Die Knickerbocker Bande 43 - Die rote Mumie kehrt zurück
aufgestellt.
„Das gibt es nicht. verlier nicht die Nerven.!“ sagte sich Lilo immer wieder vor. Ausgang aus dieser Kammer sah sie jedenfalls keinen.
Auch die anderen hatten die Armee der Mumien entdeckt. Dominik rang nach Atem, Axel zitterte so heftig, daß er kein Wort herausbrachte, und Poppi verbarg das Gesicht in den Händen.
Die Knickerbocker erwarteten jeden Augenblick die Rote Mumie. Was würde sie mit ihnen tun? Hatte sie Axel in diese schaurige Kammer gebracht?
„Der Mumienmann. er kann als normaler Mensch herumgehen. ist aber in Wirklichkeit eine Mumie. er wird auch aus uns Mumien machen“, stammelte Poppi.
So unglaublich, so irrwitzig, so gruselig es klang, es erschien den vier Freunden durchaus möglich.
Wieder herrschte rund um sie diese beängstigende Stille.
Was war mit der Roten Mumie geschehen?
Sekunden verstrichen.
Es wurden Minuten daraus.
Lilo zuckte.
Die in Stoffstreifen gewickelten Körper schienen sich aufzurichten und die Arme zu heben. Sie kamen auf das Superhirn zu.
„Nein!“ schrie Lieselotte. „Nein, bleibt weg!“
„Lilo. was ist. was ist los?“ Axel riß sie am Hosenbein.
Lilo kniff die Augen zusammen. Erst jetzt bemerkte sie, daß sie die ganze Zeit auf die Mumien gestarrt hatte. Dadurch hatten ihre Augen begonnen, ihr einen Streich zu spielen.
Die grau-braunen Körper lehnten noch immer an der Wand.
„Die Rote Mumie ist weg!“ meldete Dominik aufgeregt. Er leuchtete zum Beweis in den Gang. Er war leer.
„Raus jetzt.!“ entschied Lilo.
„Aber wenn die Mumie draußen wartet?“ fragte Poppi ängstlich.
„Dann. dann. ich überleg mir was, wenn es so weit ist. Hier bleibe ich keine Sekunde länger!“ schnaufte Lieselotte.
Sie half Axel auf die Beine und sagte: „Durch den Gang mußt du auf einem Bein hüpfen. Dann stützen wir dich!“
Von Meter zu Meter wuchs ihre Angst und Anspannung. Poppi hatte natürlich recht. Die Rote Mumie konnte im Hauptgang lauern.
Was hatte sie vor?
Wieso verfolgte sie die Bande?
Warum war sie aufgetaucht?
Lilo hatte die Stelle erreicht, wo der schmale Durchschlupf in den breiten Gang mündete. Sie sprang einfach hinaus und stieß einen lauten Schrei aus. Das machte ihr Mut. Sie stand gebückt wie ein Ringer zu Beginn des Kampfes und stützte sich mit den Händen auf den Knien ab. Die Taschenlampe hatte sie unter den rechten Arm geklemmt.
Der Gang war leer.
„Kommt weiter!“ trieb sie ihre Freunde an.
Dominik und das Superhirn nahmen Axel in die Mitte, so kamen sie flotter voran.
Sie kämpften sich die Treppe nach oben und fieberten dem Augenblick entgegen, in dem sie in den langen Tunnel blicken konnten.
War die Rote Mumie dort?
Lilo zählte auf der letzten Stufe bis drei und sprang dann wieder mit einem Schrei in den Gang.
Keine Mumie.
„Schnell, so schnell wie möglich!“ kommandierte sie.
Sie bildeten eine Viererreihe und hakten dazu die Arme ineinander. So konnte Axel schneller vorankommen, und jeder fühlte sich sicher. Tauchte die Mumie auf, stand sie einer harten Kette aus Knickerbockern gegenüber.
Meter für Meter wurde ihre Erleichterung größer.
Sie hatten es bald geschafft. Das helle Licht wurde immer deutlicher. Sie krochen durch das Loch in der Steinmauer und fielen in den heißen Sand.
Gerettet!
Keuchend kauerten sie da und waren eine Weile unfähig, etwas zu sagen. Die Ereignisse wirbelten durch ihren Kopf wie Puzzlesteine, die jemand in die Luft geworfen hatte.
Was hatte das alles nur zu bedeuten?
Dominik deutete auf die braunen Spuren an seinem Arm. „Die stammen von der Hand der Mumie. Ich schwöre euch, sie war echt. Sie hatte weder Muskeln noch Haut. Aber ihr Griff war so hart wie eine Zange. Ich habe die Knochen gespürt und ihren Gestank gerochen. Es war schrecklich.“
Vor Lilos Augen bewegten sich noch immer die anderen Mumien. Noch nie zuvor hatte sie so viele auf einmal gesehen.
„Der Mumienmann. er ist der Schlüssel zu vielem. Er kennt die Antworten“, murmelte sie.
Ob er auch etwas über die Wesen in der Grabkammer wußte?
Das Geräusch eines Autos ließ die vier aufschrecken.
Der Jeep des Professors tauchte neben einer Sanddüne auf.
Wenn Professor Sabaty sie hier fand, gab es bestimmt großen Krach. Aber es blieb keine Zeit mehr, sich zu verstecken. Der Wagen hielt, und die Fahrertür wurde aufgerissen.
„Pierre!“ rief Lieselotte überrascht.
„Ich wußte es. ich habe es geahnt. Was habt ihr hier zu suchen?“ schimpfte der Koch. „Der Professor hat
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