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Die Knickerbocker Bande - 40 - Die Maske mit glühenden Augen

Die Knickerbocker Bande - 40 - Die Maske mit glühenden Augen

Titel: Die Knickerbocker Bande - 40 - Die Maske mit glühenden Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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kamen. Es war mindestens sechs Meter hoch und zeigte zwei Schlangen, die sich ineinander verbissen hatten. Ihre Körper waren nicht geschuppt, sondern gefiedert.
    Das Tor hatte dem Druck der Pflanzen standgehalten, nur ein Vorhang aus Lianen versperrte ihnen den Weg.
    Mit einigen Machetenhieben schlug Doktor Randa ein Loch in den Schlingpflanzenvorhang, durch das die fünf nun das Innere der vergessenen Stadt betraten.
    Gespenstische Stille empfing sie. Das Kreischen der Vögel, das Knacken und Knarren der Bäume, das Rauschen der Blätter, das Brüllen der Affen und das Surren und Summen der Insekten im Dschungel waren verstummt.
    Eine besonders mächtige Liane strich über Axels Schulter und glitt an seinem Oberkörper hinab. Der Junge wollte sie zur Seite schieben, aber sie schwang zurück und prallte gegen seinen Arm.
    Axel schrie auf. Von oben herab hatte sich eine fast armdicke Schlange herabgelassen, die ihn aus gelben Augen anstarrte. Die gespaltene Zunge sauste bedrohlich aus dem Maul, und der flache, aber breite Kopf schnellte wie ein Pfeil nach vorn. Es war zu spät, dem Tier auszuweichen!
    Die Schlange biß den Jungen nicht, sondern legte sich um seinen Hals. Bevor er sie abschütteln konnte, spürte er, wie sich ihre Muskeln zusammenzogen und ihm die Luft abschnürten.
    Er rang nach Atem und gab dabei schaurig röchelnde Laute von sich. Die Augen traten ihm aus den Höhlen, als er verzweifelt versuchte, sich aus der tödlichen Umschlingung zu lösen.
    Entsetzt und völlig hilflos mußten seine Freunde mitansehen, wie ihr Kumpel von der Bestie erwürgt wurde.
    Da sprang Doktor Randa auf Axel zu und packte die Schlange knapp hinter dem Kopf. Er wollte schon mit der Machete zuschlagen, als Axel das Gleichgewicht verlor und zu Boden gerissen wurde.
    Der Schlangenkopf entglitt dem Archäologen, und die Boa verdoppelte ihre Anstrengungen. Immer mehr Windungen legten sich um Axels Körper.
    Als Doktor Randa abermals nach ihrem Kopf griff, riß sie das Maul auf und fuhr zischend an seine Hand. Erschrocken zog er sie zurück. Axels Gesicht war inzwischen tiefrot geworden. Er hatte das Gefühl, bald zu platzen.
    Mit letzter Kraft wälzte er sich auf dem Boden und kämpfte gegen die Schlange, die ihm mehr und mehr die Luft nahm. Es war ein aussichtsloser Kampf, den er führte.

Der Jaguar
     
     
    Es raschelte über Lilo, Poppi und Dominik, und eine große dunkle Masse glitt durch die Nacht und setzte nur wenige Meter von ihnen entfernt auf. Es war ein Jaguar.
    Sein schwarzes Fell glänzte im Licht des aufgehenden Mondes. Die grüngelben Augen funkelten. Das stolze Tier warf den Kopf in den Nacken und gab ein lautes, furchterregendes Brüllen von sich.
    Den drei Juniordetektiven stockte der Atem. Sie standen wie angewurzelt da und fühlten sich doppelt hilflos. Sie konnten weder ihrem Kumpel noch sich selbst helfen.
    Der Jaguar blieb geduckt, jederzeit zum Angriff bereit. Er schien hungrig zu sein, und deshalb war es ihm sicher gleichgültig, ob seine Beute auf vier oder auf zwei Beinen unterwegs war.
    Nun entblößte das Tier seine gebogenen langen Reißzähne und ließ die Knickerbocker einen Blick in seinen tiefen Rachen werfen. Es war noch unentschlossen, wer sein erstes Opfer sein sollte.
    Hinter Dominik ertönte ein scharfes Zischen, doch der Junge wandte sich nicht um.
    Plötzlich war der Jaguar wie ausgewechselt. Er versuchte, sich mit der Hinterpfote am Hals zu kratzen, erreichte die Stelle aber nicht. Seine großen wachen Augen wurden mit einem Mal schläfrig. Die Lider schlossen sich, und er sank bewußtlos zu Boden.
    Ein zweites Zischen ertönte, und einige Sekunden später löste die Schlange ihre tödliche Umarmung. Ihr mindestens acht Meter langer Körper ruhte reglos auf dem nach Luft japsenden Axel.
    Doktor Randa packte den Körper der Boa und zog ihn zur Seite. Er half Axel auf die Beine und tastete seinen Brustkorb ab.
    Noch immer rang der Knickerbocker nach Luft, und nach und nach gelang es ihm, etwas Sauerstoff in die Lungen zu bekommen.
    “Alles in Ordnung?” erkundigten sich seine Freunde besorgt. Axel nickte nur stumm.
    “Was ist bloß mit den Tieren los?” fragte Poppi und blickte von dem schlafenden Jaguar zu der betäubten Schlange, deren Kopf und Schwanzende kaum merklich zuckten.
    “Seht nur, die Dornen!” rief Lieselotte. “So ein Stachel lag doch neben Dominik, als er die Wahnvorstellungen hatte!”
    Der Archäologe betrachtete den Hals des Jaguars und murmelte angespannt:

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