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Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe

Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe

Titel: Die Knickerbocker Bande 36 - Im Wald der Werwoelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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... ich will gar nichts dagegen machen, wenn es soweit ist. Das ist ja das Seltsame daran.”
    “Ein Wald voller Werwölfe, die einen Jungen und ein Mädchen in ihre Gewalt bringen. Wo liegt der Sinn?” überlegte Dominik laut. “Welches Ziel verfolgen die Unwesen? Sie haben Axel und Becky nie etwas angetan. Naja, kein Wunder, schließlich ernähren sie sich nur von halb verwesten Leichen ... Das heißt, meinen Informationen zufolge, die ich noch vor unserer Abreise aus Europa eingeholt habe, trinken Werwölfe auch manchmal gerne frisches, noch warmes Blut...”
    “Dominik, hör auf!” rief Poppi angewidert.
    “Dieser komische Spuk hat seinen Grund. Begonnen hat alles mit dieser Einladung, die Becky erhalten hat. Wenn wir herausfinden, wer sie ihr zukommen hat lassen, wissen wir mehr!” sagte Lieselotte. Sie war entschlossen, den Absender aufzustöbern.

Nur eine Sage?
     
     
    Im Camp herrschte große Aufregung. Die Nachricht von Beckys rätselhaftem Verschwinden hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet.
    Ganz besonders verzweifelt war das kanadische Mädchenteam, das mit Becky sein beliebtestes und erfolgreichstes Mitglied verloren hatte. Viele konnten die Geschichte von den Werwölfen nicht fassen und hielten sie für einen dummen Jungenstreich.
    Doch mehrere Sportler erinnerten sich, in den vergangenen Nächten das Heulen der Wölfe gehört zu haben. Keiner hatte ihm große Bedeutung geschenkt, denn jeder wußte, daß es in diesem Teil Westkanadas noch Wölfe gab, die für ihre Menschenscheu bekannt waren.
    Zehn Polizisten waren im Einsatz und suchten die Umgebung ab. Sie fanden zwar den Platz, an dem sich die Feuerstelle befunden hatte, aber keine Spur von den Werwölfen oder von Becky. Alle Jungen und Mädchen wurden vernommen, doch die Verhöre ergaben nicht den geringsten Hinweis.
    Lieselotte zwirbelte ihre Nasenspitze. Wer waren die Werwölfe? Verkleidete Menschen? Wenn ja, wer steckte unter den Masken? Konnte es sich um echte Werwölfe handeln?
    Dominik, der auf dem Flug zwei Bücher über Werwölfe studiert hatte, konnte etwas berichten: “Im Jahre 1988 hat eine amerikanische Fernsehanstalt ein Werwolf-Telefon eingerichtet. Die Zuseher konnten anrufen, wenn sie es mit einem Werwolf zu tun bekommen hatten. Es sind in sechs Wochen über 300.000 Anrufe eingegangen. Viele Leute wollten Werwölfe gesehen haben oder von ungeklärten Mordfällen wissen, in die Werwölfe verwickelt waren ... Es scheint also doch Werwölfe zu geben! Wir können nur hoffen, daß sie Becky nichts angetan haben.”
    Axel bekam noch im nachhinein einen Schweißausbruch, wenn er daran dachte, welchem Schicksal er entgangen war. “Aber warum haben sie Becky behalten und mich zurückgebracht?” fragte er.
    Keiner wußte eine Antwort. Lilo hatte einen Verdacht, den sie aber lieber für sich behielt. Möglicherweise war auch ein Unfall geschehen, ein unvorhergesehener Unfall...
    Robert Anderson war völlig fertig. Sein früher so glattes und straffes Gesicht war tief zerfurcht, und er sah um zwanzig Jahre älter aus.
    Als ihm die vier Knickerbocker-Freunde am Abend im Zeltlager begegneten und mit ihm zu reden begannen, kamen ihm fast die Tränen. “Becky ist alles, was ich noch habe. Meine Frau ist tödlich verunglückt, und nun ist meine Tochter weg. Dabei war dieser Zehnkampf ihre Idee! Ich habe schreckliche Angst um sie und ... und ... ich mache mir solche Vorwürfe!”
    “Wieso?” wollte Axel wissen.
    “Weil ich nicht ernst genommen habe, was Becky und du mir erzählt haben. Und weil ich alles ... für eine Sage gehalten habe.”
    “Alles? Was meinen Sie mit alles?” forschte Lieselotte.
    “Ich habe eine kleine Familienchronik verfaßt und dazu die Geschichte meiner Vorfahren bis in das Jahr 1360 zurückverfolgen können. Dabei bin ich auf etwas Seltsames gestoßen.”
    “Was? Mister Anderson, bitte erzählen Sie uns, was Sie entdeckt haben! Wir sind Detektive und haben schon einige Fälle gelöst”, sagte Axel aufgeregt.
    Der Kanadier schien Axel kein Wort zu glauben, lud aber die Bande dennoch in sein Blockhaus ein.
    “Meine Vorfahren stammen aus Rumänien. Damals hießen sie noch Andresku!” begann er.
    Das wußte Axel bereits aus dem Buch, das er am Vorabend durchgeblättert hatte.
    “Die Andreskus haben in der Nähe des Schlosses von Vlad Dracul gelebt. Sagt euch der Name etwas?”
    Dominik hob die Hand und sprudelte los: “Der Sohn dieses walachischen Fürsten, der ,Pfähler', ist das Vorbild für Drakula. Er

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