Die Knickerbocker Bande 43 - Die rote Mumie kehrt zurück
Pyramide ist kein Abenteuerspielplatz. Ist das klar genug?“
„Ja, Herr Oberlehrer!“ gab Lilo bissig zurück.
Pierre verschwand im Küchenwagen.
Vom Lärm alarmiert, kam Professor Sabaty aus seinem Wohnwagen. Seine Sorgen standen ihm ins Gesicht geschrieben.
„Sollen wir ihm alles erzählen?“ fragte Axel leise.
Lieselotte überlegte kurz und schüttelte dann den Kopf. Es gäbe bestimmt großen Krach, wenn der Professor bemerkte, daß die Knickerbocker in seinen geheimen Unterlagen gelesen hatten.
Professor Sabaty besah sich Axels Knöchel: „Du mußt unbedingt ins Krankenhaus. Ein Röntgen muß klären, ob der Knöchel gebrochen ist.“
„Krankenhaus?“ Frau Klingmeier war nicht begeistert von diesem Gedanken. Es lag ziemlich weit weg, und außerdem war es überfüllt.
Der Professor hatte noch eine andere Idee: „Ich werde Ihren Sohn zu Frau Dr. Manzini bringen. Sie ist die Frau des Kollegen, der mich heute besucht hat. Sie ist Ärztin, ich weiß gar nicht, wieso sie den Beruf nicht mehr ausübt. Aber bestimmt kann sie einen ersten Blick auf Axels Knöchel werfen.“
Frau Klingmeier nickte ihm dankbar zu.
„Ich muß Sie allerdings bitten hierzubleiben, denn Professor Manzini wird mir wichtige Unterlagen bringen. Würden Sie diese in Empfang nehmen?“
Axels Mutter erklärte sich sofort bereit. Der Rest der Bande blieb im Lager. Professor Sabaty wollte nämlich nicht, daß einer der Juniordetektive mitkam. Er murmelte etwas von „lieber einen Sack voll Flöhe hüten“.
Nach einer guten halben Stunde Autofahrt erreichten Axel und der Professor das schlichte Häuschen mit einem ziemlich großen, verwilderten Garten.
Sie mußten ziemlich lange warten, bis auf das Klopfen des Professors geöffnet wurde.
Vor ihnen stand eine sehr kräftige Frau, die einen grauen Hosenanzug trug. Ihr Haar war fast weiß und kurz geschnitten.
Sie sprach den Professor auf Ägyptisch an.
Professor Sabaty stellte sich auf Deutsch vor und sagte: „Ich leite das Projekt an der Ceana-Pyramide und stehe in Kontakt mit Ihrem Mann. Er war mein Lehrer, und ich habe eine Weile mit ihm bei Ausgrabungen gearbeitet.“
Dr. Manzini runzelte argwöhnisch die Stirn.
„Ich erinnere mich, daß mein Mann etwas erwähnt hat. Aber was wollen Sie hier? Sie treffen ihn im Ägyptischen Museum in Kairo an. Er wünscht es nicht, privat gestört zu werden.“
Freundlich klingt die nicht gerade, dachte Axel. Er machte sich schon Sorgen, wie sie wohl vorgehen würde, wenn sie seinen Knöchel untersuchte. War sie da auch so grob wie beim Reden?
Professor Sabaty erklärte ihr, wieso er gekommen war, und das Gesicht der Frau hellte sich etwas auf.
„Kommen Sie herein!“ forderte sie die beiden auf.
Axel mußte sich auf den Professor stützen, weil er auf dem rechten Fuß überhaupt nicht mehr auftreten konnte.
Dr. Manzini führte sie in ein kleines Wohnzimmer, das mit einfachen Korbmöbeln eingerichtet war. Axel mußte sich setzen und sein Bein auf ihren Schoß legen.
Vorsichtig betastete sie das geschwollene Gelenk.
Axel stöhnte vor Schmerz auf. Er biß die Zähne zusammen, aber es war wirklich mehr, als er ertragen konnte.
„Ich fürchte, der Weg ins Krankenhaus bleibt Ihnen nicht erspart“, sagte sie. „Es kann eine ganz besonders starke Zerrung, aber auch ein Bruch sein. Es muß unbedingt ein Röntgen gemacht werden.“
„Gut. dann fahren wir gleich weiter!“ entschied der Professor.
Unter ihnen polterte es. Es hörte sich an, als wäre etwas Schweres umgefallen.
„Was war das?“ fragte Professor Sabaty erstaunt.
Dr. Manzini hob eine Augenbraue. „Das kommt hier häufig vor. Es muß eine Erdbewegung sein. Wir haben uns schon daran gewöhnt!“
„Ist das Haus unterkellert?“ wollte der Professor wissen.
„Nein, wieso?“
„Es klang, als wäre etwas im Keller umgestürzt!“ meinte Professor Sabaty.
„Ich sagte Ihnen schon, es handelt sich um Bewegungen im Boden. Sehen Sie sich die Risse in den Wänden an, dann wissen Sie alles!“ Frau Manzini deutete auf die dunklen Spalten, die sich vom Boden bis zur Decke durch die Mauern zogen.
„Äh. wenn ich ohnehin nach Kairo muß, könnte ich mir die Unterlagen gleich bei Ihrem Mann direkt abholen“, fiel dem Archäologen ein. „Würden Sie ihn bitte anrufen und es ihm ausrichten?“
Dr. Manzini versprach es und brachte Axel und den Professor zur Tür.
Als sie sich verabschiedeten, krachte es wieder unter ihnen.
„Wir übersiedeln zum Glück bald. Doch viel
Weitere Kostenlose Bücher