Die Knickerbocker Bande 42 - 13 blaue Katzen
ein.
„Seltsam, war von außen doppelt abgesperrt!“ grunzte er. „Das machen wir nur, wenn Gäste ein paar Tage verreisen, aber ihr Gepäck im Hotel lassen.“ Er blickte sich um. „Es wurde Feueralarm gegeben, aber hier brennt nichts. Habt ihr vielleicht geraucht?“
„Natürlich nicht!“ riefen die Mädchen.
„Verdammte Anlage, nichts wie ein Fehlalarm nach dem anderen!“ brummte der Mann und zog ab.
Nachdem er auch die Jungen befreit hatte, trafen die Freunde einander auf dem Gang. Sie klatschten und lachten zufrieden: „Jääää! Vier Knickerbocker lassen niemals locker!“
Mit dem Taxi fuhren sie nun zum Canon Drive Nummer 12.076. Als sie aus dem Wagen stiegen, sahen sie, daß das Tor geschlossen war und weit und breit keine Autos parkten. Das beruhigte sie ein bißchen.
Lilo erinnerte sich, daß Axel von jemandem beobachtet worden war. Daher beschlossen sie, nicht über das Tor zu klettern. Sie liefen den Zaun entlang und suchten nach einem zweiten Zugang – allerdings erfolglos.
Der Zaun stand durchgängig unter Strom und war an der Oberseite mit Stacheldrahtrollen versehen.
Poppi war es, die doch noch eine Möglichkeit fand, auf das Grundstück zu gelangen. „Wir machen es wie Hunde! Wir buddeln uns unten durch.“
Die Knickerbocker hatten vorhin eine Mulde entdeckt, zu der sie nun zurückkehrten. Sie mußten nur noch ein wenig Erde entfernen und konnten bald auf dem Bauch durch das Loch unter dem Zaun in den Garten rutschen.
Fast gleichzeitig gingen die vier Taschenlampen an.
Poppi drehte sich noch einmal um und untersuchte die Mulde, durch die sie gekrochen waren. Sie zeigte auf die lockere Erde am Rand der Vertiefung und sagte: „Dieses Loch hat ein Hund gegraben, seht ihr?“
Schritt für Schritt schlichen sie nun durch den düsteren Park. Zwischen den Baumstämmen und Sträuchern blitzten manchmal die schwachen Leuchten über dem Kiesweg auf. An ihnen konnten sich die Junior-Detektive orientieren.
Irgendwo gab ein Hund ein müdes Bellen von sich.
In Poppi erwachte die Tierschützerin. Vielleicht hatte Mister Wintrop einen Hund gehabt, der jetzt ganz allein irgendwo lag und um sein Herrchen trauerte.
„Kommt mit!“ flüsterte sie ihren Freunden zu und lief in die Richtung, aus der das Bellen drang.
Links von ihnen erhoben sich die weißen Außenmauern der Villa. Die Knickerbocker stießen auf einen gepflasterten Fahrweg im Rasen.
Sie folgten dem Weg, der sie in den hintersten Winkel des Anwesens führte. Völlig versteckt stand dort ein niederes Gärtnerhaus mit einer großen Garage. Daneben stießen sie auf einen Zwinger mit hohen Gittern.
Ein schwarz-weißer Bobtail erhob sich, als er sie sah, und kam schwanzwedelnd an die Umzäunung. Er wirkte schläfrig und hatte Mühe, sich auf den Pfoten zu halten.
Poppi näherte sich langsam dem Gitter und redete dabei auf das Tier ein.
Der Bobtail setzte sich auf sein dickes Hinterteil und hob die rechte Pfote, als wollte er Poppi begrüßen.
Schließlich ging das Mädchen in die Hocke und streckte die Hand durch die Maschen. Es streichelte den Hund und kraulte ihn am Kopf, was er mit wohligem Brummen über sich ergehen ließ.
„Der Arme! Wenn Mister Wintrop so krank war, hat er sich bestimmt nicht um ihn kümmern können“, piepste Poppi.
Lilo zeigte auf das Gärtnerhaus. „Vielleicht wohnt da jemand, der den Hund versorgt. Oder er gehört überhaupt dem Gärtner.“
„He, was sagt ihr dazu?“ rief Axel. Er kniete an einer Ecke des Hundezwingers und deutete auf eine Metallsäule. Darunter standen zwei Schüsseln, von denen eine mit Wasser gefüllt war. Die andere war bis auf wenige eingetrocknete Hundeflockenreste leer.
Lilo konnte es nicht glauben. „Ein Futterautomat! Der Hund wird von einer Maschine gefüttert!“
„Streichelautomaten sehe ich allerdings keinen“, stellte Poppi fest. „Und einen Gassi-Automaten auch nicht. Das arme Tier kann doch nicht für immer da drinnen bleiben, oder?“
„Mister Wintrops Sohn wird sich bestimmt seiner annehmen“, meinte Dominik geschwollen.
Poppi befriedigte diese Antwort ganz und gar nicht.
Lieselotte war inzwischen an das Häuschen herangeschlichen und spähte durch ein Fenster. Da sie keinen Hinweis auf einen Bewohner entdecken konnte, leuchtete sie mit der Taschenlampe hinein.
„Leer! Die Zimmer sind leer!“ staunte sie.
„Die Garage nicht!“ meldete Dominik. „Es steht ein Wagen drinnen, der mit einer Plane zugedeckt ist!“
Lilo ging sofort zur
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