Die Knickerbocker Bande - 31 - Der Bumerang des Bösen
die Liege. Sie bekam genau das zu fassen, was sie schon vor ein paar Sekunden gesehen hatte. Aber sie hatte ihren Augen nicht trauen wollen. Jetzt war die schreckliche Entdeckung Gewißheit!
Das Superhirn wollte sofort mit den anderen reden, aber das war im Augenblick unmöglich. Doch irgendwo mußte Lieselotte ihren Schreck loswerden. Also nahm sie ihren Geheimkalender zur Hand ...
Fackeln unter Wasser
“Ich habe eine Überraschung für euch!” kündigte Susan Gordon kurz vor der Landung an. Axel, Poppi und Dominik beugten sich vor, um besser hören zu können. “Werft einen Blick nach unten!” forderte die Ärztin die Knickerbocker-Freunde auf. Die drei Kumpel preßten sich an die kleinen Luken und schauten in die Tiefe. Erst jetzt bemerkten sie, daß das Flugzeug gar nicht so hoch flog. Es befand sich höchstens fünfzig Meter über dem Meer. Im Licht der Nachmittagssonne glitzerte und leuchtete das Wasser in Hunderten Grün- und Blautönen. Dazwischen verstreut lagen kleine Inseln und ein langer Felsstreifen, an dem sich die Wellen brachen. Sie schäumten weiß, und die Gischt zog sich wie ein Kreidestrich durch das Blau.
“Unter euch liegt das weltberühmte Große Barriereriff. Hier gibt es die prachtvollsten Korallen und die schönsten Fische der Welt. Könnt ihr tauchen?” Die Juniordetektive nickten, denn jeder der vier hatte mittlerweile einen Tauchkurs besucht. “Bestens, dann stehen euch besonders tolle Tage bevor”, erklärte Susan. “Ich habe ein Boot gemietet, mit dem wir hinaus zum Riff fahren werden. Es besitzt ein Glasfenster im Boden, durch das ihr die Unterwasserwelt beobachten könnt. Aber es gibt auch für jeden von euch eine Taucherausrüstung.”
Axel hob den Daumen zum Zeichen, daß er begeistert war und sich freute. Zum ersten Mal seit ihrer Ankunft in Australien gab es für ihn einen Lichtblick. Tauchen fand er einfach steil, und er freute sich auf dieses Abenteuer.
Susan holte sich die Erlaubnis des Flugdienstes, noch ein Stück tiefer zu gehen. “Haltet Ausschau nach Wasserschildkröten und Haien!” rief sie den Knickerbockern zu.
Dominik, Poppi und Axel waren so aufgeregt und beschäftigt, daß sie gar nicht bemerkten, wie abwesend, uninteressiert und still das Superhirn war. Lilo kaute an ihrem Kugelschreiber und zwirbelte die Nasenspitze. Sie stand vor einem wirklich schwerwiegenden Problem. Sollte sie es mit ihren Kumpeln besprechen, oder besser nicht? “Ich muß mehr herausfinden!” beschloß das Mädchen. “Ich habe in den Tagen auf der Farm Leute beschuldigt und nur einmal einen Beweis gehabt. Ein Profi tut das nicht. Vielleicht drehe ich überhaupt schon durch.” Verdammt, verdammt, verdammt! Was war los? Lieselotte spürte, wie ihre Gedanken sie fest umklammert hielten. Sie hatte das Gefühl, von jeder Menge Lügen umgeben zu sein, aber sie wußte nicht, was diese Schwindeleien verdecken sollten. Sie bildeten einen dicken Teppich, unter den das Superhirn nicht schauen konnte.
Drei Stunden später erkundete die Bande das Schiff, das Dr. Gordon gemietet hatte. Es war ein absoluter Hit. Das Ding trug den klingenden Namen “Sun Queen” und war zweifellos eine Königin. Die Außenbordwand strahlte weiß, an Bord bestand fast alles aus edlen Hölzern und Messing, und die drei Schlafkajüten waren so luxuriös ausgestattet wie noble Hotelzimmer. Am tollsten aber war ein Gerät, das wie ein weißes Faß aussah und sich in der Mitte des Bootes befand. Durch dieses Riesen-Unterwasser-Fernrohr konnte man einen Blick direkt auf das Riff und seine bunten Fische werfen. Das Gerät vergrößerte die Bilder und beleuchtete die Unterwasserlandschaft.
Die Fahrt begann, und die Bande kam aus dem Staunen nicht heraus. Wie versteinerte Urwaldpflanzen wuchsen die Korallenstöcke nach oben. Manche waren fast weiß, andere gelbgrün, andere wieder blutrot. Dazwischen tummelten sich die gelb-weiß gestreiften Clownfische, die schillernden Doktorfische, und einmal bekamen die vier sogar einen rubinroten Juwelen-Zackenbarsch zu sehen. Diese Fischart war von den Sportfischern schon fast ausgerottet worden.
Aber Susan Gordon hatte noch eine Überraschung auf Lager: “Was haltet ihr von einem kleinen Fackelzug unter Wasser heute nacht?” fragte sie. Der Ärztin gefielen die fassungslosen Gesichter der vier. “Das ist tatsächlich möglich!” sagte sie. “Ich habe Fackeln mitgenommen, die unter Wasser brennen. Es ist ein unvergeßliches Erlebnis, das kann ich euch
Weitere Kostenlose Bücher