Die Knickerbocker Bande 29 - Der eiskalte Troll
offen, als sie sahen, wer aus dem Wagen stieg. Ihre Kumpels!
„Wir... wir fahren zur Tankstelle zurück! In der anderen Richtung lauert irgendwo Eric“, sagte Lieselotte. „Los, einsteigen!“
Björn, Poppi und Dominik holten die Rucksäcke aus dem Wagen und kletterten auf die Rückbank des kleinen Geländewagens.
Auf zum Trollfjord
Mit offenem Mund hörten Poppi und Dominik zu, als ihre Kumpels von den Abenteuern erzählten, die sie erlebt hatten. Am Steuer des Wagens saß nun Björn, der meinte: „Ich bin sicher, diese Karre ist geklaut. Eric hat sie sich geschnappt, weil wir seinen anderen Wagen gesehen haben.“
„Aber was macht er jetzt?“ fragte Poppi leise. Der Mann war gefährlich, trotzdem aber tat er ihr leid.
„Mir egal!“ brummte Axel. „Ich habe genug von diesem Irren. Hoffentlich kann die Polizei ihn endlich schnappen!“
Die Knickerbocker-Bande und Björn übernachteten beim Besitzer der Tankstelle, der sie freundlich aufgenommen hatte. Die Polizei kam noch in der Nacht vorbei, um den gestohlenen Wagen sicherzustellen und die Aussagen aufzunehmen. Nach Eric wurde weiter gefahndet. Doch in der Dunkelheit war eine Suche so gut wie aussichtslos.
Später telefonierte Björn wieder mit seinen Eltern, erzählte aber nichts von den vielen Ereignissen. Sie ängstigten sich so schon genug und baten ihn zurückzukommen. Lilo, die neben ihm stand, beantwortete seinen fragenden Blick mit einem Kopf schütteln. Eric war noch immer nicht gefaßt. Seine Forderung nach dem Eiskalten Troll blieb, und es waren nur noch fünf Tage bis zur geplanten Übergabe. Sie mußten davon ausgehen, daß er Lisa dann tatsächlich freilassen würde. Der Zustand von Lars besserte sich langsam, aber er konnte noch immer nicht selbst auf die Suche gehen. Die Knickerbocker-Bande mußte das für ihn tun. Außerdem wollten die vier das Geheimnis dieses Trolls lüften. Sie mußten herausfinden, ob es ihn tatsächlich gab. Oder war er nur eine Erfindung?
Lilo hatte den starken Verdacht, daß sie sich auf der richtigen Spur befanden. Sonst wäre ihnen doch Eric nicht nachgekommen. Falls sie sich in die falsche Richtung bewegten, hätte er sie einfach gehen lassen. Lisa hatte sich seither nicht gemeldet. Das war kein gutes Zeichen. Oder hatte Eric sie nicht zu einem Telefon bringen können?
Björn wies auf ein großes Problem hin. „Wie kommen wir weiter? Unser Auto ist kaputt, und die Reparatur wird dauern. Viel Zeit haben wir nicht mehr. Nur fünf Tage!“
Der Tankstellenbesitzer zeigte sich als Retter in der Not. Er versprach, nicht nur den Geländewagen von Björns Vater abzuschleppen, sondern hatte sogar ein Auto, das er den fünf leihen konnte. „Wenn ihr zurückkommt, dann fahrt ihr hier wieder vorbei und bringt mir den Wagen zurück!“
In dieser Nacht schliefen die Bande und Björn in einem Zimmer. Die Fenster waren durch Fensterläden gesichert, die Tür zweifach abgesperrt. Außerdem war klar, daß Eric sie kaum finden würde. Und falls doch, hatte er gegen fünf keine Chance.
Am nächsten Tag wurde die Reise in den Norden fortgesetzt. Die Knickerbocker hatten ein sehr mulmiges Gefühl, als sie an dem kaputten Wagen vorbeikamen, der letzte Nacht durch den Zucker im Tank stehengeblieben war. Mittlerweile bedeckte ihn eine fast handhohe Schneeschicht. Die genaue Stelle, wo Lilo und Axel dem Ausbrecher begegnet waren, ließ sich nicht mehr feststellen. „Vorbei... es ist vorbei, und er kommt uns jetzt nicht mehr nach!“ sagte Lieselotte.
„Hast du dafür Garantien?“ fragte Dominik herausfordernd. Natürlich besaß Lieselotte die nicht. Aber sie machte sich auf diese Art selbst Mut.
Erst am Abend trafen die fünf bei Öle ein. Öle war ein guter Freund von Björn und besaß einen Hubschrauber. Er lebte an der Küste und flog Rettungseinsätze oder versorgte die Bewohner kleiner Inseln, zu denen im Winter keine Schiffe gelangten. Er bewohnte ein Holzhaus direkt am Meer und war chaotisch wie kaum jemand. In seiner Bude sah es aus, als hätte nicht nur eine Bombe eingeschlagen, sondern als wäre auch ein Wirbelsturm durch sie hindurchgefegt. Es gab keinen Unterschied zwischen Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche oder Bad. Überall lagen
Hosen, Hemden, Socken, Schuhe, Pullis, Bücher, Karten, Lebensmittel, und dazu kamen die Nüsse, die Öle ununterbrochen in sich hineinstopfte. Wirr war an ihm sogar die Frisur. Die Haare über der Stirn waren struppig und dick wie Draht. Sie standen, ähnlich einer
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