Die Knopfmacherin
alles für dich tun.«
»Wirklich alles?« Katharina setzte eine flehende Miene auf.
»Alles, was in meiner Macht steht.«
Noch einen Moment lang zögerte sie. Dann, als müsste sie sich dazu zwingen, raunte sie: »In das Haus meines Onkels hat sich ein Weibsbild eingeschlichen. Ich bin sicher, dass sie ihm zu Willen ist, sonst würde er nicht mit dem Gedanken spielen, ihr die Werkstatt zu vermachen. Dabei sind Mutter und ich die einzigen Familienmitglieder, die er noch hat.«
Sie verzog das Gesicht und schaffte es sogar, ein paar Tränen hervorzupressen. »Das Schlimmste daran ist jedoch, dass damit auch unsere Hochzeit in Gefahr ist. Immerhin sollte ich die Werkstatt erben. Ich!«
Schluchzend warf sie sich an Lohweihes Brust. Hinter dessen Stirn begann es zu arbeiten. Solange Katharina die Erbin des Goldknopfmachers war, war sie eine gute Partie für ihn. Doch wenn es stimmte, was sie sagte, und ihr Onkel eine andere vorzog?
»Wenn Ihr sie aus dem Haus meines Onkels vertreiben würdet …«, Katharina blickte ihn verlangend an, »wäre dies der größte Liebesbeweis, den Ihr mir machen könntet. Dann wäre ich sogar bereit, Euch das zu geben, was Ihr so lange schon ersehnt.«
Lohweihe war sprachlos. Obwohl er in der Nacht zuvor im Hurenhaus gewesen war, entfachte dieses Angebot augenblicklich das Feuer in seinen Lenden.
Als Katharina sah, wie er sich über die Lippen leckte, erhob sie sich und ergriff seine Hand. »Ich bin sogar bereit, es Euch gleich zu geben, wenn Ihr dieser kleinen Hure noch heute eine Tracht Prügel verpasst.«
Lohweihe packte ihre Hand, als wäre sie ein rettendes Seil, das ihn mitten aus einer reißenden Flut ziehen würde. Er zitterte gar vor Aufregung, als sie in der Schlafkammer von Katharinas Mutter ankamen.
»Was wird deine Mutter dazu sagen?«, krächzte er, denn sein Mund war auf einmal staubtrocken.
»Wie Ihr seht, ist sie nicht im Haus. Wahrscheinlich streitet sie mit meinem Onkel um die Werkstatt. Ich versichere Euch, dass sie ebenfalls mehr als zufrieden sein wird, wenn dieses Weibsstück verschwunden ist.«
Damit ließ sich Katharina auf das Bett sinken und zog ihren Rock hoch.
Angesichts ihrer milchweißen Schenkel ließ Lohweihe sich nicht lange bitten. Rasch entledigte er sich seiner Schamkapsel und der Beinkleider und legte sich auf sie. Nachdem er ihr den Rock noch ein Stück höher gezogen hatte, spreizte er ihr die Schenkel und drang mit einem lustvollen Stöhnen in sie ein.
Katharina schrie kurz auf, biss sich dann aber auf den Handrücken, damit die Knechte draußen nichts mitbekamen. Lohweihe bewegte sich hastig, während Katharina die Tränen zu verbergen versuchte, die ihr in die Augen schossen. Offenbar hatten die Mägde recht, wenn sie behaupteten, dass es furchtbar schmerzte, wenn man seine Unschuld verlor.
Als er schließlich keuchend auf sie sank und sein Gesicht an ihrem Hals barg, schloss sie die Augen. Das Pulsieren seines Gliedes spürte sie kaum unter dem Brennen zwischen ihren Schenkeln. Aber der Gedanke, dass er nun verpflichtet war, Melisande etwas anzutun, hellte ihr Gemüt sofort wieder auf.
Du wirst schon sehen, was du von deinen Angriffen auf mich hast, dachte sie boshaft, als sie zuließ, dass Lohweihe seine Lippen auf ihre presste.
Während sie den ganzen Tag über an den Knöpfen arbeiteten, wirbelten die absurdesten Ideen durch Melisandes Kopf. Als sie und ihre Schwester noch klein waren, hatte ihre Mutter ihnen manchmal Geschichten von strahlenden Rittern erzählt, die loszogen, um eingesperrte Prinzessinnen zu befreien.
Dass Ritter nicht für Knopfmachertöchter stritten, hatte sie recht bald herausgefunden. Wer sonst könnte Alina befreien?, überlegte sie fieberhaft.
Ein Läuten an der Tür ließ sie zusammenzucken. Rasch reckte sie den Hals und erblickte zu ihrem großen Entsetzen ein blaues Frauengewand vor der Pforte.
»Heilige Jungfrau, steh uns bei«, murmelte sie. »Das ist Marga!«
Bernhard ließ vor Schreck das Werkzeug fallen und erhob sich ebenfalls. »Früher oder später wird sie es sowieso erfahren«, murmelte er finster. »Es wäre falsch, ihr die Krankheit ihres Bruders zu verschweigen.«
Melisande zuckte skeptisch die Achseln. »Wirklich? Marga wird mich sicher noch heute von hier vertreiben. Was soll denn dann aus unserem Auftrag werden? Wenn Meister Ringhand wieder gesund ist, wird er sicher erwarten, dass wir mit den Tuchmacherknöpfen fertig sind.«
Bernhard seufzte. »In Ordnung, diesmal werde ich
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