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Die Knickerbocker Bande 37 - Die giftgelbe Geige

Die Knickerbocker Bande 37 - Die giftgelbe Geige

Titel: Die Knickerbocker Bande 37 - Die giftgelbe Geige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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verzichte ich gerne!“ dachte Axel. Wozu sollte er sich in einen Raum hocken, in dem er vor lauter Dampf kaum Luft bekam?
    Verdammt! Wenn der Fahrer herauskam und bemerkte, daß sie sich aus dem Staub gemacht hatten, würde er sie verfolgen. Wie konnte er ihn aufhalten?
    Axel schluckte. Er hatte eine Idee.
    Hinter ihm räusperte sich jemand. Ein Mann mit einem ungeheuren Fettbauch deutete Axel zu verschwinden. Der Knickerbocker schlüpfte jedoch aus seinem Bademantel und trat zu dem Wandhaken, an dem auch der Mantel des Taxilenkers hing.
    Der Fettwanst geriet außer sich und begann zu schimpfen. Axel tat, als würde er entsetzlich erschrecken, und riß die beiden Bademäntel zu Boden. Als er sie aufhob, tobte der Mann noch immer. Axel spielte den Zerknirschten, schlüpfte in einen Bademantel und lief davon. Nun trug er den Mantel des Fahrers, an dessen Außentasche mit einer Sicherheitsnadel der Schlüssel zu seinem Kästchen befestigt war. Axel hatte es bemerkt und war deshalb auf die Idee gekommen, die Mäntel zu vertauschen.
    Der Knickerbocker öffnete den Aufbewahrungsschrank und durchwühlte Hose und Jacke des Taxifahrers. Er nahm alle Schlüssel, die Geldtasche und die Ausweise an sich. Schnell zog er sich dann an.
    Endlich stolperte er aus dem Badehaus auf die Straße, wo Poppi und Frau Bosch schon warteten.
    Sie faßten einander an den Händen und stürmten blindlings los. Bald kamen sie an Attilas Auto vorbei, beachteten es aber gar nicht. Als sie in eine Seitengasse einbogen, blieb Axel stehen.
    „Das Taxi . da . das ist es . ich erkenne es an den Rostflecken am Kotflügel, die wie ein Clowngesicht aussehen, und an der scheußlichen hellblauen Farbe!“ rief er. Die Nummerntafel war allerdings ausgetauscht worden, was den Jungen nicht verwunderte.
    „Es fahren Tausende solcher Autos durch Budapest!“ sagte
    Frau Bosch und wollte weiter.
    Axel aber holte die Schlüssel heraus, die er dem Fahrer abgenommen hatte, und begann mit zitternden Fingern zu suchen.
    Der Knickerbocker probierte es mit mehreren Schlüsseln, aber keiner paßte. Ungeduldig wollte ihn Susannas Mutter mit sich fortziehen, aber er wehrte sich standhaft.
    Endlich paßte ein Schlüssel, und die Wagentür sprang auf. Axel kroch in das Innere des Autos und riß das Handschuhfach auf. Leer!
    Er schaute auf die Rückbank. Nichts!
    Er öffnete den Kofferraum. Auch nichts!
    „Aus! Wir müssen weiter, die Gauner folgen uns bestimmt!“ rief Frau Bosch.
    Axel warf enttäuscht die Wagentür zu und folgte der Frau. Sie hatten schon die nächste Gasse erreicht, als er plötzlich kehrtmachte und zurückrannte. Ihm war eingefallen, wo sein Vater manchmal Sachen im Wagen versteckte.
    Er beugte sich vornüber und schaute unter die Vordersitze.

 
     
Schwarze Schachteln
    Nachdem Istvan alle Schränke und Laden ausgeräumt hatte, schien er noch immer nicht gefunden zu haben, wonach er suchte. Er verließ die Wohnung und kehrte mit einem Stemmeisen und einem Hammer zurück. Wie besessen begann er die Möbel zu zertrümmern.
    Lieselotte bebte. Es war einfach schrecklich, dazusitzen und zusehen zu müssen, wie dieser Mann die Wohnung zerlegte. „Dieser Istvan ist vielleicht der Typ mit der Nadel!“ fiel Lieselotte ein.
    Sie mußte etwas unternehmen. Sie konnte nicht anders. Das Superhirn wartete, bis Istvan mit den Möbeln des vorderen Raumes beschäftigt war, und begann dann mit dem Sessel hin und her zu wippen. Ilona verfolgte gespannt, was Lieselotte vorhatte.
    Das Mädchen hörte mit großer Erleichterung und Freude, wie der Stuhl knarrte und ächzte. Das Holz war alt, von Würmern zerfressen und sehr morsch.
    Immer heftiger schaukelte Lieselotte. Stand ihr etwas im Weg, an dem sie sich verletzten konnte, wenn sie umstürzte? Nein, es mußte klappen! Noch einmal Schwung geholt, und jetzt hieß es, Daumen halten.
    Im Vorzimmer splitterte das Holz der Möbel, die Istvan zertrümmerte. Lieselotte nutzte den Krach und ließ sich zur Seite fallen. Der Sessel löste sich in seine Bestandteile auf. Die Fessel lockerten sich, und Lilo konnte sie abstreifen. Nun mußte sie nur noch Istvan überwältigen.
    Ilona gab ihr ein Zeichen, nicht auf sie zu vergessen. Lieselotte überlegte, was sie zuerst machen sollte: den Mann ausschalten oder Ilona befreien? „Sie kann mir helfen!“ dachte das Superhirn und begann die Schnüre aufzuknoten.
    Ein Schrei ließ sie in die Höhe fahren. Istvan stand vor ihr.
    Sie hatte nicht mitbekommen, daß das Lärmen aufgehört

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