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Die Knickerbocker Bande 30 - Im Reich des Geisterzaren

Die Knickerbocker Bande 30 - Im Reich des Geisterzaren

Titel: Die Knickerbocker Bande 30 - Im Reich des Geisterzaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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Armen.
    „Was haben die nur?“ überlegte Lilo, fand aber keine Erklärung. Die fünf Männer standen um den Stahlschrank herum und deuteten immer wieder auf die Glasplatte. Sie mußte eine besondere Bedeutung haben.
    Axel schaute auf die Uhr. Es war zehn Minuten vor Mitternacht. Falls etwas geschah, war es für zwölf Uhr zu erwarten. Während sie so standen und die Männer beobachteten, wanderte Dominiks Blick in die Höhe, zur Decke des Raumes. Er sah vor allem verrottete, modrige Ziegel, zwischen denen Eiszapfen hingen. Aber dann entdeckte er noch etwas. Da war ein schwarzes, metallisch glänzendes Ding montiert. Es sah modern und neu aus. Ein Kabel führte von ihm weg und spannte sich von Säule zu Säule. Es schien in Richtung Treppenhaus zu führen. Dominik schoß ein Gedanke durch den Kopf. „Entweder ist das eine Überwachungskamera oder irgendein Apparat, mit dem Spukgestalten erzeugt werden können. Auf jeden Fall könnte das Kabel genau zum Geisterzaren führen, in sein Versteck!“ Der Junge stieß Poppi an und flüsterte ihr seine Idee ins Ohr. Das Mädchen blickte nach oben und starrte danach seinen Kumpel lange an. Das bedeutete: Ich wette, du hast recht.
    Null Uhr! Malakowskij und die drei Sargmänner schienen nur auf diesen Moment gewartet zu haben. Sie sprangen zu dem Stahlschrank und blickten einander fragend an. Schließlich nickten sie sich zu, und jeder wischte seine rechte Hand mehrere Male an seiner Jacke ab und streckte die Finger, als wollte er Gymnastik machen. Danach legte jeder seine Hand in eine Ecke des Glasrechteckes auf dem Stahlschrank.
    Lieselotte biß sich auf die Lippe. Sollte es sich hier um einen Tresor handeln, der nur mit Hilfe der Handabdrücke geöffnet werden konnte? Sie hatte von solchen Geräten schon einmal gehört. Man benötigte für diese Safes weder Zahlenkombination noch Schlüssel, sondern nur einen ganz bestimmten Finger- oder Handabdruck. Das war sicherer als jeder Nummerncode, denn es gibt auf der ganzen Welt nicht zwei Menschen, die dieselben Abdrücke haben.
    Die Männer stemmten sich gegen die Glasplatte. Auf der Wand des Stahlschrankes leuchteten vier rote Lampen auf. Die erste begann zu blinken, und nach dem siebenten Blinken erlosch sie. Einer der Männer nahm die Hand von der Glasplatte und hob die geballte Faust triumphierend in die Höhe. Die zweite Lampe blinkte siebenmal und erlosch dann. Wieder schien der Sensor eine Hand erkannt zu haben. Der zweite Mann freute sich. Dann identifizierte das Gerät Herrn Malakowskij und schließlich auch noch den vierten im Bunde. Die Männer packten die Wand, in der die Glasplatte eingelassen war, und zogen und zerrten. Sie schien ziemlich eingerostet zu sein und ließ sich nur unter größten Anstrengungen bewegen. Als der Schrank endlich offen war, blickten die vier hinein und strahlten wie Kinder unterm Weihnachtsbaum. Sie jubelten und begannen vor Freude sogar zu singen. Als sie aber die Hände ausstreckten, um in den Tresor zu greifen, schossen Stichflammen aus dem Schrank. Die Flammenreihe zog sich um den ganzen Rahmen der Öffnung, und die Männer sprangen erschrocken zurück. Sie pusteten auf ihre verbrannten Hände und preßten sie zur Kühlung gegen die Säulen. Wütend begannen sie, nach allen Seiten hin zu schreien und zu toben, als würden sie mit einem Unsichtbaren reden.
    Aber im nächsten Augenblick war der Unsichtbare da. Über dem Tresor erschien das gräßliche und grausam grinsende Gesicht des Geisterzaren, der in höllisches Gelächter ausbrach. Jetzt erkannten die Juniordetektive, welche Aufgabe Jurij hatte. Er hielt eine Maschinenpistole in den Händen, mit der er wild auf die Geistererscheinung zu schießen begann. Die Kugeln sausten durch die Luft, doch der Geisterzar lachte nur noch lauter. Dominik hob den Kopf und erkannte, daß das Gesicht aus dem schwarzen Ding über ihm projiziert wurde.
    „Raus... das wird zu gefährlich! Die drehen durch!“ gab Lieselotte das Kommando. In der Tat schienen die Männer außer Kontrolle zu geraten. Jurij ballerte wild durch die Gegend. Überall knallten Kugeln gegen Ziegel und Säulen. Der Geisterzar zeigte, was er zu bieten hatte. Fast der gesamte Spuk, der an jenem Abend im Theater abgelaufen war, brach hier nun auf einmal los. Geduckt huschten die Juniordetektive zur Treppe. Sie hatten die Augen zu schmalen Schlitzen geschlossen, um nur ja nicht zuviel von dem grauenvollen Spektakel mitzubekommen. Ihre Angst war so schon groß genug. Die

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