Die Knickerbocker Bande 29 - Der eiskalte Troll
selbst machen!“
Eric war wieder auf den Beinen. Er taumelte noch ein wenig und hielt sich sein schmerzendes Kreuz, aber er konnte gehen. Jeder Schritt schien ihm Schmerzen zu verursachen, aber das hinderte ihn nicht daran, auf den Wagen zuzukommen.
Axel trat auf das mittlere Pedal und drehte den Zündschlüssel. Das Auto begann wie ein Hase nach vor zu hoppeln, und die beiden Knickerbocker krachten mit den Köpfen gegen die Windschutzscheibe. „Blödmann!“ zischte Lieselotte. Axel sagte nichts darauf. Für Streit war keine Zeit. Eric war höchstens noch zwanzig Schritte von ihnen entfernt. „Jetzt langsam... Ruhe... langsam!“ sagte sich der Junge vor. Lieselotte sprach weiter und versuchte, ihn nicht noch nervöser zu machen, sondern zu beruhigen. „Ja, langsam... du schaffst das! Du schaffst das!“ Genau diesen Zuspruch hatte Axel gebraucht. Er schloß für eine Sekunde die Augen und war wieder bei Onkel Erich auf dem Feldweg. Und schon wußte er auch, was zu tun war.
Eric erkannte, daß die Junior-Detektive mit seinem Wagen wegfahren würden, wenn er nichts unternahm. Seine steifen Schritte wurden schneller, er begann zu laufen. Axel trat auf das linke Pedal und kontrollierte, daß kein Gang eingelegt war. Er unternahm einen neuen Startversuch - und der Motor sprang nicht an. Es klang, als würde er ständig „JaaaaJaaaaaJaaaa“ sagen, aber das gleichmäßige Surren blieb aus. Noch einmal! Eric war mittlerweile bei dem Geländewagen angelangt und riß an Axels Tür. Der Junge drehte den Kopf und brüllte: „Lilo, du hast den Knopf nicht runtergedrückt!“ Das Superhirn hatte das völlig vergessen. Der rüttelnde Fehlstart war dazwischengekommen. Als sich das Mädchen nun umdrehte und den schwarzen Knopf betätigen wollte, war es zu spät. Eric hatte es geschafft, Axels Tür zu öffnen. Der Junge packte mit beiden Händen den Innengriff und versuchte die Tür festzuhalten, aber der Mann schien Bärenkräfte zu haben. Unter wütendem, heiserem Gebrüll, bei dem er seinen Mund wie ein wildgewordenes Tier verzerrte, riß er am Außengriff. Er stemmte die Füße gegen den Boden und lehnte sich zurück. Mit seinem gesamten Körpergewicht versuchte er die Tür aufzureißen. Lilo beugte sich über ihren Kumpel und kam ihm zu Hilfe. Sie packte die Fensterkurbel und krallte sich fest. Der Angreifer schien zu allem bereit zu sein. Er riß, rüttelte und zerrte an der Tür, die Zentimeter für Zentimeter weiter aufging. Der Türspalt war bereits so breit, daß man eine Hand hereinstrecken konnte.
„Ich zähle bis drei... und dann läßt du los!“ keuchte Axel. Lilo grunzte etwas von: „Spinnst du?“ Aber sie hatte keine Gelegenheit, weiter zu fragen. „Eins... zwei ... drei!“ Beide Knickerbocker lösten gleichzeitig ihren Griff, und Axel versetzte der Tür sogar noch einen Stoß nach außen.
Der Plan ging auf. Damit hatte Eric nicht gerechnet. Er verlor das Gleichgewicht und stürzte nach hinten. Augenblicklich schlug der Junge die Wagentür zu und drückte den Sperrknopf nieder. Jetzt das Kupplungspedal, Gang raus und Zündschlüssel drehen. „Bitte, bitte, bitte spring an!“ flehten die Junior-Detektive. Jaaaaa! Der Motor erhörte ihr Flehen und begann zu laufen. Eric stand bereits wieder und setzte zum nächsten Angriff an. „Festhalten!“ schrie Axel. Er drückte einen Gang hinein und ließ die Kupplung einfach zurückschnalzen. Gleichzeitig trat er auf das Gaspedal, und der Geländewagen raste wie eine Rakete davon. Eric, der sich auf ihn stürzen wollte, sprang ins Leere. „Supergut! Supergut!“ lobte Lieselotte ihren Kumpel immer wieder. „Warte noch ein bißchen, wir sind noch nicht bei den anderen!“ bremste Axel sie. Es war etwas anderes, mit seinem Onkel als Fahrlehrer auf einem holprigen, aber trockenen Feldweg zu fahren. Jetzt mußte der Junge die Fahrtechnik eines erfahrenen Autofahrers aufbringen, um heil bei Björn, Poppi und Dominik anzukommen. Jedes Einlegen eines Ganges erforderte absolute Konzentration und war Schwerstarbeit. Gleichzeitig mußte er auf die glatte Fahrbahn achten und das Lenkrad unter Kontrolle halten. Der Junge schwitzte, obwohl die Heizung des Wagens nicht funktionierte.
„Da sind sie! Da! Da! Da!“ rief Lieselotte. Vor ihnen war Björns großer Wagen aufgetaucht, aus dem der Norweger und die beiden Knickerbocker sofort heraussprangen, als sie das Auto erblickten. Sie winkten und versperrten die Straße. Den dreien blieb dann aber vor Staunen der Mund
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