Die Knickerbocker Bande - 31 - Der Bumerang des Bösen
versprechen!”
Axel klopfte der jungen Frau kameradschaftlich auf die Schulter und meinte: “Susan, du bist echt ein Heuler! Ein Hit! Mega-Spitze!” Dominik und Poppi stimmten ein, Lilo blieb ruhig. Sie suchte noch immer nach einer günstigen Gelegenheit, mit ihren Freunden zu reden, aber Dr. Gordon war immer dabei.
Die Nacht kam, und der Fackelausflug begann. Die vier Juniordetektive zwängten sich in die Taucheranzüge, die aus kurzen Hosen und einem kurzärmeligen Oberteil bestanden. Das Wasser war sehr warm, und der Anzug diente eher als Schutz vor den scharfkantigen Korallenstöcken.
“Großartig, wie ihr mit den Preßluftflaschen umgehen könnt”, stellte Susan bewundernd fest. “Ich sehe, ihr seid Profis!” Sie verteilte die Fackeln, und die vier ließen sich ins Wasser fallen. Dann streckten sie Susan die Röhren entgegen. Als sie sie entzündete, schoß ein Funkenfeuerwerk empor, das auch nicht erlosch, als die Fackeln ins Meer getaucht wurden. Dafür sorgte die Bauart der Röhren, die sicherstellte, daß die Flammen mit Sauerstoff versorgt wurden. “Viel Spaß!” wünschte die Ärztin den vieren, als sie sich auf die Reise in den “Garten des Meeres” begaben, wie das Riff oft genannt wurde.
Mit ruhigen Flossenschlägen, die Fackeln vorgestreckt, glitten die vier durchs Wasser. Staunend betrachteten sie die Wunderwelt, die im flackernden Licht noch märchenhafter wirkte.
Lilo blickte soeben einem rechts vorbeiziehenden Schwarm violetter Fischchen nach, als ihr ein Mißgeschick passierte. Sie übersah eine Korallenspitze und streifte mit der Taucherbrille daran. Wasser drang ein, und sie konnte nichts mehr sehen. Das Mädchen steckte die Fackel zwischen mehrere Korallenäste und wandte einen alten Tauchertrick an. Sie hob die Maske vom Gesicht und hielt das Mundstück der Preßluftflasche hinein. Die ausströmende Luft verdrängte das Wasser, und schon war die Brille wieder zu benutzen.
Lilo hatte sich während dieser Aktion ein wenig gedreht und schaute nun zu dem Schiff zurück, mit dem sie unterwegs waren. Aus dem Schiffsboden stach ein schimmernder Lichtbalken in die Tiefe, der von dem Beobachtungsrohr kam. “Was man wohl sieht, wenn man von unten nach oben guckt?” überlegte Lieselotte verschmitzt. Sie beschloß, es zu probieren, und schwamm zurück. Bald hatte sie die runde Glasscheibe erreicht und starrte in die Höhe.
Sie sah Dr. Gordon, die am Rande des Rohres lehnte und herunterschaute. Das heißt ... sie schaute nicht durch das Fenster im Schiffsboden, sondern starrte auf etwas, das sie in den Händen hielt. Es war rot und .. . ein Buch. Lilo durchzuckte ein glühender Blitz. Das war ihr Geheimkalender! Die Ärztin hatte ihn aus ihrer Tasche geholt und las darin. Der Verdacht, den das Superhirn schon seit einigen Stunden hatte, war damit bestätigt.
Lieselotte schwamm, so schnell sie konnte, los, um ihre Freunde zu warnen. Es gab keinen Zweifel mehr!
Das nützt euch nichts!
Poppi, Dominik und Axel verstanden nicht, was mit Lieselotte los war. Das Superhirn hielt seine Detektiv-Kollegen fest und deutete ihnen, nach oben an die Wasseroberfläche zu schwimmen. Axel hatte dazu keine Lust. Die Unterwasserfackel würde nicht mehr ewig brennen, und er wollte die restliche Zeit nützen. Lilo schwenkte ihre Fackel schnell hin und her. Die anderen verstanden sofort. Sie beherrschten eine Taschenlampen-Sprache, die sie selbst erfunden hatten. (Siehe “99 heiße Spuren”.) Die Bewegung, die Lieselotte mit dem Licht machte, bedeutete: “Hilfe!” Mit ihrer Hand fuhr sie nun vor dem Licht der Fackel auf und ab, um so Blinkzeichen zu erzeugen. Viermal ließ sie es blinken und deutete mit der Fackel anschließend zu dem Boot zurück. Für ihre Detektiv-Kollegen hieß das: “Schaut, dort ist etwas!” Die anderen drei verstanden noch immer nicht ganz, was ihre Freundin meinte, aber sie folgten ihr.
Hastig schwammen sie auf das Schiff zu. Poppi riß die Augen unter der Tauchermaske weit auf, als sie im Schein ihrer Fackel sah, daß der Anker des Schiffes gehoben wurde. Was sollte das? Wollte Dr. Gordon ohne sie abfahren? Das jüngste Mitglied der Bande machte die anderen darauf aufmerksam, und langsam wurde auch den drei anderen klar, daß an Bord etwas faul sein mußte. Als sie die Köpfe aus dem Wasser steckten und die Brillen abstreiften, hörten sie, daß der Motor des Schiffes bereits lief. Die “Sun Queen” war zur Abfahrt bereit. Susan Gordon plante also, die vier hier
Weitere Kostenlose Bücher