Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Knickerbocker Bande - 40 - Die Maske mit glühenden Augen

Die Knickerbocker Bande - 40 - Die Maske mit glühenden Augen

Titel: Die Knickerbocker Bande - 40 - Die Maske mit glühenden Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
Vom Netzwerk:
war sehr überrascht, daß er Deutsch sprach. Er trug ein hellblaues Hemd und ausgewaschene Jeans und gehörte offensichtlich nicht zu den weißen Gestalten.
    Lieselotte fiel es wie Schuppen von den Augen: das war der dritte Mann, den sie vorhin beobachtet hatten.
    “Mein Freund ist da drinnen!” stieß Lilo hervor und zeigte auf die Pyramide mit den geheimnisvollen Skulpturen.
    In diesem Augenblick drang ein langer Schrei aus dem Inneren des Bauwerks.
    Es war Axel. Er schrie um sein Leben.

Rettung in letzter Sekunde
     
     
    Der Mann sah Lieselotte fragend an und wiederholte staunend: “Dein Freund?”
    Lilo nickte.
    Sofort stürzte er los und rannte in die Pyramide. Lieselotte wollte ihm folgen, aber er drehte sich um und deutete ihr, im Garten zurückzubleiben.
    Mit zitternden Knien stand das Superhirn im Eingang der Pyramide und starrte in den Gang. Würde es dem Mann gelingen, Axel zu retten?
    Nein, Lilo hielt es einfach nicht aus, hier herumzustehen und abzuwarten. Sie mußte etwas tun.
    Sie dachte an die weißen Gestalten, die aus den Nischen gestürzt waren, an ihre wehenden Tücher, die Gesicht und Haare verdeckt hatten. Lilo sah die nach ihr greifenden Hände und die bloßen Füße und fühlte fast wieder, wie man sie zu packen versucht hatte.
    Da kam dem Mädchen eine Idee. Falls der Mann Axel befreien konnte, würde ihnen der Einfall die Flucht sehr erleichtern.
    In der Pyramide stand der Anführer mit der Federkrone neben dem Opferstein und holte mit dem Dolch aus.
    Der Knickerbocker war vor Angst wie von Sinnen und zögerte keine Sekunde länger. Er drehte den Kopf und biß mit aller Kraft in den bloßen Arm, der ihn an der Schulter niederdrückte.
    Der Junge biß zu wie ein Hund und ließ nicht ab, als sich sein Peiniger erschrocken zu wehren begann.
    Der Wächter, der ihn an den Beinen festhielt, schaute verblüfft auf und war für einen Moment unachtsam. Schon hatte Axel einen Fuß frei und trat mit voller Wucht gegen sein Schlüsselbein.
    Geschickt entwand er sich den Griffen der beiden Gestalten und sprang auf. Er krachte mit dem Schädel gegen etwas Hartes und erkannte, daß es die Maske war.
    Der Juniordetektiv griff danach. Eigentlich wollte er sich daran über die Köpfe der übertölpelten Männer hinweg schwingen, aber die Seile, an der die Maske hing, waren zu dünn. Sie rissen, und Axel stürzte, mit der Maske in der Hand, auf den Opferstein.
    In dem einsetzenden Tumult gelang es auch den beiden anderen Gefangenen, sich zu befreien und den Wachen die Messer zu entreißen.
    Dann griffen sie Axel an, um ihm die Maske abzunehmen.
    Der Knickerbocker preßte die Maske an sich und zitterte am ganzen Körper.
    Da tauchte ein Mann in einem blauen Hemd auf. Er sah Axel, warf sich gegen die Gestalten, die den Steinquader umringten, und kämpfte sich mit den Fäusten vorwärts.
    Bevor der Junge noch etwas sagen konnte, hatte ihn der Mann schon an den Beinen geschnappt und vom Stein gezogen.
    Er warf ihn wie einen Sack über die linke Schulter und flüchtete.
    Durch sein überraschendes Auftreten glückte es ihm, einen kleinen Vorsprung zu gewinnen.
    Breitbeinig hetzte er durch den Gang. Als er sich dem Ausgang näherte, hörte Axel Lieselotte rufen: “Springen! Vorsicht, ich habe eine Falle aufgebaut!”
    Der Retter schien das Wort Falle verstanden zu haben und verlangsamte seine Schritte.
    Hinter ihnen ertönte das aufgeregte Geschrei Dutzender Verfolger. Messerschwingend kamen sie angerannt, und Axel erkannte entsetzt, daß der Abstand nur noch sehr gering war.
    Da er mit dem Kopf nach hinten über die Schulter des Mannes hing, sah er die weißen Gestalten auf sich zulaufen. Es gab keine Chance, ihnen zu entrinnen.
    Der Mann, der ihn bis jetzt getragen hatte, setzte den Jungen nun ab und schrie: “Spring! Los, spring!”
    Axel sah das Hindernis vor sich, nahm einen kleinen Anlauf und flog darüber hinweg. Sein Retter, der ihm gefolgt war, packte ihn an der Hand und zerrte ihn fort.
    Lilo erwartete sie bereits ungeduldig. So schnell sie nur konnten, rannten sie auf dem gepflasterten Weg zum Ausgang des Parks.
    Hinter ihnen gellten Schreie. Wütende Schreie. Schmerzensschreie.
    Lieselotte grinste zufrieden.
    Neben dem Eingang zur Pyramide hatte sie mehrere umgestürzte Kakteen entdeckt. Da die Pflanzen am unteren Ende keine Stacheln hatten, war es dem Mädchen möglich gewesen, sie anzufassen und in den Gang zu zerren.
    Die riesigen Pflanzen hatten für die bloßfüßigen Gestalten ein

Weitere Kostenlose Bücher