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Die Knopfmacherin

Die Knopfmacherin

Titel: Die Knopfmacherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corinna Neuendorf
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was Alina erlebt hat, ist es höchste Zeit, dass sie von diesem furchtbaren Ort fortkommt. Dass Fritz hier aufgetaucht ist, ist ein gutes Zeichen. Gott ist auf unserer Seite.«
    Damit ging sie zu den Haken, an denen die Mäntel hingen, und warf sich einen davon über. Einen zweiten verstaute sie darunter, denn gewiss besaß Alina nichts, was sie vor der Kälte schützte.
    Lohweihe wollte sich gerade für die Nacht im Hurenhaus ein sauberes Hemd überziehen, als jemand gegen seine Tür hämmerte. Wer konnte zu dieser Zeit etwas von ihm wollen?
    »Ich komme«, brummte er ungehalten, als sich das Klopfen wiederholte.
    Rasch zog er das Hemd und danach seinen wattierten Waffenrock über und ging zur Tür. Die Wunde an seinem Arm brannte noch immer, und auch mit seinem Gemächt stand es nicht zum Besten. Nur gut, dass ich es meiner kleinen Braut schon besorgt habe, schoss es ihm durch den Sinn, dann öffnete er die Tür.
    Bei dem Mann, der gerade die Faust hob, um erneut gegen das Holz zu hämmern, handelte es sich nicht um einen seiner Leute. Lohweihe blickte in das Gesicht des Gefolgsmannes des Grafen Lichtenfels.
    »Ihr solltet besser mitkommen.«
    »Was habt Ihr hier zu suchen?«, fragte Lohweihe erstaunt. Bisher war er diesem Rächer und Lux Rapp gegenüber nur als Namenloser aufgetreten. Wie hatte der Kerl ihn gefunden?
    »Was gibt es?«
    »Unser Mann hat Joß Fritz ausgemacht. Wir sollten uns besser auf den Weg machen, ehe uns der Vogel entwischt.«
    Joß Fritz war in der Stadt? Lohweihe konnte diese Dreistigkeit nicht fassen. »Seid Ihr sicher?«, hakte er noch einmal nach.
    »Unser Mann ist es.«
    »Euer Mann …«
    »Redet nicht lange und kommt«, beendete Rächer das Zaudern. »Wenn er es nicht ist, haben wir es immerhin versucht.« Damit wandte er sich um.
    Wenig später holte Lohweihe ihn am Stall ein. Rapp und Rächer saßen bereits auf ihren Pferden.
    »Wollen wir denn keine Soldaten mitnehmen?«, fragte der Hauptmann.
    »Das wird nicht nötig sein.« Der Vertraute des Grafen deutete auf das Schwert an seiner Seite. »Wir drei sollten mit dem Kerl fertig werden, nicht wahr, Rapp?«
    Die Antwort des in Gedanken versunkenen Landsknechts bestand aus einem knappen Murmeln.
    »Was ist mit ihm?«, fragte Lohweihe, während er sich in den Sattel schwang.
    Die Pferde tänzelten bereits unruhig, als wüssten sie, worum es ging.
    »Er freut sich auf seine bevorstehende Freilassung, nehme ich an.« Maximilian Rächer blickte zu Lux hinüber, der noch immer nicht so recht mitzubekommen schien, was sie redeten. »Wenn wir Fritz in dieser Nacht schnappen, wird der Bischof ihm all seine Vergehen vergeben.«
    »Und wo soll sich Fritz aufhalten?«
    »Im Hause des Knopfmachers Ringhand«, antwortete Rächer, dann wendete er abrupt sein Pferd.
    Vor Schreck vergaß Lohweihe beinahe, nach den Zügeln zu greifen. Der Knopfmacher Ringhand war der Onkel seiner Verlobten! War es möglich, dass der Meister mit dem Aufständischen paktierte?
    Während er sein Pferd antrieb, kam ihm auf einmal eine andere unheilvolle Erinnerung in den Sinn. Auch die Leute in Udenheim waren Knopfmacher gewesen. Sie zu töten war ihm nicht schwergefallen, doch Katharinas Onkel? Zwar spekulierte die Mutter seiner Verlobten auf die Werkstatt ihres Bruders, doch ein Mord an dem Mann würde großes Aufsehen in der Stadt erregen. Zu großes Aufsehen, und gewiss würde er deswegen ins Gerede kommen.
    Vielleicht irrt sich Rapp auch, dachte er. Immerhin geht es ihm langsam an den Kragen. Lange wird sich der Bischof die Sache nicht mehr mit anschauen.
    Am Haus des Knopfmachers angekommen, fanden sie alle Fenster hell erleuchtet vor.
    »Ist da wer?«, fragte Rächer, während er sein Schwert aus der Scheide zog.
    Lohweihe tat es ihm gleich. Rapp, dem es nicht erlaubt worden war, eine Waffe zu tragen, hielt sich im Hintergrund.
    »Meint Ihr wirklich, dass der Gesuchte hier ist?«, fragte der Mann des Grafen, als er die Tür aufstieß.
    Beim Eintreten erblickten sie einen Becher und einen Krug auf dem Tisch.
    »Sie sind mit ihm ins Haus gegangen«, behauptete Rapp überzeugt. »Wer weiß, vielleicht liegt er gerade mit dem Mädchen auf dem Heuboden.«
    Ein Knarren ertönte, und die beiden bewaffneten Männer wirbelten herum. Im nächsten Augenblick erschien auf der Stiege eine ältere, etwas korpulente Frau, deren Wangen tränenverbrannt waren.
    »Was wollt Ihr hier?«, fragte sie forsch und musterte die Fremden von Kopf bis Fuß.
    »Wir sind auf der Suche nach

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