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Die Könige: Orknacht (Die Könige 1) (German Edition)

Die Könige: Orknacht (Die Könige 1) (German Edition)

Titel: Die Könige: Orknacht (Die Könige 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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auf Balboks Arm laut und grell geschrien. Instinktiv rissen Balbok und Rammar ihre Waffen empor – und so waren sie abwehrbereit, als sich im nächsten Moment die grässliche Kreatur auf sie stürzte, die nur aus Schwärze zu bestehen schien, so als wäre die Nacht selbst zum Leben erwacht.
    Zwei Klauen fegten heran, gefolgt von einem mörderischen, zähnestarrenden Maul, über dem sich ein Bogen weiter Schwingen wölbte. Fast hatte es den Anschein, dass die grässliche Kreatur nur ein Schatten wäre – doch die Todesangst, die die bloße Gegenwart der Bestie den beiden Orks einjagte, sagte ihnen, dass sie höchst wirklich war.
    Balbok, dem der erste Angriff galt, duckte sich instinktiv, worauf die tödlichen Fänge über ihn hinweg ins Leere zuckten. Rammar unterdessen ging bereits zum Gegenangriff über. »Verschwinde, Ungeheuer!«, brüllte er aus Leibeskräften und nicht zuletzt, um sich selbst Mut zu machen, und schwang den saparak gegen die klauenbewehrten Glieder – nur um zu erleben, wie die Klinge geradewegs hindurchglitt, ohne auf irgendwelchen Widerstand zu treffen. Gerade so, als ob die Kreatur nur aus Schall und Rauch bestünde!
    Entsetzen packte Rammar. »Dhruurz!«, brüllte er das Wort, das jeder Ork fürchtete, laut hinaus.
    Zauberei!
    Über den beiden Orks flatternd, griff die Kreatur erneut an. Diesmal schnappte ihr Maul nach Balbok, der blitzschnell zurücksprang und der Attacke auswich, wobei er das Menschenkind fest an sich presste. Dann holte auch er zum Gegenschlag aus.
    Wütend und mit gefletschten Zähnen wirbelte er die Klinge seines saparak durch die Luft – die jedoch ebenso wenig auf Widerstand traf wie zuvor Rammars Waffe. Sie schnitt wie durch Wasser, die einzige Reaktion der Kreatur war ein entsetzlicher Laut, ein Kreischen, das den Orks durch Mark und Bein ging. Auch das Kind schien es zu hören, denn es begann zu schreien und klammerte sich an Balbok, der sich dadurch nur noch erbitterter zur Wehr setzte und noch wütender auf die Schattenkreatur einschlug – was diese nicht davon abhielt, wieder und wieder anzugreifen.
    Das schmale Haupt, von dem nur die Umrisse zu sehen waren, zuckte immer wieder vor, geschleudert von einem dürren Hals, der im Nacken mit Hörnern bewehrt war. Zumindest Rammar war klar, dass sie den Kampf gegen eine solche Kreatur nicht gewinnen konnten. Sie mussten verschwinden!
    Panisch sahen sich seine Schweinsäuglein in der Dunkelheit nach einer Zuflucht um – und fanden sie unverhofft im rückwärtigen Teil der Ruine, wo das Dach eingebrochen war und ein heruntergestürzter Balken eine im Boden eingelassene Falltür zertrümmert hatte – vermutlich der Zugang zum Vorratskeller!
    »Balbok!«, rief Rammar seinem Bruder auf Orkisch zu. »In das Loch da, los!«
    »Korr«, bestätigte Balbok grimmig, der zumindest dieses eine Mal augenblicklich zu begreifen schien, was sein Bruder von ihm wollte. Noch einmal stieß er beherzt mit dem saparak zu, dann war er auch schon auf dem Weg.
    Rammar deckte seinen Rückzug, wobei er abwechselnd mit seinem saparak und dem Dreizack an seinem Arm zustieß, dabei ständig auf der Hut vor den Schattenklauen. Dann zog er sich ebenfalls in Richtung der Öffnung zurück, in der Balbok mit dem Kind bereits verschwunden war. Bäuchlings warf er sich zu Boden, versuchte, kopfüber abzutauchen – doch sein feister Körper blieb in dem Loch stecken.
    »Balbok!«, brüllte Rammar panisch in die Dunkelheit unter ihm, während seine Füße hilflos oben im Freien zappelten.
    »Rammar?«
    »Elendes Trollhirn! Hilf mir doch! Ich stecke fest!«
    Wieder war von draußen der grässliche Schrei der Kreatur zu hören, dazu verstärkte sich das Rauschen ihrer Schwingen – sie griff an!
    Instinktiv schloss Rammar die Augen, als könnte er so verhindern, dass das Monstrum ihm die Beine abbiss und ihm bei lebendigem Leib den asar aufriss. In diesem Moment jedoch packte ihn jemand an den Schultergurten seiner Lederrüstung und riss mit aller Kraft daran – und der dicke Ork platzte durch die Öffnung wie ein Korken aus einem Flaschenhals.
    Er fiel kopfüber und stürzte auf seinen Bruder, der unter dem Gewicht prompt zusammenbrach. Benommen blieben beide auf dem Boden liegen, während das Kind, das Balbok in der hintersten Ecke des kleinen Kellerraumes abgelegt hatte, seine Angst und seine Panik lauthals hinausschrie. Mit pochenden Herzen starrten die Orks nach oben, wo sie durch den viereckigen Schacht immer wieder Blicke auf die

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