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Die Knickerbocker Bande 37 - Die giftgelbe Geige

Die Knickerbocker Bande 37 - Die giftgelbe Geige

Titel: Die Knickerbocker Bande 37 - Die giftgelbe Geige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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hatte. Wieder bedrohte er Lilo mit der Pistole. Er brüllte auf Ilona ein.
    Die junge Frau schien sich zu verteidigen und ihm etwas erklären zu wollen. Istvan stutzte. Gelang es ihr, ihn zu überreden, sie freizulassen?
    Istvan schnitt Ilonas Fesseln durch und begann wieder zu schreien. Das Mädchen blickte sich entschuldigend zu Lieselotte um und flüsterte: „Es . es tut mir leid. Aber er zwingt mich, dich wieder zu fesseln.“
    Lilo sank in sich zusammen. Es war alles umsonst gewesen! Nachdem Ilona ihr die Arme auf den Rücken gebunden hatte, wickelte sie die Schnur auch um Lilos Fußgelenke. Wie ein Sack lag das Mädchen nun auf dem Boden.
    Istvan war wieder in den Vorraum gegangen und warf nur hin und wieder einen prüfenden Blick herein.
    „Mach mich los, wir müssen den Kerl ausschalten!“ raunte Lilo Ilona zu.
    „Ich kann nicht!“ erwiderte das Mädchen leise, doch laut genug, daß Istvan es hörte. Er kam herein, packte sie an den Haaren und zerrte sie hinter sich her nach draußen.
    Ilona mußte ihm beim Zerlegen der Möbel helfen. Bald stieß der Mann einen freudigen Schrei aus. Lieselotte bemühte sich zu erspähen, was los war, und sah, daß Istvan einige flache, schwarze Schachteln in der Hand hielt. Schnell öffnete er den Gashahn, und gleich darauf hörte das Oberhaupt der Knickerbocker-Bande die Eingangstür zufallen. Ilona hatte er mitgenommen.
    Zischend strömte das giftige Gas aus den vier Brennöffnungen. Innerhalb weniger Sekunden konnte Lilo es riechen. Ist- van wollte sie umbringen! Sie sollte ersticken. In der kleinen, engen Wohnung würde es nicht lange dauern, bis ihr die Luft ausging.
    Wo blieb nur Dominik?
    Lieselotte versuchte, so wenig wie möglich zu atmen. Sie kämpfte sich auf und sah sich nach einer scharfen Kante um, an der sie ihre Fesseln durchscheuern konnte.
    Nichts!
    Das Mädchen schaffte es, mit gebundenen Beinen durch das Zimmer zu hüpfen. Es wollte versuchen, den Haupthahn abzudrehen.
    Der Gasgeruch wurde immer stärker. Lilo spürte bereits ein Schwindelgefühl in sich aufsteigen. Ihr wurde übel.
    Aber sie war nicht mehr weit vom Herd entfernt. Wenn sie es richtig anstellte, konnte sie vielleicht mit gefesselten Händen nach dem Drehhahn greifen. Lieselotte hüpfte im Retourgang auf den Gasherd zu und fingerte nach dem Rad. Sie bekam Rohre zu fassen und spürte die kühle Wand des Kochgerätes, aber den Hahn erreichte sie nicht.
    In ihrer Verzweiflung sprang sie hoch und schnappte danach. Dabei verlor sie das Gleichgewicht und stürzte zu Boden. Sie prallte mit dem Kopf gegen ein Kästchen und verlor die Besinnung.
    Das Gas strömte weiter aus den Rohren.
    Dominik hatte vor der Parfümerie auf Istvan gewartet, doch dieser war nicht zurückgekehrt. Der Knickerbocker wollte nicht untätig herumstehen und hatte deshalb die Ladentür aufgedrückt. Sofort war die Melodie der Spieldose erklungen.
    Schnell hatte sich Dominik wieder hinter dem Auto versteckt und gewartet. Istvan aber war nicht gekommen. War es ihm egal, ob jemand den Laden betrat? Oder erwartete er jemanden? Oder hörte er das Zeichen nicht?
    Der Knickerbocker putzte eifrig seine Brille, um seine Nervosität etwas in den Griff zu bekommen. Dann lief er wieder zum Ladeneingang, öffnete die Tür und trat ein.
    Mit angehaltenem Atem wartete er ab, was geschehen würde.
    Nichts geschah. Es blieb völlig still.
    Dominik sah, daß die Tür zum Lager nur angelehnt war und stieß sie auf. Schritt für Schritt wagte er sich weiter vor. Es war niemand da.
    Er untersuchte die Kartons und begutachtete die Parfumfla- schen in den Regalen, konnte aber nichts Verdächtiges entdek- ken.
    Nach etwa 40 Minuten, als er schon wieder nach draußen gehen wollte, hörte er Stimmen. Er huschte zwischen zwei hohe Schränke und sah, wie sich die schmale Tür öffnete, die zum Stiegenhaus führte, durch das man zu Frau Boschs Wohnung gelangte.
    Istvan polterte in das Lager. Er hielt einen großen Stapel schwarzer Schachteln in den Händen. Hinter ihm kam Hona, die ständig auf ihn einredete. Istvan drehte sich um und schrie sie an. Die Frau verstummte. Er packte sie am Oberarm und zerrte sie hinter sich her.
    Die Spieluhr-Melodie erklang, als die beiden den Laden verließen. Istvan sperrte ab, aber der Knickerbocker war trotzdem nicht eingeschlossen. Die Tür zum Stiegenhaus stand offen. Er lief hinaus und raste zum Haustor. Er mußte unbedingt sehen, wohin Istvan und Ilona wollten.
    Dominik kam gar nicht auf die Idee, daß

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