Die Knickerbocker Bande 29 - Der eiskalte Troll
bisher flott und ohne Probleme verlaufen.
Die Knickerbocker wurden übermütig und jubelten vor Vergnügen. Diese Bootsschlitten waren sensationell. Das Tempo stieg, und der Schnee stäubte auf. Keiner kam auf die Idee, daß der Hang einmal ein Ende nehmen könnte. Ein schnelles Ende, das direkt in einen steilen Abgrund führte. Doch dieser Abgrund rückte näher. Die Junior-Detektive rasten mit großer Geschwindigkeit darauf zu.
Es wird knapp
„Oleeeee... oleoleoleeee!“ grölte Axel und wagte es sogar, im Schlauchboot aufzustehen. Er versuchte, das Gleichgewicht zu halten, obwohl jede Unebenheit hart von unten durch den relativ dünnen Gummiboden schlug. Die Arme hatte er wie ein Seiltänzer zur Seite gestreckt und lachte übermütig. Alle Schrecken der letzten Tage und der Schock, als sie feststellten, daß Öle ihre Ausrüstung mitgenommen hatte, lösten sich jetzt in Spaß und Freude auf. Dieser Spaß war auch dringend nötig, da die Angst sich sonst in den vier Freunden ungeheuer gesteigert hätte. Axel hielt sich noch immer auf den Beinen und blickte stolz wie der Kapitän einer Seeflotte in die Ferne. Und da sah er es. In nicht allzu großer Distanz tauchte eine schwarze Kante auf. Es war ein Felsgrat, von dem der Schnee weggeblasen war. Eine Kante, von der niemand wußte, wie es dahinter weiterging. „Bremsen!“ schrie Axel. „Bremsen!“ Lieselotte hielt es zuerst für einen Scherz. „Was??? Wie?“ lachte sie. „Bremsen!“ brüllte der Knickerbocker und schlug sein Ruder in den Schnee. Das Holz knirschte und krachte, als es über den Harsch kratze. Jetzt war Lilo klar, daß Axel es ernst meinte, und sie begann ebenfalls zu bremsen. Aber der gelbe Bootsschlitten mit den beiden anderen und Björn raste weiter in die Tiefe. Die drei schienen nicht mitbekommen zu haben, daß Axel und Lieselotte stehengeblieben waren. Die beiden älteren Knickerbocker mußten tatenlos zusehen, wie ihre Freunde direkt auf die Felskante zurasten. Dahinter konnte sich das absolute Nichts befinden. Die Trollfelsen waren für ihre Abgründe bekannt. „Haaalt! Stoooopp!“ brüllten Lieselotte und Axel aus Leibeskräften, aber die anderen hörten sie nicht. Sie machten nicht einmal den Versuch, die Fahrt zu verlangsamen. „Niiiiicht!“ brüllten ihre Freunde. „Niiiicht!“ Aber es war zu spät. Das gelbe Schlauchboot schlitterte über das letzte Stück Schnee und rumpelte über die Felskante. Es wurde hinausgeschleudert, und danach begann der Sturz nach unten. Innerhalb einer Sekunde waren die drei aus dem Gesichtsfeld ihrer Kumpels verschwunden. Axel und Lieselotte sprangen aus ihrem Boot und rannten den Hang hinunter zur Absturzstelle. Ihr Boot machte sich in dieser Zeit selbständig und begann langsam weiterzurutschen. Die Junior-Detektive bemerkten es zuerst gar nicht. Als sie die dunkelgraue Felskante erreicht hatten, hielten sie nach ihren Freunden Ausschau. Sie rechneten mit dem Schlimmsten. Poppi, Dominik und Björn waren in der Tiefe des Abgrundes zerschellt. „Das Boot... das Boot... dort unten!“ rief Axel entsetzt. Das gelbe Boot war als heller Punkt in der Tiefe erkennbar. Das Unglück war also tatsächlich geschehen.
„Hier... hier sind wir!“ kam die Stimme von Poppi aus der Tiefe. Lieselotte traute ihren Augen nicht. Es war... ein Wunder! Hinter der Kante fiel der Fels steil ab. Aber ungefähr drei Meter tiefer sprang eine breite Felsnase nach vorn, auf der eine dicke Schneeschicht lag. Auf dieser lagen ihre Freunde. Sie waren aus dem Boot gefallen und so gerettet worden. „Wartet, wir helfen euch!“ versprach Lieselotte. Sie kauerte sich mit Axel an die Bergkante und blickte nachdenklich hinunter. Kaum drei Sekunden später bekam sie von hinten einen Schlag versetzt und stürzte nach unten. Unsanft landete sie zwischen ihren Freunden. Gleich darauf folgte Axel. Sie bekamen gerade noch einen orangefarbenen Blitz mit, der über ihnen in die Schlucht hinaussauste. Ihr Boot war von allein losgefahren und hatte sie in die Tiefe gestoßen. Nun folgte es dem anderen und war für sie verloren. Prustend und spuckend erhoben sich die fünf. Sie hatten noch einmal Glück gehabt, aber das reichte jetzt nicht. Wie kamen sie weiter?
Lieselotte griff nach hinten auf ihren Rücken. Wenigstens ihr Rucksack war ihr geblieben.
Björn untersuchte ihren „Landeplatz“ und meinte: „Es führt eine schmale Felskante von hier weg, auf der gerade unsere Füße Platz haben. Ihr müßt euch an der Felswand
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