Die Knickerbocker Bande 43 - Die rote Mumie kehrt zurück
vor einer halben Stunde die Pyramide für gesperrt erklärt. Er überlegt sogar, die Ausgrabungen zu beenden und den Durchbruch wieder zu verschließen. Warum, hat er nicht gesagt, aber wahrscheinlich ist die Pyramide doch baufälliger als sie aussieht.“
Er scheuchte die Juniordetektive in den Jeep und ließ den Motor an.
Axels Knöchel war dick angeschwollen und hatte sich bläulich-lila verfärbt.
„Hoffentlich ist er nicht gebrochen“, meinte Lilo.
Dominik drehte sich noch einmal um und warf einen Blick zurück zu der Pyramide.
„Halt. bleib stehen. bitte. sofort!“ schrie er.
Krach
Pierre trat so heftig auf die Bremse, daß die vier Juniordetektive nach vor geschleudert wurden. Stöhnend rappelten sie sich wieder hoch.
„Der Mumienmann. er steht vor der Pyramide. Er steckt hinter allem. Wir müssen ihn schnappen!“ Dominik war so aufgebracht, daß er kaum Luft bekam.
Pierre trat auf das Gaspedal, so daß sich die Reifen durchdrehten und riesige Sandwolken aufwirbelten.
„He, hör auf, wir sehen nichts!“ beschwerte sich Lieselotte. Außerdem drang ihr der Sand in Nase und Augen, und sie mußte niesen und husten.
Der Koch versuchte vergeblich, den Wagen in die andere Richtung zu lenken. Der Jeep schlingerte durch den Sand und kippte fast nach links.
„Bist du wahnsinnig?“ brüllte Axel. Er hatte große Mühe, seinen verletzten Fuß halbwegs zu schützen. Schon der leichteste Stoß jagte ihm einen höllischen Stich durch den Knöchel.
Endlich hatte Pierre den Wagen gewendet. Die Sandwolke senkte sich und gab den Blick auf die Pyramide wieder frei.
Der Mumienmann war verschwunden.
„Bist du sicher, daß du dich nicht geirrt hast? Ich habe vorhin auch geglaubt, die Mumien bewegen sich“, sagte Lieselotte zu Dominik.
„Ganz sicher, er war es!“ beteuerte ihr Kumpel.
Pierre stellte den Motor ab. „Darf ich auch erfahren, was ihr erlebt habt? Oder gehöre ich zu der Gruppe von Erwachsenen, die ihr lieber nicht in eure Geheimnisse einweiht?“
Lilo wollte schon anfangen zu erzählen, als ihr Axel einen Stoß mit dem Ellbogen versetzte. „Nicht, er kennt den
Mumienmann!“ raunte er ihr zu. „Ich glaube sogar, daß er jetzt absichtlich so ein Theater mit dem Wagen aufgeführt hat, damit der Typ verschwinden konnte.“
Lilo mußte also eine gute Ausrede finden: „Äh. wir. also. in der Pyramide haben wir ein bißchen Mumienerwachen gespielt. Und verstecken. Wo ist die Mumie? Verstehst du?“ stotterte sie herum.
Pierre war anzusehen, daß er ihr kein Wort glaubte.
Er machte ein beleidigtes Gesicht und ließ den Motor an. Er wartete noch kurz, ob nicht doch einer der vier Freunde reden wollte. Aber alle vier schwiegen.
Im Lager wurden die Knickerbocker von Axels Mutter bereits ungeduldig erwartet. „Wo wart ihr so lange? In dieser Hitze eine Wanderung durch die Wüste zu unternehmen, ist doch verrückt!“
Pierre sprang aus dem Jeep: „Wanderung durch die Wüste? Daß ich nicht lache. Die vier waren trotz aller Verbote in der Pyramide. Vielleicht sollten Sie Ihrem fernen Herrn Sohn einmal beibringen, daß er sich hier nicht auf einem Kinderspielplatz befindet!“
Frau Klingmeier sah Axel streng ein. „Ist das wahr?“
„Ja, aber. wir können es erklären. und vor allem. es ist wichtig. Professor Sabaty. wir haben ihm etwas Wichtiges zu sagen!“ stotterte Axel herum.
„Junger Mann, ich habe dir auch etwas Wichtiges zu sagen. Ich will dich daran erinnern, daß ihr mir vor zwei Tagen hoch und heilig versprochen habt, euch an meine Verbote zu halten. Dir hattet gestern die Erlaubnis für die Pyramide.“
Axels Mutter regte sich sehr auf. Ohne genau zu wissen, was sie erlebt hatten, wußte sie, in welch große Gefahr sich die vier begeben hatten. Die Pyramide war als Labyrinth gebaut, in dem jeder Grabräuber sein Ende finden sollte.
Axel wußte, daß jetzt nur eines half. Er ließ sich aus dem Auto gleiten und humpelte auf seine Mutter zu. Die
Schmerzen waren so schlimm, daß er auf halbem Weg zu Boden sank.
„Um Himmels willen, was ist los?“ Besorgt begutachtete Frau Klingmeier den angeschwollenen Knöchel. Er hatte bereits Ähnlichkeit mit einem Ballon. „Du mußt sofort zu einem Arzt. Der Knöchel kann gebrochen sein!“ Auf die Fortsetzung der Strafpredigt hatte sie zum Glück vergessen.
Pierre warf den Knickerbockern einen strengen Blick zu: „Haltet euch aus allem raus. Und nehmt Warnungen ernst!“
„Welche Warnungen?“ wollte Lilo wissen.
„Eine
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