kabinen.
Als die beiden Junior-Detektive auf der obersten Stufe der Treppe angelangt waren, drehte sich das Superhirn um und blickte in den Gang hinab. Mister Forsyth schien noch etwas zu tun zu haben. Jedenfalls kam er nicht mit ihnen mit, obwohl er dem Kapitän Meldung erstatten wollte.
Aus dem Frachtraum drang dumpfes Pochen. Jemand klopfte auf einen großen, hohlen Gegenstand aus Metall. Lilo deutete Axel, den Mund zu halten, und machte kehrt. Auf Zehenspitzen schlich sie wieder zurück und preßte sich mit dem Rücken gegen die Wand neben dem Zugang zum Frachtraum. Das Mädchen blickte um die Ecke, die Wange fest an die Wand gedrückt, damit es nicht entdeckt werden konnte.
Jetzt stand für Lilo endgültig fest, daß hier einiges nicht mit rechten Dingen zuging.
Dominik greift ein
Es war am nächsten Tag, kurz nach neun Uhr morgens. Poppi saß in der dickgepolsterten Telefonkabine und wählte die Nummer ihres Kumpels Dominik. Zum Glück war die Nachbildung der „Titanic“ mit modernen Geräten wie zum Beispiel einem Satellitentelefon ausgestattet, das Gespräche in die ganze Welt ermöglichte. Diese waren nicht billig, aber im Augenblick erschien der Knickerbocker-Bande ein Anruf unbedingt notwendig.
Der Junge staunte nicht schlecht, als sich Poppi bei ihm meldete. Dominik lag zu Hause im Bett und langweilte sich. Als er von den Beobachtungen seiner Kumpel erfuhr, wußte er nicht, ob er sich freuen oder ärgern sollte, daß er auf die Seereise nicht mitkommen konnte. Poppi kam schnell zur Sache: „Hör zu, Dominik, ich kann nicht lange reden, aber Lieselotte wollte, daß ich dir die drei Leute genau beschreibe.“ Der Junior-Detektiv verstand den Sinn nicht ganz. „Lilo vermutet, daß die Gespenster Passagiere sind, die beim Untergang der echten ,Titanic’ ums Leben gekommen sind. Glaubst du, du kannst darüber etwas herausfinden? Du kennst dich doch bei Büchern so gut aus.“
Dominik schmeichelte das Kompliment, aber er hatte keine Idee, wo er die Suche beginnen sollte. Poppi versuchte, sich an jedes Detail der Geistererscheinungen zu erinnern, und schilderte alles ihrem Kumpel. Trotzdem war der „Steckbrief 4 den sie lieferte, sehr allgemein und konnte auf Hunderte Leute zutreffen, die sich an Bord des Unglücksschiffes befunden hatten. „Ich kann noch nicht aufstehen, weil mich die Narbe reichlich schmerzt“ meinte Dominik in seiner
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